Neue Erzählungen über das Aufwachsen in einer Zechensiedlung

Lesung im Evinger Geschichtsverein mit dem Brechtener Autor und Maler Günter Rückert

Günter Rückert kommt aus Dortmund-Brechten.
Günter Rückert kommt aus Dortmund-Brechten. Foto: Evinger Geschichtsverein

Erdbeeren klauen im Schrebergarten, Arschbomben von der Kanalbrücke, Tricks wie man umsonst ins Stadion Rote Erde zur Borussia kommen konnte. Der Brechtener Maler, Theatermacher und Autor Günter Rückert erzählt am Montag, den 20. November 2023, im Evinger Geschichtsverein bisher unveröffentlichte Geschichten von seiner Jugend und Kindheit in einer Zechensiedlung in Dortmund.

Das „Multitalent“ Günter Rückert war über 20 Jahre Regisseur des Dortmunder Geierabends

Fragt man Günter Rückert nach seinem Beruf, erhält man schon mal die Antwort „Bunter Hund“, berichtet Wolfgang Skorvanek, Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Denn Günter Rückert ist als Maler, Zeichner und Karikaturist seit 40 Jahren mit Ausstellungen im In- und Ausland aktiv.

Bereits als 12-Jähriger porträtierte er die preisgekrönten Rammler des Kaninchenzuchtvereins in Öl. Auf seinen Bildern tummeln sich noch heute viele skurrile Tiere und wunderbar schräge Figuren die aus seiner Kindheit in der Zechensiedlung stammen.

Als Musiker, Autor und Schauspieler stand das Multitalent Rückert mit dem Rocktheater „Nachtschicht“ auf der Bühne, war über 20 Jahre Regisseur des Dortmunder Alternativkarnevals „Geierabend“.

Wie war es in einer Zechensiedlung aufzuwachsen? Darauf gibt Rückert nun Antworten

Günther Rückert malt.
Ein Bild von Günther Rückert. Foto: Evinger Geschichtsverein

Günter Rückert wuchs in den 1950er Jahren in einer Bergmannssiedlung auf, zwischen Fördertürmen, Bolzplatz und Schrebergarten.

Wie war es da, als Kind im Garten mit anpacken zu müssen, mitzuhelfen Deputatkohle in den Keller zu schaufeln, Löwenzahn für die Kaninchen der Familie zu sammeln oder auf ausgedehnten Brachflächen zu spielen? Wie war es in dieser Welt voll harter Arbeit und beengten Verhältnissen eine Leidenschaft fürs Malen und Zeichnen zu entwickeln, sich als Leseratte in irgendwelche Ecken zu verziehen?

Und wie war es, als erster Schüler aus der Siedlung zum altsprachlichen Gymnasium zu wechseln? Es sind typische Geschichten, die das Leben im Ruhrpott der Nachkriegszeit beschreiben. „Geschichten“, so sagt Rückert, „die für mich als Autor auch im engen Zusammenhang mit meinem Beruf stehen und mich schließlich zu meiner frühen Leidenschaft als Maler und Künstler zurückgeführt haben.“

Die Lesung findet am 20. November 2023 um 18 Uhr im Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloß) Nollendorfplatz 2 in den Räumen des Evinger Geschichtsverein statt. Der Eintritt ist für Besucher kostenfrei.

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