This is a glimpse into the video landscape of the future. ( Das ist ein flüchtiger Blick in die Videolandschaft von Morgen) Nam June Paik
Nam June Paik gilt als visionärer Vater der Videokunst, die in den 1960er Jahren noch die Zukunft war. Dabei sind die Arbeiten des gebürtigen Koreaners weitaus mehr: ein Stück Popkultur- und Zeitgeschichte.
Peiks Experimentalkunst ist ein avantgardistisches Abbild der Diversität in der Kunst selbst, darunter Paiks Schlüsselwerke wie der Schallplatten-Schaschlik (1963/1980), die interaktive Fernsehskulptur Participation TV (1969/1980) oder die grafische, zufallsbedingte Partitur-Maschine Random Access (1963/2000), die so funktioniert, dass der User mithilfe eines Tonkopfes auf die Wand geklebte Tonbandstreifen abfahren kann und damit je nach Stelle und Tempo immer neue Klangfolgen produziert.
Wer sich darunter nicht so richtig etwas vorstellen kann, ist auf der ersten großen Fluxus-Kunst-Ausstellung nach Corona „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U bestens aufgehoben.
Musik ist überall – Partizipation und Performanz
Zunächst einmal sensibilisiert Rudolf Frieling, Kurator für Medienkunst in San Franciscos Museum of Modern Art, das Publikum dafür, dass der Name des etablierten koreanischen Enfant Térrible Paik lautschriftlich [peik] ausgesprochen wird.
Der Sohn eines wohlhabenden Textilfabrikanten kam, laut Frieling, als Immigrant mit einem Koffer gefüllt mit bedeutsamem „Kuddelmuddel“ (gemeint ist die Box for Zen) nach Europa, wo er in den 1950ern Teil der Fluxus-Bewegung werden sollte.
Paik fand Inspiration bei John Cage, arbeitete mit Charlotte Moorman und befreundete sich mit Joseph Beuys; er studierte unter anderem Kunst, Musik und Elektrotechnik; und er wird auch beinahe zwanzig Jahre nach seinem Tod im Jahr 2006 international als einer der einflussreichsten Avantgardisten seiner und unserer Zeit geschätzt. Mit seiner elektronischen Bildsprache erst erfindet Paik die Chronologie und Grammatik einer experimentellen Kunstform, die schon Mitte des 20. Jahrhunderts über das Leben im 21. Jahrhundert fabuliert.
Transzendenz und Immersion: Art in the making
Vom 17. März bis 27. August 2023 haben Besucher:innen des Museums Ostwall im Dortmunder U die einzigartige Gelegenheit, sich von rund 100 Arbeiten des koreanischen Avantgardisten nicht nur visuell zu überzeugen, sondern sich von ihnen einhüllen zu lassen, sie mit allen Sinnen zu erfahren und an diversen Aktionsstationen selbst Teil der räumlichen Anordnung zu werden.
Schwerpunkte der Ausstellung sind Nam June Paiks Live-Momente, die sich wie ein Wolframdraht durch seine künstlerische Karriere drehen. Vom Dortmunder Designbüro please don’t touch stilsicher wie lautmalerisch in Szene gesetzt, liegt der Fokus auf der immersiven Erfahrung seines Publikums, das in Galerien, auf der Straße oder bei Live-Fernsehübertragungen Kunst stets unmittelbar und aktiv sehen, anfassen und miterleben konnte.
Musik auszustellen, sprich Klang in Form von unterschiedlichsten Kulissen zu inszenieren, ist eine Seite des in Deutschland lange Zeit umtriebigen Künstlers, die bisher entweder so noch nie oder so schon lange nicht mehr gezeigt wurde. Grund dafür liegt in einem der Höhepunkte der Ausstellung.
Im anarchistischen Himmel – Deutschland-Premiere der „Sistine Chapel“
Mit vollem Stolz feiert das Kurator:innen-Team die deutsche Uraufführung des Sistine Chapel (1993/2019), bei der es sich um eine raumgewaltige Bild-Licht-Ton-Installation im Geiste unserer sinnesüberfluteten Zeit handelt.
Hier trifft dadaistisches Zufallsprinzip auf systematische Komplexität, die es so und unter ganz anderen technischen Voraussetzungen zuletzt auf der Biennale 1993 in Venedig zu bestaunen gab.
