Der Verein „Africa Positive“ feiert in Dortmund 25 Jahre Ehrenamt

Nonstop Reportagen über Armut und Krankheiten: 25 Jahre Arbeit an einem positiven Bild von Afrika

Veye Tatah, Unternehmerin und Gründerin von Africa Positive arbeitet seit 25 Jahren an einem positiven Bild von Afrika.
Veye Tatah, Unternehmerin und Gründerin von Africa Positive, arbeitet seit 25 Jahren an einem positiven Bild von Afrika. Foto: Chimène Goudjinou

Der Verein „Africa Positive“ mit Sitz in Dortmund feiert sein 25-jähriges Bestehen. 25 Jahre, in denen Unternehmerin Veye Tatah als Gründerin von „Africa Positive“ daran gearbeitet hat, ein vielfältigeres Bild des afrikanischen Kontinents zu erzielen, sowie die Mitglieder der afrikanischen Gemeinschaft und ihre Kinder zu stärken und zu fördern.

Negative Berichterstattung über Afrika und schwarze Menschen

Im Juli 1998 hat Veye Tatah Africa Positive gegründet. Im selben Jahr erschien auch die erste Ausgabe ihres Magazins – Africa Positive.
Im Juli 1998 wurde „Africa Positive“ gegründet. Chimène Goudjinou | Nordstadtblogger

Im Juli 1998 hat Veye Tatah „Africa Positive“ gegründet. Im selben Jahr erschien auch die erste Ausgabe ihres gleichnamigen Magazins.

„Wir zeigen seit 25 Jahren, dass wir professionell und nachhaltig arbeiten. Wir erreichen viele Leute, unsere Arbeit hat Qualität“, betont Tatah. Das Hauptziel von Africa Positive ist, ein anderes Bild von Afrika und den schwarzen Menschen in Deutschland zu vermitteln. ___STEADY_PAYWALL___

Veye Tatah, Africa Positive
Tatah ist schon früh aufgefallen, dass die Berichterstattung über Afrika größtenteils negativ ist. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Tatah ist als junge Studentin in Deutschland schon früh aufgefallen, dass die Berichterstattung über Afrika größtenteils negativ ist – Armut und Krankheit waren die vorherrschenden Themen.

„Da habe ich mich gefragt: Warum zeigt mir die Berichterstattung, wenn es um Afrika oder Schwarze geht nur schlechte Sachen? Dann habe ich mir gesagt, wir als Schwarze müssen ein anderes Bild von Afrika vermitteln. Wir müssen ein anderes Selbstbild von uns vermitteln. Keiner wird das für uns machen“, sagt Tatah über ihre Reaktion nach ihrer Beobachtung.

Safe Spaces: „Jede Gruppe braucht für sich einen Rückzugsort“

Veye Tatah, Africa Positive
Im Jahr 2017 erhielt der Verein den Integrationspreis der Stadt Dortmund. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

So ist sie direkt in Aktion getreten, um mit Africa Positive diese Arbeit zu leisten.

„Wenn du dir die deutsche Gesellschaft anguckst und das Bild über Afrika, welches sie in ihren Köpfen haben, sieht man nur Chaos, nichts läuft, die bekommen nichts hin“, sagt Tatah. Mit der Art wie sie mit Leuten interagiert und arbeitet, möchte sie vom Gegenteil beweisen.

Früher seien hier in Deutschland nicht so viele Afrikaner gewesen, zumindest nicht in Dortmund.

„Ich hatte keinen Bezug dazu, andere Schwarze zu treffen. Wir haben selbst angefangen diese Räume zu schaffen. Wir als Studenten haben angefangen uns zu vernetzen. Räume zu schaffen, in denen wir uns treffen, uns Zuhause fühlen und das Essen von Zuhause essen“, sagt Tatah.

Seit 1998 leistet der Verein Medien- und Integrationsarbeit.
Seit 1998 leistet der Verein Medien- und Integrationsarbeit. Chimène Goudjinou | Nordstadtblogger

Jetzt guckt sie sich um und sieht viele Vereine, die in Dortmund und anderswo Räume für schwarze Menschen schaffen.

„Jede Gruppe braucht für sich einen Rückzugsort, in dem man einfach man selbst sein kann. Ohne Angst zu haben, wie man wahrgenommen wird. Jeder braucht das. Das ist selbstverständlich“, sagt Tatah.

„Wir können nicht sitzen und erwarten, dass für uns Räume geschaffen werden“

Veye Tatah, Africa Positive
Veye Tatah frustriert, dass es so viele afrikanische Vereine gibt, die nicht aktiv sind. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Doch guckt sie auch skeptisch auf diese Vereine. Tatah frustriert, dass es so viele Vereine gibt, diese aber nicht aktiv sind.

„Es gibt über 30 Vereine. Du hörst alle möglichen Namen. Was machen die? Wenn wir Strukturen für unsere Afro- Kinder und Familien brauchen, müssen wir die dann selbst aufbauen“, macht Tatah ihren Ärger Luft.

Sie wünscht sich, dass Afro-Deutsche Überlegungen anstreben, wie sie strukturelle Hürden im Alltag abbauen können. „Wir können nicht sitzen und erwarten, dass für uns Räume geschaffen werden. Wir müssen bereit sein was zu opfern, um was neues aufbauen zu können“, appelliert Tatah.

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