Geschichte trifft Zeitgeist: „Tag des offenen Denkmals“ in Dortmund coronabedingt mit vielen digitalen Angeboten

Auch wenn aufgrund der Pandemie viele Programmpunkte ins Netz verlagert wurden, wird es auch über 15 Vor-Ort-Veranstaltungen geben, wie zum Beispiel hier am ehem. Kokereibetriebshof Mooskamp in Nette. Foto: Archiv

In diesem Jahr zeigt sich der Tag des offenen Denkmals von einer ganz neuen Seite, nämlich digital und analog. Geschichts-, Architektur- und Denkmalinteressierte können wie in den Jahren zuvor in und an zahlreichen Dortmunder Denkmälern etwas über deren Geschichte, Erhalt, Neu- und Umnutzung erfahren. 

2020 steht der Tag unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ 

Organisationsteam für den Tag des offenen Denkmals: v.l. Stefan Nies und Kathrin Gräwe (beide vom „Büro für Geschichte“), Anneke Lamot (stellv. Leiterin der Denkmalbehörde). Foto: Roland Gorecki/Dortmund-Agentur.

Bevor man sich auf den Weg macht, kann man sich am Bildschirm von Oberbürgermeister Ullrich Sierau begrüßen lassen, der wie gewohnt den deutschlandweit begangenen Tag des offenen Denkmals in Dortmund eröffnen wird. Seine Rede wurde vor einigen Tagen bei schönstem Wetter am Dortmunder U aufgezeichnet, einem Denkmal, das 1926 als Kellerhochhaus der Dortmunder Union-Brauerei gebaut und 2010 als Zentrum für Kunst und Kreativität neu gedacht und umgenutzt wurde.  ___STEADY_PAYWALL___

Zum 27. Mal beteiligt sich Dortmund in 2020 an der deutschlandweit größten Denkmalveranstaltung, die 1993 erstmals von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiiert wurde. Sie erfreut sich in Dortmund großer Beliebtheit: Fast regelmäßig nehmen mehr als 10.000 Besucher*innen an dem Programm teil. 

Das bundesweite Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ rückt Denkmäler als Chance in den Mittelpunkt. Ökologisch gedacht als Chance auf Langlebigkeit, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Kulturell betrachtet als Chance zum Wissensspeicher und Erinnerungsort. Denkmäler werden eben nicht nur erhalten, indem sie unter Schutz gestellt und restauriert werden, sondern sie werden teilweise auch mit neuen Funktionen versehen. Dafür müssen andere Nutzungsmöglichkeiten erdacht, geplant und umgesetzt werden. 

Gesamtprogramm mit mehr als 40 Veranstaltungen ausschließlich im Netz 

Auf dem Hauptfriedhof wird es unter anderem um die Geschichte der Trauerhalle gehen. Foto: Alex Völkel/Archiv

Neu denken steht jedoch nicht ausschließlich für Neu nutzen. So wird die Anfang der 1920er Jahre gebaute Trauerhalle des Hauptfriedhofs nach wie vor als solche genutzt. Bei deren Restaurierung in den zurückliegenden Jahren wurde jedoch die Innengestaltung in enger Absprache zwischen der Friedhofsverwaltung, der Denkmalbehörde und dem Architekturbüro Böll neu gedacht, weil eine Wiederherstellung des historischen Zustands weder eins zu eins rekonstruierbar noch wünschenswert war. 

Davon können sich die Besucher*innen am Tag selbst bei Führungen durch die Trauerhalle und über den mit seinen 118 ha imposant großen Friedhof ein Bild machen. Und sie können am heimischen Bildschirm einen Film darüber betrachten. Das Programm des Tages ist in diesem Jahr erstmals nicht in der Broschüre aufgeführt, sondern ausschließlich online unter www.denkmaltag.dortmund.de zu finden. 43 Programmpunkte gibt es insgesamt. 

