Eine unendliche Geschichte könnte zu einem glücklichen Ende kommen: Am Dietrich-Keuning-Haus sollen die Saufgelage beendet und die Spanner vertrieben werden – allerdings nicht durch einen Zaun.
Folienlösung statt Zaun oder Bewuchs gegen Spanner
Das ist zumindest der Willen der Bezirksvertreter der Innenstadt-Nord. In einem interfraktionellen Gespräch sprachen sie sich gegen den Zaun und für Sichtschutz in Form von Folien am Nordbad aus. Damit können die Badegäste noch herausschauen, aber mögliche Spanner nicht mehr hinein.
Unendliche Geschichte ist seit vier Jahren Thema in der BV
Rückblick: Vor mittlerweile vier Jahren Jahren hatte die Bezirksvertretung Handlungsbedarf angemeldet, weil sich direkt vor den Fenstern des Bades – hübsch warm und überdacht – Saufgelage abspielen und es sich auch häufiger Spanner dort gemütlich machen. Die Nordstadt-Politiker baten um Lösungsvorschläge, zum Beispiel einen Bewuchs der Emporen, so dass sich dort niemand mehr hinsetzen kann.
Mehrfach kam das Thema auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung (BV), zuletzt Anfang Mai 2014. Über anstehende Planungen und Fortschritte wurden sie jedoch nicht informiert. Nut zwei Wochen später wurde mit dem Aufbau eines hohen Gitterzauns begonnen. Weder das Haus noch die Politik wurden informiert. Die Bauarbeiten wurden im Juni 2014 gestoppt. Seitdem stehen die Pfosten sinnlos herum.
Den Zaun will niemand in der Bezirksvertretung der Nordstadt: Nicht nur, dass durch den wuchtigen Zaun die Optik des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen würde. Dahinter würde sich – so die Sorge – jede Menge Müll sammeln. Reinigungskräfte kämen zudem nicht mehr oder nur schwierig an den Müll heran.
Platten sollen das Sitzen vor den Fenstern des Nordbades unmöglich machen
Die Klebefolien an den Scheiben wäre eine extrem preiswerte Lösung: „Sie kostet fast nichts und die Wirkung wird sich zeigen – ohne eine Fehlinvestition“, ist Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder überzeugt.
Das Sitzen in diesen Bereich soll dennoch unmöglich gemacht werden. Allerdings weder durch einen Zaun noch durch einen großflächigen Bewuchs. Das macht die Reinigung leichter und auch die Fluchtwegsituation einfacher. Durch spezielle Platten soll das Sitzen physisch unmöglich gemacht werden. Die sind Kosten noch offen und werden geprüft.
Ob es wirkt, muss die Praxis zeigen. Die Zaunpfosten sollen auf jeden Fall wieder weg. Sie können – weil es Standard-Pfosten sind – bei anderen Baumaßnahmen wieder benutzt werden. Das Heft des Handelns liegt nun wieder bei der Verwaltung.
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