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Im Jahr 2025 sollen mehr als 56.000 Haushalte im Stadtgebiet an das Glasfasernetz angeschlossen werden – kostenlos und mit Anbieterfreiheit für die Nutzer:innen. CEO Sören Trebst betonte: „Wir sind angetreten mit dem Ziel, fast 56.000 Wohneinheiten ans Glasfasernetz anzuschließen.“ Damit soll etwa jede fünfte Person in Dortmund Zugang zu einem Glasfaseranschluss erhalten. Im Rahmen einer Baustellenbesichtigung präsentierten die Beteiligten den aktuellen Stand der Arbeiten und die Vorteile des Projekts.
Zusammenarbeit für eine flexible und moderne Infrastruktur
„Wir haben bereits viele Tiefbaukilometer erfolgreich verlegt und sind auf einem guten Weg“, erklärte Trebst. „Unser Ziel ist es, Haushalten in unseren Ausbaugebieten die Chance zu geben, während der Bauphase kostenlose Anschlüsse zu erhalten. Sie profitieren von einer offenen, flexiblen Infrastruktur.“ Die Glasfaseranschlüsse werden nach dem Open-Access-Prinzip betrieben, wodurch die Bewohner:innen ihren Internetanbieter frei wählen können.
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Die Initiative ist Teil einer Investition von OXG, die sich auf bis zu sieben Milliarden Euro für den Ausbau von standardisierten Glasfaseranschlüssen in Deutschland beläuft. In Dortmund umfasst das Projekt unter anderem 1.600 Gebäude der Spar- und Bauverein eG, wodurch etwa 12.000 Wohneinheiten direkt vom Ausbau profitieren. „Nach intensiver Prüfung und Abwägung haben wir uns bewusst für Vodafone und OXG als Partner entschieden“, erläutert Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein eG Dortmund. „Das stellt sicher, dass unsere Mitglieder in den kommenden Jahren Zugang zu einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur haben.“
Zukunftssicher, nachhaltig und minimalinvasiv
Die Vorteile der Glasfasertechnologie sind vielfältig. Gigabit-Geschwindigkeiten ermöglichen Videokonferenzen, 3D-Online-Gaming und störungsfreies Streaming – eine digitale Lebensqualität, die bisher nur in Großstädten selbstverständlich war. Gleichzeitig sei Glasfaser eine besonders nachhaltige Technologie: „Glasfaser ist deutlich energieeffizienter als Kupfer, insbesondere bei höheren Datenraten und langen Strecken“, erklärt Björn Meder, Projektleiter digitale Infrastruktur. „Die Technologie ist die nachhaltigste die es gibt. Der Energieverbrauch bei Glasfaser ist deutlich geringer als der von Kupfer, was langfristig zu Energieeinsparungen führt.“ ___STEADY_PAYWALL___
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Ein zentrales Ziel ist die Minimalinvasivität beim Ausbau. „Im Fall des Beispielhauses in Dorstfeld existierten stillgelegte Kamine, in die lediglich in jedem Wohnzimmer ein Loch gebohrt werden musste, um den jeweiligen Haushalt anzuschließen“, erläuterte Alexander Proch, Baupartner der OXG und Wohnungswirtschaft Betreuer in NRW. Eine halbe Stunde pro Wohnung sei nötig – bei idealen Bedingungen können etwa drei Wohnblöcke pro Tag angeschlossen werden.
Probleme könnten auftreten, wenn keine gute Mieterkommunikation vorhanden ist, es keine Leerrohre gibt oder Bewohner:innen nicht da sind. In diesem Fall macht es Sinn zu wissen, wo die Leitungen des Nachbarn liegen, um einen unkomplizierten Ausbau zu ermöglichen.
