Im Rahmen des LesArt-Festivals fanden Lesungen mit Sherko Fatah in der Anne-Frank-Gesamtschule und im Treffpunkt Stollenpark statt.
Lesung von Sherko Fatah aus seinem letzten Buch „Der letzte Ort“
Sherko Fatah ist ein bekannter Schriftsteller mit deutsch-irakisch-kurdischen Wurzeln. Er las für den kompletten 12. Jahrgang der Anne-Frank-Gesamtschule und für Jugendliche in der Jugendforum-Sitzung im Treffpunkt Stollenpark.
Doch er las nicht nur aus seinem zuletzt erschienenen Buch „Der letzte Ort“, sondern beantwortete vor allem zahlreiche Fragen zum Beruf des Schriftstellers und zum heutigen Literaturbetrieb.
Aus erster Hand erfahren zu können, wie es sich heute als Schriftsteller leben lässt, war für die Jugendlichen spannend, interessant aber auch überraschend.
„Der letzte Ort“ ist ein literarischer Thriller über Freundschaft und Verrat
Das Buch „Der letzte Ort“ ist ein literarischer Thriller über Freundschaft und Verrat. Sherko Fatah erzählt die Entführung zweier Personen im Irak als atemberaubenden literarischen Thriller und sensibles Psychogramm.
Beide geraten in der aussichtlosen Situation an ihre Grenzen und verlieren sich in ihrer eigenen Angst und im wachsenden Misstrauen gegen den anderen. Als ihnen die Flucht gelingt, ist zwischen ihnen nichts mehr wie zuvor.
Die Lesungen wurden im Rahmen des LesArt-Festivals vom Literaturhaus Dortmund mit dem Jugendforum Nordstadt/Planerladen e.V. durchgeführt.
Nächste Jugendforum-Sitzung am Donnerstag mit Comic-Zeichner Nils Oskamp
Das Jugendforum Nordstadt lädt alle interessierten Jugendlichen zu seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 17. November, um 18 Uhr in den Treffpunkt Stollenpark ein. Comic-Autor Nils Oskamp wird mit Jugendlichen über sein Grafic Novel-Buch „Drei Steine“ diskutieren.
„Drei Steine“ erzählt die autobiografische Geschichte von Nils Oskamp, der in den achtziger Jahren in Dortmund-Dorstfeld Opfer rechter Gewalt wird: Als Schüler kämpft er um sein Überleben, ohne dabei selbst zum Täter zu werden.
Über das Buch „Drei Steine“
Der Titel bezieht sich auf die jüdische Tradition, Steine zum Gedenken auf Gräbern niederzulegen. In der Geschichte von Nils Oskamp kommt den drei Steinen, die er von einem jüdischen Friedhof aufnahm, eine symbolische Bedeutung zu: Mit dem ersten Stein verteidigt er sich bei einem Angriff durch Neonazis. Den zweiten Stein nimmt er als Waffe auf, setzt ihn jedoch nicht ein und verweigert sich so der anziehenden Spirale der Gewalt.
Für Oskamp ist dabei das Gebot „Du sollst nicht töten“ zentral. Den dritten Stein legt er im Epilog der Geschichte in der Gedenkstätte Yad Vashem ab – und gibt ihm so seine Bedeutung der Erinnerung zurück. Die Neonazis, in deren Visier er als Jugendlicher geriet, waren von „Alten Kameraden“ geworben worden – und machen mit dem rechtsextremen Terror, den sie verbreiten, noch heute Schlagzeilen.
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