Der Raum im Dortmunder U gleicht einer Kuppel, in der Besucher:innen, angeführt von alarmierenden Soundfragmenten, ganz eintauchen können in die Kakophonie stroboskopisch angeordneter Bilder, die wie ein anarchistischer Himmel voller audiovisueller Inkongruenz auf seinen Konsumenten einwirken.
„When too perfect lieber Gott böse“
Paik, der die Ästhetik klassischer musikalischer Ordnung ablehnte, entdeckte, dass Kunst eine Erfahrung aller Sinne bedeutet, dass Alltagsgeräusche Musik und klassische Instrumente Objekte performativer Zerstörung sind.
Paik, der sich selbst gern als „the world’s most famous bad pianist“ bezeichnete, spielte damit auf der Klaviatur schockierter Traditionalisten, denn Paik komponierte Partituren aus Lärm und malte Gemälde mit elektromagnetischer Farbe.
Sechzig Jahre nach Paiks erster Einzelausstellung in der Wuppertaler Galerie Parnass „Exposition of Music – Electronic Television“ lädt das Dortmunder U zusätzlich zu einer Live-Hommage an Nam June Paiks nie realisierter Sinfonie für 20 Rooms (1961/1974) ein.
Das Fluxus-Erbe im performativen Dialog
Am Eröffnungsabend des 16. März von 20 bis 22 Uhr macht Aki Onda mit seiner Installation den performativen Auftakt. Mit Between Objects, Noted and Unnoted schafft der japanische Experimentalkünstler somit eine ständig variierende Klanglandschaft des analogen Zeitalters.
Ondas Live-Performance aus Field Recordings, einem präparierten Klavier und alten Radios bildet den Ausgangspunkt für einen performativen Dialog mit Paik, der in Dortmund von weiteren drei künstlerischen Gastspielen abwechslungsreich fortgeführt werden soll.
Während Aki Ondas teils flüchtige, teils absurde Sound-Hommage an das Paik’sche Fluxus-Erbe vom 16. März bis 7. Mai erlebt werden kann, zeigt die New Yorker Künstlerin Autumn Knight, in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Dortmund, vom 13. Mai bis zum 2. Juli ihre transperformative Arbeit Nothing #74: dortmund.
Zwischen dem 8. und 23. Juli wird das Publikum zu Live-Zeug:innen der 16-tägigen Co-Komposition A Sinfonie and its parts in vier Sätzen der Hamburger Klangkünstlerin Annika Kahrs. Der Hongkonger Konzeptkünstler Samson Young (29. Juli bis 27. August) bildet den Schluss-Akkord mit der sechsstündigen Inszenierung 20 heterophonies, in der nochmal alle Sinne angesprochen werden wollen.
Dortmunder U – Mit Nam June Paik wieder ein Resonanzkörper für kreativen Austausch
Dass Nam June Paiks Kunst keinem ästhetischen Dictum folgt, sondern als radikale Anordnung des konzertierten Zufalls verstanden werden darf, wird in der Museum Ostwall-Ausstellung „I Expose the Music“ durch ihre Vielschichtigkeit eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Das bei seinen Kritiker:innen als Millionengrab in Missgunst geratene Dortmunder U steigt mit Nam June Paik nach der zähen Corona-bedingten Auszeit wie der Phönix aus der Asche. Interessierte sollten es nicht versäumen, zu erleben, wie die Räumlichkeiten der Dortmunder Kulturinstitution in einen klangvollen Resonanzkörper für kreativen Austausch verwandelt wird, um eine Kunstform zu feiern, ohne die es heute schlicht und ergreifend keine Popkultur geben würde.
Mehr Informationen:
- „Nam June Paik: I Expose the Music”
- Museum Ostwall im Dortmunder U / Sonderausstellungsfläche Ebene 6
- Laufzeit: Fr, 17. März bis So, 27. August 2023
- Eröffnung: 16. März um 19 Uhr
- Eintritt: 9 Euro/ 5 Euro ermäßigt
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Kuratorinnen führen durch Nam June Paik-Ausstellung im Dortmunder U (PM)
Das Museum Ostwall widmet sich mit der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ den Live-Momenten in den Arbeiten des international bekannten Medienkünstlers Nam June Paik. Im Zentrum stehen die Musik und ihre Aufführung. Entdecken und Ausprobieren ist bei vielen Werken ausdrücklich erlaubt! Höhepunkt der Ausstellung ist die „Sistine Chapel“, eine bild- und soundgewaltige raumfüllende Installation, die die Besucher*innen mit auf eine Reise durch die Kultur- und Popgeschichte nimmt. Eine Kurator*innenführung durch die Ausstellung gibt es am Mittwoch, 12. April, 16.30 Uhr. Eintritt 9 Euro, ermäßigt 5 Euro. dortmunder-u.de/nam-june-paik
Kuratorinnen führen durch die Ausstellungen im Museum Ostwall (PM)
Am Mittwoch und Donnerstag, 10./11. Mai bietet das Dortmunder U zweimal Gelegenheit, sich von Kuratorinnen durch die Ausstellungen des Museum Ostwall führen zu lassen.
