Entlastung für mehr als 12.000 Auszubildende in Dortmund

Grüne und CDU stoßen Schaffung von Azubi-Wohnheimen und Azubiwerk an

Ausbildungsvergütungen allein reichen häufig nicht aus, die Lebenshaltungskosten voll- und selbstständig zu decken. Foto: Ileana Radiana Olaru

In Dortmund befinden sich mehr als 12.000 junge Menschen in einer dualen Berufsausbildung. Die steigenden Lebenshaltungs- und insbesondere Mietkosten belasten eine Vielzahl der Auszubildenden in erheblichem Maße. Im Durchschnitt liegt die Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr in NRW nach Angaben des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) bei 871 Euro brutto monatlich (Zahlen aus 2020). Die Ausbildungsvergütungen allein reichen daher häufig nicht aus, die Lebenshaltungskosten voll- und selbstständig zu decken.

Idee basiert auf dem Vorbild des Studierendenwerks

Udo Reppin ist finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Udo Reppin, CDU-Fraktion. Archivfoto: Leopold Achilles für Nordstadtblogger.de

Aus diesem Grund haben Grüne und CDU im Ausschuss für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung und im Ausschuss für Finanzen Beteiligungen und Liegenschaften einen Antrag zur Gründung eines Azubiwerks mit Azubi-Wohnheimen in Dortmund eingebracht, der eine breite Mehrheit fand.

Ratsmitglieder Martina Stackelbeck (Grüne) und Udo Reppin (CDU) zur gemeinsamen Initiative: „Die Idee ist so simpel wie überzeugend: Genauso wie wir Studierende mit einem Studierendenwerk und Studierenden-Wohnheimen unterstützen, wollen wir klassische Ausbildungsberufe des Handwerks, der Pflege, des Handels und des Dienstleistungsgewerbes am Standort Dortmund stärken.“

„Wir erhoffen uns hiermit eine langfristige Bindung junger Auszubildender und damit künftiger Fachkräfte in Dortmund. Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses für die Dortmunder Wirtschaft ist erklärtes und wichtiges Ziel beider Fraktionen. Mit der Schaffung eines Azubiwerkes wird die Attraktivität des Dortmunder Ausbildungsmarktes in Zeiten des demographischen Wandels gestärkt.“

Gründung einer Stiftung „Azubiwerk Dortmund“ geplant

Die Idee basiert auf dem Vorbild des Studierendenwerks. Archivfoto: Nika Layeghi für Nordstadtblogger.de

Um dem Fachkräftemangel durch Nachwuchsgewinnung entgegenzuwirken, gelte es, den Anteil der Auszubildenden, die nicht ursprünglich aus Dortmund kommen, zu steigern und diese frühzeitig für die weitere Berufslaufbahn an Dortmund zu binden.

Besonders Auszubildende, die nicht aus Dortmund kommen, würden sich mit hohen Fahrt- und Mietkosten sowie der Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt durch zahlreiche Studierende konfrontiert sehen.

Um mehr Auszubildende für den Dortmunder Wirtschaftsstandort zu gewinnen, soll daher gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und weiteren Unternehmensverbänden eine private Stiftung „Azubiwerk Dortmund“ konzeptioniert, gegründet und aufgebaut werden.

IHK und HWK sollen in die Planungen eingebunden werden

In Anbetracht minderjähriger Auszubildender soll unter Beteiligung des Jugendberufshauses sowie von Sport- und Jugendvereinen ein pädagogisches Unterstützungsangebot bereitgestellt werden. Die Unterstützungsangebote für Auszubildende sollen mit den Berufsschulen vernetzt sein und u.a. eine Beratung zur Ausbildungsfinanzierung beinhalten.

Zudem sollen Kooperationen mit Sportvereinen und Jugendverbänden entstehen, in denen die jungen Auszubildenden einen guten Ausgleich zu ihrer Arbeit und leichter Anschluss in Dortmund finden können.

Die Verwaltung setzt nun den Auftrag beider Fraktionen um, die Initiative weiter voranzutreiben und wird spätestens in der Sitzung am 14. September 2022 den Ausschuss für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Europa, Wissenschaft und Forschung und am 15. September den Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Liegenschaften über den aktuellen Sachstand informieren.

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  1. Nächster Schritt für ein Azubiwerk Dortmund: Politik stellt Weichen für Azubi-Wohnheime (PM)

    GRÜNE und CDU erfolgreich mit Antrag

    Der Jahresüberschuss der Wirtschaftsförderung in Höhe von rund 640.000 Euro wird in ein Azubiwerk Dortmund investiert werden.Im Jahr 2021 erzielte die Wirtschaftsförderung Dortmund einen Jahresüberschuss in Höhe von 641.516,86 Euro. Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung empfahl jetzt auf Antrag von GRÜNEN und CDU, dass der Jahresüberschuss für ein Azubiwerk mit Azubiwohnheimen verwendet werden soll. Im Rahmen der grün-schwarzen Projektpartnerschaft hatten beide Parteien bereits im Januar einen Antrag erfolgreich eingebracht, wonach die Stadt Dortmund das Azubiwerk konzeptionell vorantreiben soll.

    Azubiwerk Dortmund: Mehr als nur günstiger Wohnraum für Azubis

    „Mit dem Beschluss des Ausschusses für Wirtschaftsförderung unterfüttern wir das Ziel Azubiwerk Dortmund nun auch finanziell“, erklärt Ratsmitglied Martina Stackelbeck für die GRÜNEN. „Die Idee ist so simpel wie überzeugend: Genauso wie wir Studierende mit einem Studierendenwerk und Studierenden-Wohnheimen unterstützen, wollen wir klassische Ausbildungsberufe des Handwerks, der Industrie, des Handels und des Dienstleistungsgewerbes am Standort Dortmund stärken. Das Azubiwerk soll beruflichen Nachwuchskräften guten und bezahlbaren Wohnraum bieten, sodass sie sich ganz auf ihre Ausbildung konzentrieren können. Dazu trägt auch die pädagogische Begleitung im Wohnheim bei. Sie wird insbesondere minderjährige Azubis dabei unterstützen, sich während ihrer Ausbildung zurechtzufinden und trägt dabei zur Sicherung des Ausbildungserfolges bei.“

    Weichenstellung für den Dortmunder Wirtschaftsstandort

    „Wir erhoffen uns hiermit eine langfristige Bindung junger Auszubildender und damit künftiger Fachkräfte in Dortmund“, fasst Ratsmitglied Udo Reppin für die CDU das Vorhaben zusammen. „Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses für die Dortmunder Wirtschaft ist erklärtes und wichtiges Ziel beider Fraktionen. Mit der Schaffung eines Azubiwerkes wird die Attraktivität des Dortmunder Ausbildungsmarktes in Zeiten des demografischen Wandels gestärkt. Dortmunder Unternehmen sollen sich hierbei beteiligen können, zum Beispiel bei der Suche nach geeigneten Grundstücken, um Azubiwohnheime zu ermöglichen.“

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