Bei der AWO in Husen geht Begegnung durch den Magen

Neustart Ehrenamt: Karibische Nächte und Hüttenzauber sollen neue Gäste anlocken

Das komplette Programm des Ortsvereins, der zwei Begegnungsstätten unterhält: in Husen und in Asseln.
Das komplette Programm des Ortsvereins, der zwei Begegnungsstätten unterhält: in Husen und in Asseln. Foto: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

Nach rund zwei Jahren Stillstand blühen viele Ehrenamts-Projekte neu oder wieder auf. In unserer Serie „Neustart Ehrenamt“ stellen wir in loser Folge engagierte Vereine und Menschen aus nördlichen Stadtteilen vor.

Von Susanne Schulte

Aus der Küche heraus riecht es phantastisch: Giovanni Donadello bereitet die Cannelloni für den Italienische Abend vor. Gut 20 Gäste haben sich angemeldet. „Das sind wenig“, sagen Ulrike Weichelt und Mechthild Rath, die in der AWO-Begegnungsstätte Husen fürs Programm verantwortlich sind. „Für die Karibik-Party im September haben wir schon mehr Namen auf der Liste.“ Mit der Party, einem Kürbisfest im Oktober und dem Hüttenzauber im November möchten sie die Nachbar*innen im Ortsteil auf die Begegnungsstätte aufmerksam machen, die sie bislang noch nicht wahrgenommen haben.

Gebremster Neustart nach der Corona-Pause

Weichelt und Rath arbeiten nicht alleine. Ihre – ebenfalls ehrenamtlichen arbeitenden – Kolleginnen Helga Fischer und Ursel Scharf sind an diesem Augustwochenende im Urlaub. Das Leitungsteam um Ulrike Weichelt samt weiterer Helferinnen startete gebremst. Der Wechsel von der alten Leitung, das war Ly Hirsch, zur neuen fiel in den Frühsommer 2020.

Mechthild Rath (l.) und Ulrike Weichelt freuen sich auf die Gäste, die in die AWO-Begegnungsstätte kommen - auch zu ihren großen Festen.
Mechthild Rath (l.) und Ulrike Weichelt freuen sich auf die Gäste, die in die AWO-Begegnungsstätte kommen – auch zu ihren großen Festen. Foto: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

Man durfte sich gerade wieder ganz vorsichtig begegnen – und das nur an der frischen Luft. Dann kam der Umzug aus dem alten Pavillon gleich um die Ecke am Kühlkamp in das neue Haus mit der Adresse Husener Straße 69.

Doch die Begegnung war immer noch eingeschränkt: Anmeldungen selbst für die Klönnachmittage, begrenzte Gästezahl, Kontrolle der Impfausweise, Abstandsregeln in dem Räumen, Maskenpflicht. „Sehr, sehr verhalten“, seien die Gäste gekommen. Seit dem Frühling hat sich das geändert.

Die Ehrenamtlichen haben sich mächtig ins Zeug gelegt, und tun das fortwährend, um die Begegnungsstätte als Nachbarschaftstreff an der neuen Adresse zu etablieren. Und das geht – wie überall bei der AWO – über eine herzliche Begrüßung, nette Gespräche, die gute Tasse Bohnenkaffee und das Essen. Egal, ob beim Basteln, beim Spielen oder beim Klönen: „Einen Snack gibt es immer“, versprechen Weichelt und Rath.

Erweitertes Programm mit Zumba und neuen Spielen

Giovanni Donadella ist der Fachmann, wenn's um die italienische Küche geht.
Giovanni Donadella ist der Fachmann, wenn’s um die italienische Küche geht. Foto: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

Und weil Begegnung durch den Magen geht, steht Ulrike Weichelt jeden Freitag in der gut eingerichteten Küche, um ein Mittagessen frisch zu kochen. Das kommt so gut an, dass die Gästezahl begrenzt werden musste. Bei 20 ist Schluss.