An mehr als 15 Denkmälern erzählen meist ehrenamtlich Engagierte vor Ort von „ihrem“ Denkmal. So erläutern die Straßenbahnfreunde im ehem. Kokereibetriebshof Mooskamp in Nette, umringt von historischen Straßenbahnen, Details der Dortmunder Verkehrsgeschichte. Auch das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Lütgendortmund und die Kokerei Hansa in Huckarde öffnen am 13. September ihre Tore und bieten ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie an. Der Eintritt ist frei, doch Spenden sind überall willkommen. 

Achtung: Für die meisten Vor-Ort-Angebote vorherige Anmeldung erforderlich

Auf der Kokerei Hansa wird es stündlich Kurzführungen geben. Foto: Klaus-Peter Schneider

Für die meisten der Vor-Ort-Angebote ist coronabedingt eine vorherige Anmeldung beim jeweiligen Veranstalter erforderlich. Infos darüber gibt es bei den einzelnen Programmpunkten auf der oben bereits genannten Internetseite. Dort sind auch Hinweise auf aktuelle Programmänderungen zu finden. Und selbstverständlich gilt der generelle Hinweis auf die Corona-Regeln: ein Mindestabstand von 1,50 m ist einzuhalten und ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ Ein sehr passendes Motto für die Kokerei Hansa, die sinnbildlich für die Umwandlung einer Industrieanlage hin zu einem lebendigen Ort für Freizeit und Geschichtsvermittlung steht. 

Seit 1999 nutzen BesucherInnen das Denkmal für Spaziergänge und nehmen an Führungen oder Veranstaltungen teil. Schulen erfahren die Kokerei als außerschulischen Lernort, Fotografen und Filmemacher wählen sie als Location, Unternehmen kombinieren Veranstaltungen mit einer Besichtigung, Privatpersonen feiern hier Geburtstage.

Am kommenden Sonntag informieren Gästeführer*innen der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur von 10 bis 16 Uhr zu jeder vollen Stunde vor Ort und Corona-gerecht bei kostenlosen Kurzführungen über die Geschichte, Entwicklung und Bedeutung der Kokerei Hansa (letzte Führung startet um 15 Uhr).

Kleine Forscher*innen und Entdecker*innen können die stillgelegte Kokerei bei wechselnden Themenführungen erkunden. Foto: Bande für Gestaltung
Kleine Forscher*innen und Entdecker*innen können die Industrienatur erkunden. Foto: Bande für Gestaltung

Außerdem finden an diesem Tag von 12 bis 16 Uhr zu jeder halben Stunde kostenlose Kurzführungen zur Industrienatur statt (letzte Führung um 15.30 Uhr). Denn Industrie und Natur – das funktioniert auf der Kokerei Hansa bereits seit Jahren. BesucherInnen blicken in die exotische Welt der Pflanzen und Tiere, die im Laufe der Zeit auf Hansa entstanden ist. Und sie erfahren, wie die Exoten nach Huckarde gekommen sind. Zwischen Rohren, Türmen und Gleisen warten eine Menge Überraschungen. 

Der Imkerverein Dortmund West e.V. ist ebenfalls von 10 bis 16 Uhr vor Ort und ermöglicht Einblicke in die Imkerei. Das Angebot findet unter Einhaltung aller Corona-bedingten Maßnahmen statt. Im Eingangsbereich und in geschlossenen Räumen besteht Maskenpflicht; die Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen sind auf dem gesamten Gelände zu beachten. Weitere Informationen unter www.industriedenkmal-stiftung.de

Führungen und Konzert am Tag des offenen Denkmals auf Zeche Zollern

Viele Führungen und ein Konzert stehen am Tag des offenen Denkmals auf dem Programm der Zeche Zollern. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gewährt an diesem Tag freien Eintritt in sein Dortmunder Industriemuseum.

Am Tag des offenen Denkmals steht in der Maschinenhalle ein Konzert der Dortmunder Musikschule auf dem Programm. Foto: LWL / Gehrmann

Ab 10.15 Uhr starten vom Foyer aus in kurzen Abständen Führungen über die Tagesanlagen, Rundgänge zur Geschichte und Sanierung der Maschinenhalle sowie Themenführungen zur Entwicklung Zollerns von der Zeche zum Museum. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf neun Personen beschränkt.

