Nach einem heutigen Gespräch im Ministerium für Inneres und Kommunales NRW steht nun fest, dass sich Dortmund neben den Städten Köln, Düsseldorf und jetzt auch Essen wieder an einem landesweiten Drehscheibensystem beteiligen wird. Mit den sehr einvernehmlich getroffenen Vereinbarungen kann Dortmund gut leben.
Flüchtlinge werden jeden vierten Tag am Bahnhof „Signal Iduna Park“ ankommen
Der Neustart in Dortmund wird am Montag, 14. Dezember 2015 erfolgen. Bis dahin wird die komplette Logistik zur vorübergehenden Aufnahme und Weiterleitung der Flüchtlinge stehen. Vorbereitende Maßnahmen laufen bereits.
Auch ein konkretes „Betriebskonzept“ ist in Arbeit. Am Bahnhof „Signal Iduna Park“ werden die IC- und ICE-Züge anhalten, um die Asylsuchenden in die vorübergehende Obhut der Dortmunder Einsatzkräfte zu übergeben. Neben dem Hauptbahnhof ist in Dortmund nur dieser Haltepunkt geeignet, große Zuglängen aufzunehmen.
Vereinbart wurde im Ministerium auch, dass die Stadt Essen die Stadt Düsseldorf in ihrer Drehscheibenfunktion unterstützt. Köln und Dortmund haben eine Tandemlösung für die Drehscheibenfunktion an zwei getrennten Standorten vereinbart.
Heimspieltage sind ausgenommen – Leichtbauhallen auf dem Parkplatz E 3
Dies führt dazu, dass Dortmund an jedem vierten Tag die Drehscheibenfunktion unter Federführung der städtischen Feuerwehr organisieren wird.
Dabei werden Heimspieltage des BVB ausgenommen (letztes in diesem Jahr am 13. Dezember, erstes im nächsten Jahr am 30. Januar).
Neben dem DB Haltepunkt Signal Iduna Park werden auf der Fläche des Parkplatzes E 3 in den nächsten Tagen Leichtbauhallen zur kurzfristigen Aufnahme der Flüchtlinge aufgebaut.
Hier wird auch die Möglichkeit bestehen, Sanitäreinrichtungen zu nutzen. Allerdings wird der Aufenthalt der Asylsuchenden von eher kurzer Dauer sein.
Flüchtlinge werden in Dortmund nur mit Lunchpaketen versorgt und dann weitergefahren
Mit der Bezirksregierung Arnsberg wurde vereinbart, dass die Menschen, mit einem Lunchpaket ausgerüstet, so bald wie möglich per Bustransfer zur „Erstversorgung“ in die Flüchtlingsunterkunft nach Selm-Bork gefahren werden.
Hier besteht die Möglichkeit, sich länger auszuruhen und auch eine warme Mahlzeit einzunehmen. Weiter geht es dann per Bus nach Münster-Greven zur landesseitigen Registrierung.
Durch dieses, mit allen Beteiligten abgesprochene Verfahren, wird auch sichergestellt, dass ein „geordnetes Asylverfahren“ in Gang gesetzt wird.
Alle Regelungen und Absprachen, etwa die Rahmenbedingungen und Modalitäten zur Refinanzierung bzw. Kostenübernahme durch das Land, werden in einer gemeinsamen Vereinbarung getroffen.
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