Anders ist es bei den großen Abendfesten. Für den Italienischen Abend hat sie Unterstützung von Giovanni Donadello, der mit einem Minijob beim Ortsverein Asseln-Husen/Kurl angestellt ist, dem größten AWO-Ortsverein in Dortmund. Dieser Ortsverein betreibt auch das Marie-Juchacz-Haus an der Flegelstraße in Asseln. 

Jetzt, wo die Zusammenkunft auch in Innenräumen gesetzlich keiner Beschränkung mehr unterliegt, jedenfalls zurzeit, erweitert das ehrenamtliche Team das Programm.

Hier geht es zur Begegnung: Die AWO-Räume in Husen haben die Adresse Husener Straße 69.
Hier geht es zur Begegnung: Die AWO-Räume in Husen haben die Adresse Husener Straße 69. Foto: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

Am 12. September startet unter der Leitung einer erfahrenen Trainerin ein Zumba-Kurs, an dem auch Menschen ohne sportliche Vergangenheit teilnehmen können, und an jedem ersten Mittwoch im Monat sind spielbegeisterte Menschen eingeladen, neue Spiele auszuprobieren.

Da die Begegnungsstätte an fünf Tagen die Woche geöffnet ist, wollen Ulrike Weichelt und die Helferinnen die ganzen Stunden, die sie ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, gar nicht zählen. Mit den Arbeiten, die nicht so sichtbar sind, wie das Einkaufen und Organisieren, das Dekorieren und Aufräumen kommt da ein Zeitaufwand von einer halben bis zu einer ganzen Stelle zusammen – für jede im Team.

Schon in Vorbereitung: Trödelmarkt und Weihnachtsbasar

Mechthild Rath ist überall aktiv - auch in der Küche beim Schnibbeln.
Mechthild Rath ist überall aktiv – auch in der Küche beim Schnibbeln. Foto: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

Zu den festen Programmpunkten wie Frühstücken am ersten Montag im Monat, Bingo am dritten Dienstag, Kreativgruppe jeden Donnerstag, Spielenachmittag und Rentenberatung jeden Dienstag sind Vorträge wie zur Vorsorgevollmacht geplant.

Das komplette Programm ist am Eingang der Begegnungsstätte ausgehängt. Auch der Trödelmarkt, auf dem Kinder ihre ausrangierten Sachen verkaufen können, sowie der Weihnachtsbasar sind schon angekündigt.

Dass dieses Engagement durchaus geschätzt wird, zeigt die Unterstützung durch Politik und Geldinstitute, durch den Hauseigentümer und den AWO-Unterbezirk. Da gibt es Geld für neue Schränke, die die neuen, hellen Räume aufwerten, und für den Sichtschutz am Eingang, für neue Technik, wie einen Beamer, der demnächst im Programm eine Rolle spielen soll.

Ulrike Weichelt freut sich sehr über den neuen Grill - gekauft von Spenden- und Trinkgeld.
Ulrike Weichelt freut sich sehr über den neuen Grill – gekauft von Spenden- und Trinkgeld. Foto: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

„Wir haben uns fit machen lassen in Sachen digitale Technik“, erzählen Ulrike Weichelt und Mechthild Rath. Der AWO-Unterbezirk hatte zur Weiterbildung eingeladen, damit bei einem gefürchteten erneuten Kontaktverbot die Begegnungsstättenarbeit online weitergehen kann. Aber das sehnen die beiden nicht herbei.

Worauf sie sich freuen würden, das sind neue Kolleg*innen. Vor allem beim Bingo an jedem dritten Dienstag im Monat wird Unterstützung gebraucht.

Die Räume der Begegnungsstätte können Gruppen aus der Nachbarschaft gerne dienstags, mittwochs und donnerstags am Vormittag nutzen, sowie abends. Ein Chor tut das schon. Und eine Partei ebenfalls. Wer mehr wissen will, ruft Ulrike Weichelt an, Telefon 0151/555 21 626.

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