Der neue Raum in der Gneisenaustraße 30 soll eine Bibliothek für künstlerische und dokumentarische Fotobücher sein. Zudem ein Ort für Gespräche über Fotografie – vom Design bis zur Produktion, vom inhaltlichen Fokus hin zur fotografischen Praxis. „Annelise – Raum für Bücher und Bilder“ wird am 7. Dezember 2024 (14 bis 21 Uhr) feierlich, mit bekannten Fotograf:innen, eröffnet. Im Programm stehen regelmäßig neueste Erscheinungen mit Dortmund Bezug, aber auch überregionale Projekte. Der Raum versteht sich außerdem als Treffpunkt zum Netzwerken. Er bietet temporäre Arbeitsplätze für studentische Projekte, fototheoretische Forschung und lädt zu Talks und Symposien ein.
Dortmunder Fotografin Annelise Kretschmer ist Namensgeberin
Zur Eröffnung werden Fotobücher von Studierenden aus Dortmund zu sehen sein aber auch Arbeiten bekannter Fotograf:innen. Darunter Katja Stuke und Oliver Sieber, die den MO_Kunstpreis der „Freunde des Museums Ostwall e.V.“ bekommen haben. Ihre Installation ANT!FOTO BAR / SUMIYOSHI EDITION ist aktuell im MO_Schaufenster zu sehen und wurde mit Fotobüchern und anderen Gegenständen von Fotoreisen aus Japan bestückt. Ebenfalls vor Ort sein werden Daniel Chatard, Thekla Ehling, Saskia Darija Gettel, Martin Lamberty und Nikita Teryoshin. Außerdem wird der Verlag Kettler mit einem Pop-Up-Office vertreten sein.
Namensgeberin für den neuen Ort für fotografische Bücher und Themen ist die Dortmunderin Annelise Kretschmer (1903-1987). Sie gehört zu den bedeutenden Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Annelise Kretschmers Fotografien zeigen ein breites Spektrum an Motiven und Themen. Sie behauptete sich mit ihrem Fotoatelier in Dortmund in einer Zeit als Künstlerin, als Männer noch unangefochten das Kulturleben dominierten.
Der Raum ist ein Projekt im Rahmen von „Kommen Bleiben Gehen“, dabei werden an verschiedenen Orten im Stadtgebiet wechselnde Präsentationen und Projekte kreativer Akteur:innen gezeigt.
Programm:
- 15.30 Uhr: Martin Lamberty
In seinem Vortrag stellt er die Umsetzung des Buches „One Million Years” vor. Martin Lamberty ist freiberuflicher Fotograf und Filmemacher aus Köln. Seine Projekte befassen sich mit drängenden Umweltproblemen und geben Einblicke in das Leben von Menschen, die in besonderen Mikrokosmen leben. Ausstellungen mit seinen Fotografien wurden in ganz Europa und in den Vereinigten Staaten gezeigt.
- 16 Uhr: Daniel Chatard
In seinen Projekten beschäftigt sich der deutsch-französische Dokumentarfotograf mit Umwelt, kollektiven Identitäten und Trauma. Er interessiert sich dafür, wie sich diese Themen im physischen Raum manifestieren und wie die Landschaft sich als geteilter Raum von Erfahrungen und Erinnerung begreifen lässt.
- 17 Uhr: Nikita Teryoshin
Seine Genres bezeichnet, der in St. Petersburg geboren und in Berlin lebend Fotograf, als Street, Documentary & Everyday Horror und arbeitet neben seinen freien Projekten für deutsche und internationale Magazine. Seine Fotos wurden international ausgestellt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (unter anderem bei World Press Photo).
- 17.30 Uhr: Thekla Ehling
Nach einer Ausbildung als Buchbinderin studierte Thekla Ehling, die in Bielefeld geboren wurde und in Köln lebt, Fotografie an der Fachhochschule in Dortmund sowie am College of Fine Art in Limerick, Irland. Sie arbeitet für Magazine im In- und Ausland und wird von der Galerie Robert Morat in Berlin sowie der Agentur Focus in Hamburg vertreten und ist Mitbegründerin von The PhotoBookMuseum in Köln.
- 18 Uhr: Saskia Darija Gettel
Die Berlinerin Saskia Darija Gettel, hat ihr Studium (Kommunikationsdesign, Fachvertiefung Fotografie) an der FH Potsdam abgeschlossen und ist seitdem selbstständige Fotografin/ Grafiksdesignerin. „Das Giftbuch” ist im Rahmen ihrer BA-Arbeit entstanden. Die Publikation ermöglicht einen Einblick in die Lebenswelt des Giftschlangenfarmers Horst Gettel sowie in das vergangene System der DDR und damit verbundenen Lebensrealitäten.
- 18.30 Uhr: Oliver Sieber und Katja Stuke
Katja Stuke (1968) und Oliver Sieber (1966) leben und arbeiten in Düsseldorf. Sie decken ein breites Spektrum an Identitäten ab: Fotograf:in und Künstler:in, Kurator:in und Initiator:in von Ausstellungen, Gestalter:in und Verleger:in von Künstlerbüchern. 2024 erhielten sie den MO_Kunstpreis der Freunde des Museums Ostwall Dortmund.
Mehr Informationen:
- Die Eröffnung findet am Samstag, 7. Dezember von 14 bis 21 Uhr in der Gneisenaustraße 30, 44137 Dortmund statt.