Am Mittwoch, 10. Mai, 16.30 Uhr geht es durch die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ auf Ebene 6 im Dortmunder U. Die Führung ist mit Eintrittskarte (9 Euro, ermäßigt 5 Euro) kostenlos. Als „the world‘s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen.
Eine 90-minütige Führung durch die neue MO_Sammlungspräsentation „Kunst Leben Kunst. Das Museum Ostwall gestern, heute, morgen“ bietet Kuratorin Dr. Nicole Grothe am Donnerstag, 11. Mai, 18 Uhr. Treffpunkt ist der Eingang auf Ebene 5, Eintritt und Führung sind frei. Mit einer Auswahl vom Expressionismus über Fluxus und Kunst der 1960er Jahre bis zur Gegenwart zeigt die Ausstellung in drei Kapiteln anschaulich, wie die Gründungsdirektorin Leonie Reygers das Museum als Ort der Menschen in der Region dachte und prägte, welche Rolle Autodidakt*innen und Kunstlai*innen dabei spielten, wie sich die Fluxus-Künstler*innen vom Alltagsleben inspirieren ließen und wie gesellschaftliche Debatten die MO_Sammlungspolitik von den 1950er-Jahren bis heute prägen.
Ausstellung „Nam June Paik“ im Dortmunder U: Künstlerin Autumn Knight interpretiert die „Sinfonie for 20 Rooms“ (PM)
Die nie realisierte „Sinfonie for 20 Rooms“ von Nam June Paik aus dem Jahr 1961 ist Ausgangspunkt der Inszenierungen von vier internationalen Künstler*innen, die sich mit der frühen Arbeit Paiks künstlerisch auseinandersetzen. Die Interpretationen von Aki Onda, Autumn Knight, Annika Kahrs und Samson Young sind in der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Museum Ostwall im Dortmunder U zu erleben. Die zeitgenössischen Interpretationen spiegeln einen wesentlichen Aspekt von Paiks Werk und Philosophie, die vom künstlerischen Dialog inspiriert ist.
Das Gastspiel der New Yorker Künstlerin Autumn Knight beginnt am Samstag, 13. Mai 2023. In Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Dortmund präsentiert sie ihre neu konzipierte Arbeit Nothing #74: dortmund.
Nothing #74: dortmund ist eine Multi-Kanal-Videoarbeit, die im Ausstellungsraum Kamerabilder aus den Proberäumen des Schauspiel Dortmund präsentiert. Die Schauspieler*innen zeigen Improvisationen zu zwei einfachen Fragen, die Autumn Knight an sie richtet: Was regt Dich auf? Was enttäuscht Dich? Mithilfe der vorhandenen Theaterrequisiten präsentieren die Schauspieler*innen Alexander Darkow, Linda Elsner, Adi Hrustemoviæ, Sarah Quarshie, Valentina Schüler und Raphael Westermeier ihre Antworten als jeweils eigene Geschichten.
Die Videoarbeit wird durch Live-Performances im Ausstellungsraum ergänzt: Am 21. Mai sowie am 11. und 25. Juni 2023 wird die in Mexiko geborene und im Ruhrgebiet lebende Künstlerin Mar Atzin Sánchez Sánchez im Ausstellungsraum performen, am 1. und 2. Juli wird Autumn Knight selbst zum Abschluss ihres Gastspiels in Dortmund zu sehen sein (alle Termine jeweils 15 Uhr).
Über die Künstlerin
Autumn Knight ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die mit Performance, Installation, Video und Text arbeitet. Ihre Performances waren in verschiedenen Institutionen zu sehen, darunter im The New Museum New York, The Contemporary Art Museum Houston, The Institute for Contemporary Art in Vancouver und in der Akademie der Künste Berlin. Knight war als Gastkünstlerin an der Montclair State University, der Princeton University und dem Bard College tätig. Ihre Arbeiten befinden sich in der ständigen Sammlung des Studio Museum in Harlem. Sie besuchte die Skowhegan School of Painting and Sculpture (2016) und hat einen M.A. in Dramatherapie von der New York University.
