2020: Wir leben in besonderen Zeiten… Kaum ein Satz wurde in diesem Jahr wohl so häufig gesagt wie dieser. Sicherlich ist jedes Jahr auf seine Art und Weise einzigartig, aber 2020 hat uns alle wie keines zuvor an unsere Grenzen gebracht, sowohl gesellschaftlich als auch persönlich.
Die Corona-Pandemie hat, wie kein Ereignis zuvor, die Schwächen unseres Gesellschaftssystems offengelegt und gleichzeitig gezeigt, wie durch tatkräftiges Handeln Veränderungen schnell herbeigeführt werden können. Noch nie zuvor ist es gelungen, so schnell einen neuen Impfstoff zu entwickeln.
Dieses entschlossene Handeln sowie das vielerorts entstandene solidarische Miteinander gilt es mitzunehmen in das neue Jahr, denn die Auswirkungen der Pandemie werden auch weiterhin spürbar bleiben. Die ohnehin schon vorher wirtschaftlich benachteiligten Menschen sind betroffen wie keine andere Gruppe. Innerhalb Dortmunds ist die Nordstadt hier sicherlich betroffen wie kein anderer Stadtteil. Hier gilt es voran zu gehen und neue Wege zu finden, um nicht wieder in den Status quo zurückzufallen.
Für das neue Jahr sind in unserem Stadtteil viele Projekte geplant,
welche die Nordstadt im positiven Sinne verändern werden.
In der Bezirksvertretung steht ein „Haus der Bildung“ ganz oben auf der Agenda. Hierbei soll es sich um einen zentralen Bildungs- und Lernort für Kinder und Jugendliche handeln. Dies ist insofern bedeutend, da Bildung der Schlüssel für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben ist und einem ermöglicht, an gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen. Jedes Kind soll – unabhängig von seinen Startvoraussetzungen – bestmöglich gefördert werden und seine Potenziale entfalten können. Ein Bildungs- und Lernort in der Nordstadt ist hier ein Schritt in Richtung Chancengerechtigkeit.
Beeindruckend war in diesem Jahr, wie sich so viele Bewohner*innen und auch Vereine und Initiativen in unserem Stadtteil dafür eingesetzt haben, Menschen in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Hilfe bei Einkäufen wurde angeboten, Beratungen vermittelt, Lebensmittel wurden gespendet und verteilt und neue Waschmöglichkeiten geschaffen. Und noch soviel mehr Dinge, die hier gar nicht alle aufgezählt werden können. Ihnen allen gilt mein Dank. Unsere Aufgabe in Zukunft wird es sein, diese Angebote noch viel mehr zu fördern und zu unterstützen.
Infrastrukturell wird sich in Zukunft in der Nordstadt einiges tun. Zahlreiche große Bauprojekte stehen an, darunter die Umgestaltung der Speicherstraße am Dortmunder Hafen sowie der Nordseite des Hauptbahnhofes. Auch die Münster- und Bornstraße werden in diesem Kontext noch ein Thema sein. Bei all diesen Projekten sind wir alle gefragt, uns dafür einzusetzen, dass die Nordstadt ein „Quartier für alle“ wird und auch bleibt.
„Fight every Crisis“: Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass schnelle Maßnahmen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse möglich und auch erfolgreich sind. Dies gilt es zu nutzen, um auch mutige Maßnahmen gegen die Klimakrise zu entwickeln. Die letzten Jahre mit den Hitzesommern haben sehr deutlich gezeigt, dass auch wir in der Nordstadt von den Auswirkungen betroffen sind. Auch hier sind wir alle gefragt, Klimaschutz beginnt im Kleinen, jede*r kann einen Beitrag leisten. Viele Menschen und Initiativen in unserem Stadtteil gehen bereits mit großem Vorbild voran. Aber zukünftig werden noch große Veränderungen notwendig sein. Insbesondere in Bezug auf die Verkehrswende gibt es in der Nordstadt noch viel zu tun.
Wir leben in besonderen Zeiten… Dieser Satz beschreibt das vergangene Jahr wohl recht gut. Ich hoffe, wir werden dies aber auch über das nächste Jahr sagen können. Dann aber nicht im Bezug auf die Corona-Pandemie, sondern weil wir gemeinsam die Nordstadt wie auch bereits zuvor zum Positiven verändert haben. Dazu sind alle herzlich eingeladen, sich einzubringen und mitzugestalten und neue Ideen für die Nordstadt zu entwickeln.
Ich wünsche ihnen allen einen guten Start in das Jahr 2021.
Ihre Hannah Rosenbaum
Bezirksbürgermeisterin der Innenstadt-Nord