Das Personalkarussell in der Verwaltungsspitze dreht sich weiter: Nach der Neubesetzung in den Dezernaten Personal (mit Christian Uhr/SPD) sowie Sicherheit und Ordnung (Norbert Dahmen/CDU) steht in der kommenden Woche die Wahl eines neues Dezernenten für die Bereiche Bauen und Infrastruktur auf der Tagesordnung. 14 Bewerbungen gibt es. Fünf Bewerber – alles Männer – schauen sich die Ratsfraktionen am kommenden Montag an. Vier von ihnen können bisher schon auf umfangreiche Erfahrungen als Baudirektoren, technische Beigeordnete bzw. Baudezernenten zurückblicken. Der fünfte Bewerber überrascht – denn er kommt aus den Reihen des Rates.
Ehemaliger Bezirksbürgermeister von Aplerbeck will Bauderzenent werden
Ratsmitglied Sascha Mader (CDU) ist von Hause aus Polizist. Der ehemalige Staatsschützer arbeitet derzeit als Lehrender im Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW. Mader, früher auch ehrenamtlicher Bezirksbürgermeister von Aplerbeck, ist Mitglied im Bauausschuss. Er möchte nun Martin Lürwer (63) als Dezernenten „beerben“. Dessen Amtszeit läuft zum Jahresende aus und soll nicht verlängert werden.
„Gesucht wird eine engagierte, einsatzfreudige und verantwortungsbewusste Persönlichkeit, die die fachlichen Voraussetzungen für den Geschäftsbereich erfüllt, ausgeprägte Fähigkeiten im Management großer Organisationseinheiten besitzt, Erfahrungswerte in projektbezogenen Steuerungsmaßnahmen vorweisen kann und nach Möglichkeit mehrjährige praktische Führungserfahrung in der Kommunal-, Landes- oder Bundesverwaltung nachweisen kann“, heißt es in der Stellenausschreibung der Stadt Dortmund.
„Die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienst oder ein Studienabschluss als Diplom-Ingenieur/in TH/TU der Fachrichtungen Architektur, Städtebau oder Raumplanung und der Abschluss der zweiten Staatsprüfung ist wünschenswert“, heißt es weiter.
Dem Polizeibeamten und Kommunalpolitiker werden gute Chancen nachgesagt
Einen Ingenieursabschluss kann Sascha Mader (52) zwar nicht vorweisen, wohl aber die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienst. Außerdem sprechen Insider dem früheren Polizeibeamten und Staatsschützer die Fähigkeiten zu, auch größere Personalkörper zu führen und sich im „kommunalen politischen Dickicht“ gut zurecht zu finden. Ein Faktor, der auch seinerzeit für Christian Uhr sprach.
Bei früheren Besetzungen war vor allem auf die fachliche Qualifikation der BewerberInnen geachtet worden. Doch häufig kollidierten die Vorstellungen der DezernentInnen mit denen der Kommunalpolitik. Der Umgang auf dem schwierigen kommunalen Parkett war mehreren früheren Spitzenbeamten und auch dem ein oder anderen Chef aus der Reihe der Kommunalwirtschaft zu schwierig – sie mussten teils vorzeitig gehen.
Daher – so hört man – sollen die Chancen des 52-Jährigen auf die Nachfolge von Lürwer nicht schlecht sein. Zum Geschäftsbereich der ausgeschriebenen Stelle gehören bisher das Vergabe- und Beschaffungszentrum, die Städtische Immobilienwirtschaft, das Tiefbauamt, der Eigenbetrieb Friedhöfe Dortmund und der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Dortmund. Änderungen der Geschäftsverteilung bleiben ausdrücklich vorbehalten.
Die Einstellung erfolgt als kommunale/r Wahlbeamtin/-beamter für die Amtszeit von acht Jahren mit grundsätzlicher Verpflichtung zur Weiterführung des Amtes bei Wiederwahl. Besoldung wird nach der Besoldungsgruppe B 7 der Landesbesoldungsordnung NRW gewährt. Hinzu kommt eine Aufwandsentschädigung.
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