In der Dortmunder Nordstadt trafen sich 75 Menschen, um das dritte Wirtschaftsjahr der „Produzierenden & Verbrauchenden Gemeinschaft“ der „Solidarischen Landwirtschaft Dortmund“ (Solawi Dortmund) zu planen.
Produktion der Waren auf den Feldern der Kümper Heide in Dortmund-Derne
Produziert wird wie in den vergangenen Jahren auf den Feldern der Kümper Heide in Dortmund-Derne in Zusammenarbeit mit dem Lernbauernhof Schulte-Tigges des Diplom-Geopgraphen und Bauernhofpädagogen Elmar Schulte-Tigges.
Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren bedurfte es keiner großen Werbung mehr, um die 60 Gemüseanteile zeichnen zu lassen. Auch der monatliche Beitrag von durchschnittlich 58 Euro für die wöchentliche Gemüsekiste wurde solidarisch ermittelt.
Alle Beteiligten konnten nämlich genau den Betrag für einen Ernteanteil bieten, den jeder einzelne sich auch finanziell leisten kann.
Vertrieb der Lebensmittel nicht über Märkte, sondern über Solidargemeinschaft
„Bei der Solidarischer Landwirtschaft werden die Lebensmittel nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen, durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von uns ebenso solidarisch organisiert und finanziert wird“, erklärt Solawi-Mitglied Carsten Klink den Ansatz.
Vor gut zwei Jahr begann die Gruppe sich mit der Problematik zu beschäftigen, angesichts eines globalen „Super-Marktes“ eine vielfältige, bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten, die gesunde Nahrungsmittel erzeugt und die Natur- und Kulturlandschaft pflegt, erläutert Klink die Entwicklung der Gruppe.
Die Dortmunder „Solawisten“ sind der Meinung, dass in der Landwirtschaft arbeitende Menschen meist nur die Wahl haben, die Natur oder sich selbst auszubeuten. Die Existenz dieser Menschen hänge von Subventionen und Weltmarktpreisen ab.
Großer Mehrwert für Natur, Ressourcen,Verbraucher und Landwirte
Beides seien Faktoren, auf die sie keinen Einfluss haben und die sie häufig zwingen würden, über ihre persönliche Belastungsgrenze sowie die von Boden und Tieren zu gehen, oder ganz aus der Landwirtschaft auszusteigen. Auch der ökologische Landbau sei von diesem Mechanismus nicht ausgenommen und da wolle man lokal gegensteuern.
Natürlich sieht auch Bauer Schulte-Tigges dem dritten Wirtschaftsjahr optimistisch entgegen: „Solidarische Landwirtschaft hat einen großen Mehrwert für die Natur, für den Ressourcenschutz, für die Verbrauchenden und natürlich auch für den Landwirt.“ Daher ist er sicher, dass die Solidarische Landwirtschaft auch über Dortmund hinaus eine Zukunft hat.
Reaktionen
Carsten Klink
Solidarische Landwirtschaft: Mitstreiter gesucht
Die Solidarische Landwirtschaft Dortmund (SOLAWI) sucht neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter für das kommende, nunmehr vierte Wirtschaftsjahr des gemeinschaftlichen Gemüseanbaus auf den Äckern der Kümper Heide in Dortmund-Derne.
„Wer helfen möchte, zur industriellen Landwirtschaft eine Alternative zu bieten, Natur und Mensch hierbei im Mittelpunkt sieht, bei Produkten sowohl saisonal als auch regional denkt und somit versucht den CO2-Ausstoß zu minimieren, der ist bei der Solawi Dortmund genau richtig. Des Weiteren hat man die Möglichkeit einen Haufen netter Menschen kennenzulernen.“, erklärt
Diplom-Geograph Elmar Schulte-Tigges, der Bauer der Solawi-Initiative.
Daher findet am 12. und 13. sowie am 20. November 2016 in der Zeit von 15-16.30 Uhr eine Informationsveranstaltung für Interessierte auf dem Lernbauernhof Schulte-Tigges, Kümper Heide 21, 44329 Dortmund statt. Weitere Infos erhält man auch unter der E-Mail-Adresse solawi-dortmund@riseup.net oder auf der Homepage http://www.solawi-dortmund.org.