Die syrischen Flüchtlinge kampieren dort seit knapp zwei Wochen und fordern eine schnelle Bearbeitung ihrer Asylanträge, um auch ihre Familien nachholen zu können, die in dem Bürgerkriegsland täglich um ihr Leben fürchten müssen.
Flinke Kreidestriche verwandelten das Pflaster in eine Leinwand
„Künstler gegen Bürokratie“ war eine der Forderungen, die am Donnerstag kurz nach siebzehn Uhr auf dem Boden vor dem Camp an der Katharinentreppe zu lesen war.
Im Netz hatte man sich kurzfristig zu der Solidaritäts-Aktion verabredet.Schnell verwandelte sich der Platz in eine Leinwand. Blumen waren da zu sehen und Botschaften, wie „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
„Das Arbeiten mit Kreide ist eine schöne, schnelle Art, Aufmerksamkeit zu erzielen“, stellt Pfarrer Friedrich Laker von der Pauluskirche fest.
Auch Passanten nahmen Kreide in die Hand und beteiligten sich an der Aktion
Die Passanten auf dem Weg zum Hauptbahnhof und in die City blieben stehen und schauten sich das Treiben an. Andere schritten ganz behutsam über das Pflaster, um ja nicht auf die Kreidestriche zu treten.
Dabei fiel der Blick auf das Camp der Flüchtlinge. Die Polizisten vor Ort, die seit Beginn des Protests der Syrer deren Schutz gewährleisten, erkundigten sich nach Art und Weise der verwendeten Materialien, und ob es sich um eine spontane Aktion handele.
„Wenn ich meine Leute disziplinieren kann, dürfen wir weiter malen“, fasste Rita-Maria Schwalgin von der Kulturmeile das Gespräch mit dem Beamten zusammen. Und sie konnte – und so ging die Kunstaktion weiter, an der sich auch immer mehr Passanten beteiligten.
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