Über die Ausstellung
Als „the world‘s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen.
Rund 100 Arbeiten zeigt die Ausstellung, die noch bis 27. August 2023 zu sehen ist, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. Anschaulich wird so, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, ob im Galerieraum oder in der Live-Fernsehübertragung. Erstmals ist in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation Sistine Chapel (1993) zu sehen, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/ Kulturgeschichte aufführt.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW.
dortmunder-u.de/nam-june-paik
John Cages Erbe: Tandemführung durch die Nam June Paik-Ausstellung im Museum Ostwall (PM)
Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Museum Ostwall im Dortmunder U stellt die musikalischen und performativen Elemente im Werk des weltberühmten Künstlers in den Fokus. Am Freitag, 19. Mai, 17 Uhr sowie 18.30 Uhr lädt das MO zu zwei Tandemführungen unter dem Motto „Cages Erbe“. Die Führung ist im Eintrittspreis (9 Euro, ermäßigt 5 Euro) inbegriffen. Treffpunkt ist der Eingangsbereich auf Ebene 6. Gemeinsam mit einer Kunstvermittlerin erklärt die Musiktheoretikerin Hanna Fink u.a., wie Nam June Paik die Idee musikalischer Partituren auf die Bildende Kunst übertragen hat und verdeutlicht den Einfluss des Musikers John Cage auf Paik und seine Kolleg*innen der Fluxusbewegung.
Mar Atzin Sánchez Sánchez präsentiert Performance bei „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Dortmunder U (PM)
Am Sonntag, 11. Juni, erwartet die Besucher*innen der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Museum Ostwall im Dortmunder U ein besonderes Highlight: Um 15 Uhr wird Mar Atzin Sánchez Sánchez eine Performance zeigen. Mar Atzin Sánchez Sánchez, eine in Mexiko geborene und im Ruhrgebiet lebende Künstlerin, wird im Ausstellungsraum eine Live-Performance aufführen und so die Videoarbeit „Nothing #74“ von der New Yorker Künstlerin Autumn Knight ergänzen.
Weitere Informationen zur Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ und zu den kommenden Veranstaltungen finden Sie online unter: dortmunder-u.de/nam-june-paik
Museum Ostwall zeigt am Sonntag Live-Performance in der Ausstellung zu Nam June Paik (PM)
Das Museum Ostwall zeigt in seiner aktuellen Sonderausstellung u.a. die „Sinfonie for 20 Rooms“ von Nam June Paik – eine Komposition aus dem Jahr 1961, die nie realisiert wurde. Zeitgenössische Künstler*innen setzen sich in der Ausstellung mit dieser Arbeit auseinander – aktuell die US-amerikanische Künstlerin Autumn Knight.
Am Sonntag, 25. Juli, 15 Uhr performt die in Mexiko geborene und im Ruhrgebiet lebende Künstlerin Mar Atzin Sánchez Sánchez ausgehend von Autumn Knights Videoarbeit „Nothing #74: dortmund“. Der Eintritt in die Ausstellung kostet 9 Euro, ermäßigt 5 Euro.
Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt noch bis zum 27. August das musikalische Werk des Pioniers der Videokunst vor.
dortmunder-u.de/nam-june-paik
Annika Kahrs und lokale Musiker*innen interpretieren im Juli Nam June Paiks „Sinfonie for 20 Rooms“ im Museum Ostwall (PM)
Das Museum Ostwall im Dortmunder U präsentiert die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“, in der namhafte zeitgenössische Künstler*innen einen zentralen Aspekt von Paiks Werk und Philosophie in Performances reflektieren. Die Ausgangsbasis der Inszenierungen bildet die nie realisierte „Sinfonie for 20 Rooms“ von Paik (1961), die als künstlerische Inspiration dient.
Im Juli wird die in Berlin und Hamburg lebende Künstlerin Annika Kahrs als dritte von insgesamt vier zeitgenössischen Künstlerinnen ihre Interpretation der „Sinfonie for 20 Rooms“ nutzen, um eigene Werke zu schaffen. Zusammen mit den Komponist*innen und Performer*innen Louis d’Heudières, TinTin Patrone und Andy Ingamells präsentiert Kahrs das Musikstück „A Sinfonie and its parts“. An drei Wochenenden im Juli 2023 werden die Kompositionen in Begleitung verschiedener Akteur*innen aus Dortmund aufgeführt. Die Performances sind mit einer Eintrittskarte zur Sonderausstellung kostenfrei.
