Neun Jungtiere: Erstmals ist eine Nachzucht geglückt

Große Anakondas im Zoo Dortmund geboren

Zuchterfolg: Das Bild zeigt vier der neun frisch geborenen Großen Anakondas im Dortmunder Zoo..
Zuchterfolg: Das Bild zeigt vier der neun frisch geborenen Großen Anakondas im Dortmunder Zoo. Foto: Marcel Stawinoga für den Dortmunder Zoo

In den vergangenen Tagen entdeckten die Dortmunder Tierpfleger:innen neun junge Große Anakondas, die die weibliche Anakonda Josephine im Amazonas-Haus des Zoo Dortmund zur Welt gebracht hatte. Für Josephine, die der Zoo 2012 von der Auffangstation für Reptilien in München übernommen hatte, ist dies der erste Nachwuchs und für den Zoo Dortmund die erste Nachzucht dieser Tierart. Besucher:innen können die Tiere derzeit noch nicht sehen: Coronabedingt ist das Amazonas-Haus, in dem die Großen Anakondas leben, geschlossen.

Paarungsknäuel mit mehreren Männchen

Anakondas legen keine Eier, sondern bringen ihren Nachwuchs lebend zur Welt. Dieser wird im Mutterleib etwa sechs bis acht Monate lang ausgebrütet, wo die sich entwickelnden Schlangen lediglich von einer Eihülle umgeben sind, die die Jungtiere am Tag ihrer Geburt durchstoßen.

Josephine teilt sich ein Gehege in der mittleren Etage des Amazonas-Hauses mit ihren drei männlichen Artgenossen Schnuffel, Ernesto und Gustavo. Wie typisch für Große Anakondas fanden die vier sich zur Paarung zu einem sogenannten Paarungsknäuel zusammen, was Mitarbeiter des Zoos erstmals im Oktober des vergangenen Jahres beobachten konnten.

Dabei wurde Josephine von den drei männlichen Großen Anakondas gleichzeitig umschlungen, während Schnuffel, Ernesto und Gustavo sich gegenseitig wegdrängten und dabei versuchten, für eine erfolgreiche Paarung an die Kloake des Weibchens zu gelangen. In Südamerika, wo das natürliche Verbreitungsgebiet der Großen Anakonda liegt, wurden Weibchen bei solchen Paarungsknäueln mit bis zu 13 Männchen beobachtet.

Große Anakondas sind die schwersten Schlangen der Welt

Foto: Stephanie Zech für den Zoo Dortmund

Große Anakondas kümmern sich nach der Geburt nicht um ihren Nachwuchs. Um die frisch geborenen Großen Anakondas ordentlich betreuen und versorgen zu können, haben die Dortmunder Tierpfleger die Jungtiere nach dem Entdecken in Gehegen hinter den Kulissen untergebracht, wo sie nun in aller Ruhe heranwachsen können.

Zwecks Dokumentation und späterer Überprüfung der Entwicklung wurden die Jungschlangen auch gewogen. Sie bringen zwischen 78 und 225 Gramm auf die Waage. Im Erwachsenenalter können die Jungtiere ein Gewicht von bis zu 100 Kilogramm erreichen, in Ausnahmefällen sogar noch mehr.

Damit gilt die Große Anakonda als schwerste Schlange der Welt. Jede Schlange kann 6 bis 6,5 Metern lang werden, selten sogar bis zu 9 Meter. Die Männchen bleiben deutlich kleiner und leichter als die Weibchen.

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