Gesellschaftsvertrag für „Baukunstarchiv NRW“: Neues Archiv für Architekten- und Ingenieursnachlässe in Dortmund

Im ehemaligen Museum am Ostwall soll das Baukunstarchiv entstehen. Foto: Podehl Fotodesign
Im ehemaligen Museum am Ostwall soll das Baukunstarchiv entstehen. Foto: Podehl Fotodesign

Von Simone Melenk

Dortmund/Düsseldorf. „Das ist mehr als ein Sechser im Lotto“, sagt Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau und meint das neue Baukunstarchiv NRW, das im ehemaligen Museum Ostwall seinen Platz findet.

Vier Partner unterzeichneten jetzt den Gesellschaftervertrag

Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages am 28.01.2016 in Düsseldorf. Für die vier Gesellschafter unterzeichneten (unten, v.l.): Ernst Uhing (Präsident Architektenkammer NRW), Michael Arns (Vorstandsmitglied Stiftung Deutscher Architekten). Walter von Lom und Regina Wittmann (Vorstandsmitglieder Förderverein Baukunstarchiv NRW); (hinten, v. l.): Dr. Wilhelm Droste (Notar), Dr. Heinrich Bökamp (Präsident Ingenieurkammer-Bau NRW), Dr. Christian Schramm (Vorstandsmitglied Stiftung Deutscher Architekten) und Markus Lehrmann (Geschäftsführer Baukunstarchiv NRW) Foto: Stiftung Deutscher Architekten
Die vier Gesellschafter unterzeichneten den Vertrag. Foto: Stiftung Deutscher Architekten

Die Architektenkammer NRW, die Stiftung Deutscher Architekten, die Ingenieurkammer-Bau NRW und der Förderverein Baukunstarchiv NRW unterzeichneten jetzt den Gesellschaftervertrag.

Die vier Partner werden als gemeinnützige Gesellschaft das geschichtsträchtige Haus künftig als Archiv und lebendigen Ort der nordrhein-westfälischen Baugeschichte betreiben. Die Stadt stellt das Gebäude dafür mietfrei zur Verfügung.

Die Sanierung des ehemaligen Museums und einstigen Landesoberbergamtes beginnt noch in diesem Jahr, Mitte 2018 ist die Eröffnung geplant. Investiert werden 3,9 Millionen Euro.

80 Prozent der Kosten für die Ertüchtigung des Baus übernimmt das Land NRW – der Bewilligungsbescheid ist da. Den Rest teilen sich Stadt und Förderverein, der privates Geld für das Baukunstarchiv eingeworben hat und auch weiterhin fleißig Spenden sammelt.

Baukunstarchiv will nachlässt bewahren und aufbereiten und Ausstellungen machen

Blick in den historischen Lichthof, in dem auch künftig Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden sollen. Foto: Simone Melenk
Blick in den historischen Lichthof, in dem auch künftig Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden sollen. Foto: Simone Melenk

Das künftige Baukunstarchiv NRW will im größten und bauintensivsten Bundesland gebaute Geschichte bewahren, bedeutende Nachlässe sichern und aufbereiten, Dreh- und Angelpunkt für Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Baukunst werden.

„Das Baukunstarchiv NRW wird auch ein Schaufenster für Architektur und Ingenieurbaukunst in Nordrhein-Westfalen sein, in dem Ausstellungen, Vorträge und Fachsymposien durchgeführt werden“, betonte der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing.

Wichtigster Kooperationspartner der Einrichtung wird die Technische Universität Dortmund, die nicht nur mit ihrem seit Jahrzehnten gepflegten und geöffneten Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst an den Ostwall zieht, sondern auch die wissenschaftliche Leitung übernimmt.

Sozusagen als Appetithappen kündigte TU-Prof. Wolfgang Sonne bereits für Juni eine Ausstellung mit den schönsten Architekturzeichnungen an. Ausgeliehen werden die „Meisterwerke“ des Architekturmuseums der TU Berlin. auch unter www.aknw.de oder www.foerderverein.baukunstarchiv-nrw.de.