Außerdem öffnen sich am Sonntag sechsmal die Türen zum „Montanium“. Während der rund einstündigen Führungen in der Untertage-Welt können Besucher*innen ab sechs Jahren das Wirken der Kräfte in einem Bergwerk erleben (2 Euro). Mitgehen können jeweils fünf Personen.

Um 15.30 Uhr präsentiert die Musikschule Dortmund in der Maschinenhalle das Cello-Projekt „Cellovatio II & mehr“ unter der Leitung von Hauke Hack. Auftreten werden außerdem Akkordeonspieler aus dem Ensemble „Joy of Music“ unter Leitung von Roman Yusiey. Ein Besuch des Konzerts ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich per Mail an zeche-zollern@lwl.org oder unter Tel. 0231 69611-211. Der Eintritt ist frei. Wegen des Konzerts ist die Halle ab 14 Uhr nicht mehr für Museumsbesucher*innen zugänglich.

Rundgänge und Entdeckungstouren durch die Dortmunder Stadtgeschichte

Einige Rundgänge laden zu Entdeckungstouren durch die Dortmunder Denkmallandschaft ein: So führt Heinz-Ludwig Bücking mit einer mehrstündigen Tour durch die „Montanzeit in Hombruch“, die Architektin Safiye Kocabaş führt durch die langwierig restaurierte Trauerhalle des Hauptfriedhofs, der Betriebsleiter des Hauptfriedhofs Dortmund, Detlev Hertwig zeigt Besucher*innen die Denkmäler des Hauptfriedhofs. 

Eingangshalle ehemalige Dresdner Bank. Foto : Jochen Köller/VHS Dortmund

Das Baukunstarchiv am Ostwall bietet Führungen zum Forschungsprojekt „Stadt Bauten Ruhr“ und zum Gebäude selbst an. Die VHS lädt zu Führungen zur Baugeschichte der ehemaligen Dresdner Bank in der Kampstraße ein. Das Gebäude, der westliche Flügel des Deilmannbaus mit der WestLB, wurde kürzlich denkmalgerecht renoviert und unter anderem ist die VHS als Mieter eingezogen. 

In Haus Rodenberg in Aplerbeck bietet die VHS Führungen durch das Wasserschloss und die Ausstellung „Malerei und Poesie“ der Malerin und Autorin Bruni Braun an. Der Berghofer Architekt Heinrich Schwakopf erläutert die Umbaupläne für das alte Feuerwehrhaus und den Steigerturm in Berghofen. Mitglieder der Stiftung „Natur in Kultur, für Sölde“ und des Sölder Geschichts-Stammtisch führen über den Sölder Friedhof (alter Kommunalfriedhof). 

Nils Kowalewski vom Verein für Orts- und Heimatkunde Dorstfeld e. V. führt über den historischen Friedhof in Dorstfeld. Im Botanischen Garten Rombergpark gibt es einen Infostand und Kurzführungen durch Mitglieder der Freunde und Förderer. Auch der Freundeskreis Fredenbaumpark e.V. (Eving) bietet Führungen zur Parkgeschichte. 

Hofrundgänge zum Thema Architektur

Der Schultenhof in Renninghausen. Foto: Alex Völkel/Archiv

Mit dabei ist auch der AWO-Schultenhof in Renninghausen: Wer will, kann hier von Architektin Anne Mense aus erster Hand etwas über den umgestalteten Hofgastladen erfahren und bei einem Hofrundgang mit der Leiterin des Hofladens, Monica Stanbridge, die spannende Details des Schultenhofs entdecken. 

Auch der Tönnishof in Kley, Sitz der Gerber Architekten GmbH, bietet Führungen zur Architektur und Umgestaltung des ehemaligen Gutshofs zu einem Architekturatelier. In Mengede kann man sich bei Führungen durch das Heimathaus am Widum über die dort geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen informieren. 

