Leben und Arbeiten in Dortmund-Eving vor 100 Jahren

Historischer Kalender beleuchtet die besondere Heimatgeschichte des Stadtteils

Um Bergleute an die Bergwerke zu binden, engagierten sich Bergwerksgesellschaften insbesondere im Wohnungsbau (z.B. Alte Kolonie) und in der Bereitstellung sozialer Einrichtungen. Im Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz gab es u.a. einen Kindergarten, einen Lebensmittelladen, Bademöglichkeiten und eine Bibliothek. Im Wohlfahrtsgebäude wurden aber auch Mädchen nach der Entlassung aus der Volksschule auf die damals traditionelle Rolle als Bergmannsfrau und Mütter umfassend vorbereitet. Dazu gehörte auch der Sportunterricht auf dem Eckey-Sportplatz. Foto: Evinger Geschichtsverein

Nachdem es viele Anfragen gab, ob der Evinger Geschichtsverein auch dieses Jahr wieder einen Kalender herausgibt, hat Hermann Kohl die Bildersammlung des Geschichtsvereins durchgesehen und dabei einige Raritäten gefunden. Bilder aus Eving, die annähernd 100 Jahre alt sind. „Die Bilder sind sehr interessante Zeitzeugen mit einem eigenen ästhetischen Reiz“, sagt Uli Möller, Fotograf und Geschichtsvereinsmitglied. „Deshalb haben wir auch darauf verzichtet, großartige Retuschen vorzunehmen.“

Historische Kalendermotive werden mit interessanten Fakten und Geschichten ergänzt

Aus der geförderten Kohle wurden über Tage Fremdkörper, (z.B. Holzreste) und große Gesteinsbrocken (Berge) entfernt. Diese körperlich anstrengende Arbeit wurde während des 1. Weltkrieges von Frauen verrichtet, obwohl Frauenarbeit im Bergbau unter Tage und in Produktionsbereichen über Tage verboten war. Das Bild zeigt Bergeklauberinnen auf der Schachtanalge Fürst Hardenberg um 1915. Foto: Evinger Geschichtsverein

Zu jedem der historischen Bilder haben Dr. Volker Schacke, Bernd Süselbeck und Joost Küp interessante Geschichten zusammengestellt: Da sind zum Beispiel die jungen Mädchen, die im Wohlfahrtsgebäude auf ihren zukünftigen Haushalt, oft als Bergmannsfrau, mit Säuglingspflege und Erziehungslehre vorbereitet wurden.

Auf ihrem Stundenplan stand aber auch Turnunterricht auf dem Eckey-Sportplatz. Natürlich darf die typische „Bude“ im Kalender nicht fehlen. Trinkhallen, wo es neben den Dingen des täglichen Bedarfs auch Nachrichten aus der Umgebung gab. Oft, so fand Wolfgang Skorvanek, der die Redaktion für den Kalender übernahm, heraus, waren Witwen Pächterinnen des Kiosks, die damit ihre Rente etwas aufbesserten.

Und im Mai sind die Arbeiter an der Evinger Straße ein Muss, die den Anschluss Evings an das Dortmunder Straßenbahnnetz schufen. Abwechslungsreich dokumentiert der Kalender das Leben und Arbeiten in Eving vor 100 Jahren. Dabei wird klar, dass Eving nicht nur Bergbau ist, sondern eine ganz besondere Heimatgeschichte hat.

Kalender in zwei Formaten für den Preis von 9,50 Euro oder 14,50 Euro erhältlich

Die Gestaltung des Kalenders übernahm die Dortmunder Diplom-Designerin Ilona Mottog. Weitere dankenswerte Unterstützung fand der Geschichtsverein durch das Stadtbezirksmarketing und Evinger Gewerbetreibende.

Den Kalender gibt es in zwei Größen, die zum Selbstkostenpreis des Geschichtsvereins abgegeben werden. In der Größe 20 x 30 cm bittet der Geschichtsverein um 9,50 Euro für einen Kalender und in der Größe 30 x 40 cm um 14,50 Euro, jeweils zuzüglich 3 Euro Porto und Verpackung.

Der Kalender kann bei Uli Möller, Tel. 0160 7513086 oder Wolfgang Skorvanek 0178 6265534 bestellt werden. Wer den Kalender sofort haben und das Porto sparen möchte, kann den Kalender auch bekommen bei:

  • Scheipers Mühle, Evinger Str. 669;
  • Gasthaus Wortmann, Evinger Str. 387;
  • Apotheke am Externberg, Evinger Str. 273,
  • Tabak und Lotto Volker Schwake, Bayrische Str. 154
  • Aug. Krämer Kornbrennerei, Schwanenwall 31
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