 

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  1. Stadt Dortmund

    Kuratorium des Baukunstarchivs NRW 
tagte zum zweiten Mal

    Dortmund erhält für das Land Nordrhein-Westfalen als größtes und bauintensivstes Bundesland das landesweite Archiv, um die Dokumente seiner reichhaltigen Baugeschichte für die Zukunft zu sichern. Im Baukunstarchiv NRW werden – wie auch in den anderen 22 bundesdeutschen Architekturarchiven – Vor- und Nachlässe der Architektur, der Innenarchitektur, der Landschaftsarchitektur, des Städtebaus und des Bauingenieurwesens sicher verwahrt, wissenschaftlich bearbeitet und für die Zukunft nutzbar gemacht. Die Zugänglichkeit erfolgt durch Einzelbearbeitungsmöglichkeiten vor Ort, fachbezogene Veranstaltungen, wissenschaftliche Tagungen sowie Präsentationen für die Öffentlichkeit.

    Den Betrieb des Baukunstarchivs NRW übernehmen 4 Gesellschafter, die sich in einer gGmbH am 28.01.2016 formiert haben:
    – Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
    – Stiftung Deutscher Architekten
    – Ingenieurkammer- Bau NRW
    – Förderverein für das Baukunstarchiv NRW

    Die Technische Universität als Kooperationspartner bringt die Bestände des Archivs für Architektur- und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) als Grundstock in das Baukunstarchiv NRW ein und übernimmt die wissenschaftliche Leitung.

    Durch kompetente, engagierte und verlässliche Arbeit aller Beteiligten ist es gelungen, dass das Baukunstarchiv NRW im Gebäude Ostwall 7, welches erhalten und baulich ertüchtigt werden soll, seine Heimat findet. Die Arbeit der Projektbeteiligten ist ein Spiegel der Planungs- und Umgangskultur in Dortmund. Oberstes Prinzip ist Kooperation und Transparenz sowie offene und einvernehmliche Lösungssuche bei unterschiedlichen Auffassungen. Konstruktive Anregungen und Beiträge sind stets willkommen. Damit zeichnet sich das Baukunstarchiv NRW schon heute aus: eine auf breitem Konsens aufgebaute Projektrealisierung.

    Wichtig für das Baukunstarchiv NRW ist in Dortmund neben der rein wissenschaftlich fundierten Archivierung die Öffnung des Hauses für die interessierte Öffentlichkeit und durch anschauliche und lebendige Vermittlung der Inhalte das Interesse für diese Themen anzuregen und zu befördern. Dies kann beispielsweise in Form von Ausstellungen, Vorträgen sowie öffentlichen und halböffentlichen Veranstaltungen oder ganz neuen Formaten erfolgen.

    Bestreben ist, dass das Thema Baukultur einer gesellschaftlichen Wahrnehmung bedarf. Bis zur Eröffnung, die für 2018 geplant ist, sind noch viele Schritte zur Realisierung erforderlich. Wichtige Meilensteine wurden erreicht.

    Das Kuratorium des Baukunstarchives NRW wurde nach dem Ratsbeschluss am 11.12.2014 gebildet, um die Beteiligten mit ihren jeweiligen Gremien und die Kooperationspartner über die Projektstände und die Ergebnisse der Detailarbeit zu informieren. Neben den vier Gesellschaftern, die sich in der gGmbH als Betreibergesellschaft formiert hat, gehört dazu das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW als Fördermittelgeber, die Fachbeteiligten des Verwaltungsvorstandes der Stadt Dortmund und die Projektentwickler der städtischen Immobilienwirtschaft

    In der zweiten Zusammenkunft des Kuratoriums am heutigen Dienstag wurde über die Sachstände des Projektes berichtet: Planungs- und Baubeschluss des Rates der Stadt Dortmund, Zusage zur Landesförderung, Informationen zur Projektsteuerung und Projektplanung, Organisation der Betreibergesellschaft, Finanzierung und Sponsorensuche, Arbeits- und Aufgabenplanung der Aktivitäten des Fördervereins sowie temporäre Nutzung bis zum Beginn der Umbauphase im November 2016.

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