• Samstag, 8. Juli 2023, 15 Uhr: MOVEMENT I – Annika Kahrs
In „MOVEMENT I“ untersucht Annika Kahrs die musikalische Prägung Dortmunds und lädt Musiker*innen aus verschiedenen Stadtvierteln in ihr neu gegründetes Ensemble ein.
• Samstag, 15. Juli 2023, 15 Uhr: MOVEMENT II – Louis d’Heudières
Die Performance „MOVEMENT II“ von Louis d’Heudières in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Künstler Fion Pellacini zielt auf die Maximierung von Sinnesfreuden ab und verwendet Craft Beer – als Anspielung auf das historische Brauerei-Gebäude des Dortmunder U -und klassische Musik als künstlerisches Material.
• Samstag, 22. Juli 2023, 15 Uhr: MOVEMENT III – TinTin Patrone
TinTin Patrones Performance „MOVEMENT III“ erzählt die Geschichte von K-456, dem Roboter, den Nam June Paik 1964 vorstellte, und regt zur Neubewertung der Beziehung zwischen Mensch, Maschine und Arbeit an.
• Sonntag, 23. Juli 2023, 15 Uhr: MOVEMENT IIII – Andy Ingamells
In „MOVEMENT IIII“ lädt Andy Ingamells mit seinem speziell für Dortmund konzipierten Werk dazu ein, von Paiks außergewöhnlicher Vorstellungskraft inspiriert zu werden. Die Performance entsteht in Zusammenarbeit mit dem Astronomischen Verein Dortmund und umfasst einen wissenschaftlichen Vortrag sowie eine DJ-Performance mit Schallplatten aus der Dortmunder Astronomie-Enthusiasten-Gemeinde.
Weitere Infos unter: http://www.dortmunder-u.de/nam-june-paik
John Cages Erbe: Tandemführung durch die Nam June Paik-Ausstellung im Museum Ostwall (PM)
Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Museum Ostwall im Dortmunder U stellt die musikalischen und performativen Elemente im Werk des weltberühmten Künstlers in den Fokus. Am Freitag, 21. Juli, 17 Uhr sowie um 18.30 Uhr lädt das MO zu zwei Tandemführungen unter dem Motto „Cages Erbe“. Gemeinsam mit einer Kunstvermittlerin erklärt die Musiktheoretikerin Hanna Fink u.a., wie Paik die Idee musikalischer Partituren auf die Bildende Kunst übertragen hat und verdeutlicht den Einfluss des Musikers John Cage auf Paik und seine Kolleg*innen der Fluxusbewegung. Die Führung ist im Eintrittspreis (9 Euro, ermäßigt 5 Euro) inbegriffen. Treffpunkt ist der Eingangsbereich auf Ebene 6.
Samson Young zeigt zeitgenössische Interpretation von Nam June Paiks „Symphonie for 20 Rooms“ im Museum Ostwall (PM)
Der Hongkonger Künstler Samson Young präsentiert ab dem 29. Juli 2023 seine Interpretation von Paiks nie realisierter „Sinfonie for 20 Rooms“ aus dem Jahr 1961. Als letzter von vier internationalen, zeitgenössischen Künstler*innen ist er – nach Aki Onda, Autumn Knight und Annika Kahrs – im Rahmen der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Museum Ostwall im Dortmunder U zu einem Gastspiel eingeladen.
In seiner Performance „20 heterophonies (bird, wind, water, rain)“, die er am 29. und 30. Juli 2023 aufführt, bewegt sich Young mit einem äußerst präzisen Mikrofon durch die Ausstellungsräume mit Arbeiten und Soundinstallationen Nam June Paiks sowie durch eigens aufgebaute Soundquellen. Durch seine Körperbewegungen beeinflusst er dabei die Aufnahmen, die er als akustischer Remix der Ausstellung live auf die Kopfhörer der Besucher*innen überträgt. Für die begleitende Mixed-Media-Installation ließ sich Samson Young besonders vom 11. Raum der „Sinfonie for 20 Rooms“ inspirieren, für den Paik unter anderem ein Tonband mit den titelgebenden Geräuschen eines Vogels sowie von Wasser, Wind und Regen vorgesehen hatte.
Youngs Performance findet am letzten Juliwochenende, 29. und 30 Juli, jeweils ganztägig von 11 bis 18 Uhr der Ausstellung statt, mit einer Pause von 14 bis 15 Uhr. Mit Ausstellungsticket ist die Performance kostenfrei.