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„Wir bauen rein eigenwirtschaftlich aus und das Besondere an unserem Ansatz ist, dass wir keine Steuergelder für die Finanzierung benötigen“, erklärt Sören Trebst, Geschäftsführer der OXG Glasfaser GmbH. „Wir stellen die Infrastruktur bereit, ohne öffentliche Fördergelder in Anspruch zu nehmen. Ziel ist es, insgesamt 6,7 Millionen Haushalte mit Glasfaser zu versorgen.“ Dabei betonte er, dass die Bewohner:innen während der Ausbauphase keine Kosten für den Anschluss haben: „Solange das Projekt läuft, können sich die Haushalte kostenlos an das Glasfasernetz anschließen lassen. Auch die Verkabelung im Haus wird ohne zusätzliche Kosten durchgeführt.“
OXG sieht sich aus „Infrastrukturanbieter“, was bedeutet, dass sie die notwendige Glasfaserinfrastruktur zur Verfügung stellt, aber nicht selbst als Internetanbieter agiert. „Die Nutzer:innen können ihren Anbieter selbst wählen und einfach den Vertragspreis zahlen“, erläuterte Trebst. „Wir vermieten die Infrastruktur an die Internetanbieter, die dann mit den Endkund:innen Verträge abschließen. So bleibt den Bewohner:innen die Freiheit, ihren gewünschten Anbieter zu wählen.“
„Das Feedback hängt immer davon ab, was die Menschen vorher genutzt haben“
Manche seien laut dem Projektleiter Björn Meder noch etwas konservativ den Neuerungen gegenüber eingestellt. „Je mehr Ausfälle es mit der alten Technologie gibt, desto stärker wird der Wunsch nach einer Veränderung. Manche Menschen haben ihre Vorbehalte, insbesondere wenn die Tarife teurer erscheinen.
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Aber die Wahrheit ist, es gibt keine schnellere Technologie als Glasfaser- und es wird auch in Zukunft keine schnellere geben.“ Meder ermutigt sowohl Eigentümer:innen als auch Mieter:innen, die Chancen des Glasfaseranschlusses zu nutzen: „Für die Eigentümer:innen ist es eine Wertsteigerung der Immobilie und für die Mieter:innen eine Zukunftssicherung. Ich kann es wirklich jedem empfehlen.“
Soziale Aspekte, Teilhabe und eine Perspektive für die Stadt
OXG und Vodafone legen Wert darauf, mit verschiedenen Partnern der Wohnungswirtschaft zusammenzuarbeiten, um eine möglichst breite Abdeckung zu gewährleisten. „Wir arbeiten mit Wohnungswirtschaften zusammen, um sicherzustellen, dass alle Haushalte, einschließlich der in sozial benachteiligten Stadtteilen, vom Glasfaserausbau profitieren können“, erklärt Trebst. „Unser Ziel ist es, eine Infrastruktur zu schaffen, die allen zugutekommt, unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Lage.“
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Auf die Frage nach dem Zeitplan für den Ausbau und den Abschluss des Projekts antwortete Trebst mit einem Schmunzeln: „Wir haben eine Planung für 56.000 Ausbauentscheidungen getroffen – die wollen wir erstmal umsetzen. Aber wie schnell wir vorankommen, hängt oft vom Wetter und den Genehmigungen ab. Natürlich müssen wir uns mit der Stadt in Bezug auf die Baustellenkoordination abstimmen. Insgesamt denke ich, dass der Ausbau bis 2027/2028 abgeschlossen sein wird.“
Das Projekt in Dortmund ist jedoch nur eines von vielen: „Wir bauen bereits in über 20 Städten in Deutschland und planen, etwa 7 Millionen Haushalte in rund 300 Städten in Deutschland zu erreichen“, so Trebst weiter. „Unser Sitz ist in Düsseldorf, und NRW liegt uns besonders am Herzen.“
Für Dortmund hat der Glasfaserausbau nicht nur technischen, sondern auch wirtschaftlichen und sozialen Nutzen. „Das neue Dortmund ist das schnelle Dortmund“, zitiert Bürgermeister Norbert Schilff eine bekannte Vision der Lokalpolitik. „Hier kommen starke Partner zusammen, um Dortmund zu einem Vorreiter in Sachen Digitalisierung zu machen. Für mich persönlich ist das die Zukunft.“ Dennoch gebe es in einigen Stadtteilen noch Aufholbedarf.
Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass der Ausbauplan im Jahr 2025 signifikante Fortschritte bringt.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Zustimmung für den Ausbau finden Interessierte auf der Website.
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