komm-kids-com. Eine ungewöhnliche Schreibweise. Die Bedeutung allerdings ist eindeutig: Die Kinder sollen kommen. Das Ziel des Vereins hat sich seit seiner Gründung nicht geändert. Es geht um ein warmes Mittagessen für Kinder, um Hausaufgabenhilfe, um einen betreuten Nachmittag bei fröhlichen Spielen, um Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache. Und es geht um eine ganzheitliche Betreuung und um einen sozialen Ausgleich.
Zu viele Kinder lungern ohne Betreuung auf den Straßen der Nordstadt herum
Denn in vielen Familien gehören diese Angebote leider nicht zum Alltag. Sie leben – gerade in der Nordstadt – oft in Armut oder in instabilen Verhältnissen. Nicole Schuchmann, die 2007 von Niedersachsen nach Dortmund gezogen ist, war entsetzt, wie viele Kinder sie ohne Betreuung auf den Straßen der Nordstadt herumlungern sah – und sie wurde aktiv.
jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag kostenloses Mittagessen und Betreuung
Seit 2008 ist komm-kids-com als Verein eingetragen. Seitdem gibt es jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag im Dietrich-Keuning-Haus ein kostenloses Mittagessen und eine Betreuung für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. 18 Ehrenamtliche aus allen Altersgruppen geben das Essen aus (ohne Schweinefleisch) oder machen Hausaufgaben mit den Kindern. Für ältere Kinder bietet der Verein auch Nachhilfe an.
Bis zu 30 Kinder kommen täglich zum Essen ins Dietrich-Keuning-Haus
Zwei Frauen aus Peru und Mexiko, ebenfalls ehrenamtliche Mitglieder, üben zudem mit den meist spanisch sprechenden Kindern die deutsche Sprache. Denn viele der bis zu 30 Kinder, die regelmäßig ins Dietrich-Keuning-Haus kommen, stammen aus marokkanischen Familien, die vor ihrer Auswanderung nach Deutschland in Spanien lebten.
Natürlich wisse man von jedem Kind die Adresse und kenne auch Besonderheiten wie Allergien, versichert Christine Held, eine der vielen Ehrenamtlichen, die sich um die Kinder kümmern.
Verein kümmert sich um die Einwerbung von Spendengeldern
Doch sie und ihre Vereinskollegen haben noch eine weitere wichtige Aufgabe: Sie bemühen sich um Spendengelder. Denn das Essen oder auch die Buntstifte für die Kinder wollen bezahlt werden. Rotarier, Lions oder auch schon mal Zahnärzte helfen zur Erleichterung des Vereins mit Spenden.
Aber auch Firmen und Privatleute greifen ins Portemonnaie. „Anders geht es nicht“, sagt Kassenwartin Jutta Kühn. „Unser Verein wird geführt wie eine kleine Firma. Wir haben auch Ausgaben, dazu zählen auch die Miete für ein kleines Büro oder Versicherungen.“
– Der Artikel von Claudia Behlau ist ein Beitrag aus dem Buch „Wir: Echt Nordstadt“. Das Buch mit 106 Gruppenportraits ist kostenlos beim Quartiersmanagement Nordstadt, Mallinckrodtstraße 56, 44147 Dortmund, erhältlich. (Mail: info@nordstadt-qm.de)
– Eine große Ausstellung mit Bildern und Texten zu „Wir: Echt Nordstadt“ ist bis zum 31. März 2015 auf der Phoenix-Insel in Hörde zu sehen.