Samson Young wurde 1979 in Hongkong geboren. Er studierte Musik, Philosophie und Gender Studies an der University of Sydney, bevor er 2007 seinen Master an der University of Hong Kong machte und 2013 in Musikkomposition an der Princeton University New Jersey promovierte. Seine Kompositionen, Zeichnungen, Installationen, Radiosendungen und Performances befassen sich mit Identität, Migration, Militärgeschichte und politischen Konflikten, wobei einer seiner Forschungsschwerpunkte auf dem Verhältnis von Gewalt und Klang liegt. Young nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil, 2017 vertrat er Hongkong bei der 57. Biennale in Venedig.
Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt noch bis zum 27. August das musikalische Werk des Pioniers der Videokunst vor. Erstmals ist in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation „Sistine Chapel“ (1993) zu sehen, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/ Kulturgeschichte aufführt.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW. Weitere Informationen zur Ausstellung unter:
http://www.dortmunder-u.de/nam-june-paik
Führung im Tandem: Mit einer Performance-Künstlerin durch die Nam June Paik-Ausstellung im Dortmunder U (PM)
Die Künstler*innen des Fluxus etablierten Performance, Aktion, Happening und Event als Kunstformen. Dazu gehörte auch Nam June Paik, dessen musikalischem Werk das Museum Ostwall derzeit eine große Ausstellung im Dortmunder U widmet. Wie sich diese Ausdrucksformen aus der experimentellen Musik abgeleitet haben und wie sie ihre Form in den Performances und Videos von Paik gefunden haben, erläutert eine Kunstvermittlerin im Dialog mit der Performancekünstlerin Stephanie Sczepanek bei zwei Tandem-Führungen am Freitag, 18. August. Die Führungen starten um 17 und 18.30 Uhr und dauern 90 Minuten. Treffpunkt ist der Eingangsbereich auf Ebene 6. Die Führung ist kostenlos, der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 5 Euro.
dortmunder-u.de/nam-june-paik
Countdown läuft: Nur noch bis Sonntag Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Dortmunder U erleben (PM)
Nur noch bis Sonntag, 27. August, ist die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U zu sehen. Die Ausstellung stellt das Werk des Videokunst-Pioniers vor und konzentriert sich dabei auf den Einfluss der Musik sowie Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch Paiks künstlerische Karriere ziehen.
Die Ausstellung umfasst rund 100 Werke, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen, Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. So wird anschaulich vermittelt, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, sei es im Galerieraum oder bei Live-Fernsehübertragungen. Erstmals ist in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation „Sistine Chapel“ (1993/2019) zu sehen, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop- und Kulturgeschichte aufführt.
Ebenfalls bis zum Ende der Laufzeit wird die Installation „20 heterohonies (bird, water, wind, rain)“ des aus Hong Kong stammenden Künstlers Samson Young präsentiert. Der als letzter von insgesamt vier zeitgenössischen Künstler*innen eingeladene Young zeigt seine Interpretation von Paiks nie realisierter „Sinfonie for 20 Rooms“. Zum Abschluss wird am letzten Tag um 14 Uhr eine öffentliche Führung angeboten; mit Ausstellungsticket kostenfrei.
Neue Perspektiven in der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Dortmunder U gewinnen (PM)
Eine völlig neue Perspektive bei einer Museumsführung erleben? Das ist in der Sonderausstellung über den koreanischen Medienkunst-Pionier Nam June Paik im Museum Ostwall im Dortmunder U möglich.
Im Rahmen der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ geht es in einer Erlebnisführung zum Thema „Erfüllende Leere – Mantrasingen“ um Paiks kulturelle Prägung. Der Eintritt ist mit Ausstellungsticket frei. Am Donnerstag, 25. August, werden von 18 bis 19 Uhr Yin und Yang untersucht, die Unterschiede zwischen Ost und West sowie Elemente und Verweise auf den Zen-Buddhismus, wie etwa die Gegenüberstellung von Fülle und Leere.
Eine Kunstvermittlerin wird diese Aspekte und entsprechende Arbeiten näher erläutern. Zusätzlich zur Führung haben Besucher*innen die Chance auf ein musikalisches Highlight: Sopranistin Andrea Finke präsentiert Mantra-Gesänge und spirituelle Heillieder aus aller Welt. Treffpunkt für die Veranstaltung ist der Eingangsbereich auf Ebene 6.