„Licht in Sicht!“: Kinder spenden Obdachlosen Hoffnung – Familienzentrum Roland plant besondere Aktion zu St. Martin

An Sankt Martin geht man mit seiner Laterne, doch dieses Jahr wird das nicht möglich sein. (Archivbild)

Neue Herausforderungen erfordern neue Maßnahmen – Das war auch im evangelischen Familienzentrum Roland der Fall. Normalerweise wäre bald der Sankt Martinszug geplant gewesen. Da dieser 2020 durch die Corona-Pandemie ausfällt, hat sich das Roland-Team etwas Neues überlegt – nämlich das Projekt „Licht in Sicht!“.

Statt Sonne, Mond und Sterne gibt es dieses Jahr Shampoo, Desinfektion und Kekse

Normalerweise wird den Kindern jedes Jahr zum Sankt-Martinstag die Geschichte des St. Martin erzählt, aber dieses Jahr sollen die Kinder die Geschichte leben. Dass 2020 kein Sankt Martins-Umzug möglich sein wird, war der Leiterin des Familienzentrums Roland, Andrea Schaedel, schon früh klar. So überlegten sie und ihr Team, wie sie die Lehre und Essenz der Martinsgeschichte mit ihren Kindern anderweitig transportieren könnten. ___STEADY_PAYWALL___

Ziel des Ganzen ist es nicht, die Geschichte nachzuspielen und dabei die Rolle von St. Martin zu übernehmen, sondern den Ärmeren und Schwächeren zu helfen und mit ihnen zu teilen. Außerdem sollen die Kinder dadurch wertvolle, soziale Fähigkeiten erlernen.

Die grobe Idee des Vorhabens hatte Schaedel. Sie ist zuständig für die Finanzen und merkte schnell, dass die Materialkosten, welche normalerweise zum Basteln der Laternen investiert würden, dieses Jahr übrig bleiben würden. Diese sollen nun für etwas Gutes eingesetzt werden. Mit dem Ersparten plant das Roland-Team die Wohnungslosenhilfe der Diakonie, gegenüber der Kita zu unterstützen. Denn Teilen, erklärt die Leiterin, sei die Kernaussage von St. Martin.

Nachdem sie ihr Team eingeweiht hatte, tauschte man sich mit der Diakonie darüber aus. Mit dem Projekt „Licht in Sicht!“ soll nun denen geholfen werden, die die Hilfe benötigen. Im Rahmen dessen bemalen Kinder Beutel und befüllen diese mit alltäglichen und notwendigen Dingen. 50 Wohnungslose dürfen sich dann über Shampoo, Handdesinfektion, Kekse und einiges mehr freuen. Außerdem legen die Kinder jeweils ein selbstgemaltes Bild bei.

Gutes Tun und dabei noch einen großen Lerneffekt erzielen

Das Team des evangelischen Familienzentrums Roland erwartet, dass die Aktion einen großen Gewinn für die Kinder hervorbringt. Sie können miterleben, wie man sich für die Menschen einsetzt, denen es schlechter geht als ihnen.

Bilderkarten um Kinder für das Thema zu sensibilisieren

Das dazu nötige Wissen wird den Kindern in festen Gruppen mit jeweils drei pädagogischen Mitarbeiter*innen überbracht. Dabei arbeiten die Pädagog*innen mit einem optischen Medium, wie zum Beispiel Bilderbüchern. Zunächst werden die Kinder an die Aktion, unter anderem durch Bilderkarten, herangeführt.

Damit die Kinder an das Thema „Wohnungslose“ herangeführt werden, geht das evangelische Familienzentrum methodisch didaktisch vor. Mit drei aufeinander aufbauenden Einheiten sollen die Kinder sensibilisiert werden. Die erste Einheit besteht daraus, die Kinder zu fragen, was dieses Jahr an Sankt Martin anders ist, als im vorigen. Dann soll über die Definition von Wohnungslosen gesprochen werden. Die dritte Einheit handelt davon, den Kindern beizubringen, welche Inhalte in den Beutel gelangen werden und weshalb.

Menschlichkeit, Gemeinsinn, Achtsamkeit, Respekt sollen die Kinder dabei nicht nur stumpf lernen, sondern selbst erleben. Ganz dem Namen der Aktion zufolge, soll Gutes zu tun Licht –bzw. Hoffnung spenden. Die Übergabe der 50 Beutel soll am Mittwoch (11.November 2020) in der Rolandstraße stattfinden.

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