Der Beitrag zur Internationalen Gartenschau wird teurer als geplant

IGA 2027: Land NRW stellt der Stadt Dortmund mehr Geld für „Zukunftsgärten“ zur Verfügung

Seit diesem Frühjahr laufen die Bauarbeiten um die Entwürfe für die Internationale Gartenschau 2027 umzusetzen. Quelle: bbz landschaftsarchitekten

In Huckarde und Mengede entsteht bis 2027 der „Zukunftsgarten“, Dortmunds Beitrag zur Internationalen Gartenschau (IGA 2027) im Ruhrgebiet. Seit diesem Frühjahr laufen die Bauarbeiten und werden teurer als geplant, konkret um insgesamt rund 8,15 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen hat bereits reagiert und seinen Zuschuss für die Zukunftsgärten der IGA 2027 erhöht, auch für Dortmund. Der Rat der Stadt Dortmund entscheidet nun darüber, ob die Stadt Dortmund die verbleibenden Mehrkosten aus dem eigenen Haushalt übernimmt.

Kostensteigerungen aus unterschiedlichen Gründen in den einzelnen Teilprojekten

Die Stadt Dortmund baut aktuell den Kokereipark mit der Brücke „Haldensprung“, die Spiel- und Erlebnisskulptur „Wolke“ und einen Bewegungsgarten. Zudem stellt die Stadt einen neuen Eingangsbereich für die Kokerei Hansa und am Bahnbetriebswerk Mooskamp eine neue Halle her und wertet das Betriebsgelände des Nahverkehrsmuseums sowie den Deusenberg auf. Warum die Kosten in den Teilprojekten des Zukunftsgartens von den bisherigen Planungen abweichen, hat verschiedene Ursachen. Über die Kostenerhöhungen in den einzelnen Teilprojekten entscheidet der Rat jeweils separat.

Stolze 3,3 Millionen Euro soll die „Wolke“ kosten. Sie ist eine begehbare Spiel- und Erlebnisskulptur, bestehend aus sieben ineinander verschränkten Stahlringen mit Kletternetzen und einem Durchmesser von bis zu 27 Metern.
Die „Wolke“ soll eine begehbare Spiel- und Erlebnisskulptur werden. Quelle: bbz landschaftsarchitekten/ msing officium/ julia kattinger

Die Fuß- und Radwegebrücke „Haldensprung“ zwischen dem neuen Kokereipark und dem Deusenberg wird bleiben und über die Gartenausstellung hinaus die Quartiere Huckarde und Deusen miteinander verbinden. Die Überbrückung mehrerer Bahngleise und eine neue Ost-West-Verbindung sind seit langem Wunsch der Bürgerschaft.

Nach dem Baustart für die 160 Meter lange Stahlbrücke hat sich herausgestellt, dass die Gründung im Erdboden deutlich aufwändiger ist als erwartet. Allein hierdurch verteuert sich die Brücke um rund 4,03 Millionen Euro. Für die neue Brücke „Haldensprung“ werden nun insgesamt rund 13,59 Millionen Euro investiert.

Für den Neubau der Spiel- und Erlebnisskulptur „Wolke“ im neuen Kokereipark muss die Stadt nach aktuellem Stand mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 5,56 Millionen Euro rechnen, also rund 1,75 Millionen Euro mehr als bisher angenommen. Die „Wolke“ soll eine begehbare Spiel- und Erlebnisskulptur im zukünftigen Park werden, bestehend aus sieben ineinander verschränkten Stahlringen mit Kletternetzen und einem Durchmesser von bis zu 28 Metern.

Bei diesem herausfordernden Bauwerk wurden die vorab angenommenen Preise deutlich überschritten. Besonders durch starke Preissteigerungen der Materialien und einer Konsolidierung für den Herstellern der Netze am Markt Die kalkulierten Marktpreise können nicht eingehalten werden.

Neue Sicherheitsauflagen fordern auf Unsicherheiten im Untergrund zu achten

Die Neuanlage des Kokereiparks mit einem Bewegungsgarten und der neue Eingangsbereich der Kokerei Hansa werden 1,82 Millionen Euro teurer (Gesamtvolumen: 11,3 Millionen Euro). Der Bewegungsgarten soll Sportangebote für unterschiedliche Altersgruppen bieten und gruppiert diese wie Inseln um eine zentrale Aufenthaltsfläche aus Rasen. Der Haupteingang zum Industriedenkmal Kokerei Hansa wird zur IGA 2027 nach Süden verlegt, sodass die Gäste den Ein- und Ausgang besser passieren können.

Die Zukunftsgärten Emscher Nordwärts zur IGA 2027 – so stellt sich der Siegerentwurf die Kokerei Hansa vor. Quelle: bbz landschaftsarchitekten

Die Gründe für die Mehrkosten liegen auch hier vor allem in der allgemeinen Preissteigerung im Bausektor. Darüber hinaus gibt es neue Sicherheitsauflagen, die eingehalten werden müssen.

Sie machen es erforderlich, zwischen Kokerei Hansa, Brücke Haldensprung und Kokereipark auf bislang unbekannte Unsicherheiten im Untergrund zu reagieren, zum Beispiel Kellergewölbe. Dies bedeutet zusätzliche Fachgutachten, eine neue Planung und höhere Kosten in der Umsetzung.

Im nördlichen Ankerpunkt des Dortmunder Zukunftsgarten, dem Nahverkehrsmuseum Mooskamp in Mengede, werden im Zuge der IGA 2027 Gleise saniert und begrünt. Außerdem entsteht eine Leichtbauhalle. Das Gesamtinvestitionsvolumen erhöht sich um rund 560.000 Euro auf rund 2,49 Millionen Euro. Seit Beginn der Kostenplanung für den Baubeschluss im Jahr 2022 haben sich einerseits die Planungen konkretisiert und weitere Bedarfe zu Tage gebracht, zum Beispiel ein zusätzliches Bewässerungssystem und naturschutzfachlich erforderliche Ausgleichsmaßnahmen. Gleichzeitig schlägt auch hier die allgemeine Baukostensteigerung durch.

Die Arbeiten zur Aufwertung des Deusenbergs, dessen Westflanke ebenfalls zum Ausstellungsgelände der IGA 2027 gehören wird, liegen im kalkulierten Kostenrahmen (rund 3,06 Millionen Euro).

Land stockt Zuschuss zur Internationalen Gartenschau auf

Durch die vier Kostenerhöhungsbeschlüsse steigt das Gesamtinvestitionsvolumen aller Baumaßnahmen innerhalb des Zukunftsgartens Dortmund einschließlich Deusenberg um rund 8,15 Millionen Euro auf nunmehr rund 36 Millionen Euro.

Visualisierung zu den Zukunftsgärten. Quelle: bbz landschaftsarchitekten

Die Refinanzierung beträgt rund 21,4 Millionen Euro und erfolgt über bewilligte Fördermittel der Städtebauförderung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW sowie der IGA 2027-Festbetragsförderung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (MLV).

Das MLV hat bereits auf die allgemeinen Baukostensteigerungen reagiert und die Festbetragsförderung für die drei eintrittspflichtigen IGA 2027-Zukunftsgärten angehoben. 

Für die Stadt Dortmund bedeutet dies rund 3,26 Millionen Euro mehr Fördermittel. Der städtische Eigenanteil beläuft sich insgesamt auf rund 14,6 Millionen Euro. Dies entspricht einer Erhöhung um rund 4,89 Millionen Euro.

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