Erstmals präsentiert sich das Haus Lünenburger in Husen. 1868 errichtet, war es jahrzehntelang Ausflugslokal und Gaststätte und in den 1970er- bis 2000er-Jahren als Szenekneipe „Coeur“ Anziehungspunkt junger Leute im Nordosten Dortmunds und benachbarten Kamen. Jüngst wurde es aufwändig instandgesetzt, u.a. befindet sich dort nun eine Bäckerei. 

Kirchengemeinden und Museen mit eigenen Programmbeiträgen

Das virtuelle Werk von Benno Elkan "Mahnmal für diew wehrlosen Opfer des Bombenkrieges". Fotos: Joachim vom Brocke
Das virtuelle Werk von Benno Elkan „Mahnmal für die wehrlosen Opfer des Bombenkrieges“.
Fotos: Joachim vom Brocke

Auch viele Kirchengemeinden engagieren sich wieder am Tag des offenen Denkmals: ein Programm vor Ort mit Führungen, Ausstellungen oder Musik und Kultur bieten die Ev. Kirche St. Georg zu Aplerbeck, die Johannes-Kirche in Wickede, die Ev. Kirche in Brackel mit Haus Beckhoff, Arent-Rupe-Haus und Arent-Rupe Villa, die Alte Kirche Wellinghofen, die Ev. Stadtkirche Reinoldi, die Ev. Stadtkirche St. Petri, die Martin-Luther-Kirche in Brambauer und die Ev. Stadtkirche St. Georg in Lünen. 

Geöffnet haben auch das Brauereimuseum (stündliche Führungen), das Hoeschmuseum (mit Daueraustellung und einer Sonderausstellung der Urban Sketchers) und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in der Nordstadt. Das Dortmunder U, in dem ursprünglich die Auftaktveranstaltung des Denkmaltags stattfinden sollte (coronabedingt abgesagt), ist ebenso geöffnet und bietet Vorträge (zur Entstehung des Fulldomes und zum Mapping an historischen Gebäuden) und Führungen durch die Ausstellungen und zur Baugeschichte des ehemaligen Kellerhochhauses der Union-Brauerei. 

Das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte verbindet analoge und digitale Welt: so gibt es Führungen mit Schwerpunkt zum „virtuellen“ Werk und zur Biographie Benno Elkans im Kontext der Dortmunder Stadtgeschichte. Die virtuelle 3D-Rekonstruktion von Elkans „Mahnmal für die Toten des Krieges“ ist sichtbar mit Spezialbrillen bzw. Tablets und Smartphones. Das nie gebaute Werk lässt sich auf diese Weise virtuell erkunden und betrachten – nicht nur vor Ort, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, sondern via App auch von der Couch zuhause. 

Angebote digital: Filme, Bildstrecken, 3D-Anmiationen 

Historisches Stadtzentrum mit Reinoldikirche als 3D-Rekonstruktion. Grafik: Markus Meeder.

Viele weitere Angebote sind in diesem Jahr digital von zuhause aus zu erleben. So haben Markus Meeder und Christopher Jung eine aufwändige 3D-Rekonstruktion des alten Dortmunder Rathauses und der Dortmunder Innenstadt mit Interviews und zusätzlichem Informationsmaterial ergänzt. 

Die evangelische Paul-Gerhardt-Gemeinde präsentiert kurze Videoclips zur Paul-Gerhardt-Kirche, die sich auf einzelne Aspekte wie Licht, Spuren oder Zahlen konzentrieren. Der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V., Arbeitskreis Dortmund hat eine Bildstrecke mit Animation zusammengestellt: „Als Kohle noch Zukunft war“ – Mit Schnuppi zu Dortmunder Bergbaurelikten. 

Die Denkmalbehörde selbst ist unter die Filmproduzenten gegangen und hat von der „Blachetzki – Film TV Video Broadcast“ drei Filme drehen lassen. So werden die Hörder Burg, die Zechensiedlung Oberdorstfeld und der Hauptfriedhof bildreich und informativ in Szene gesetzt. An allen Orten wurde mit beteiligten Personen und Engagierten gesprochen, die im Film natürlich auch zu sehen und zu hören sind. 

Außerdem berichtet Oberbürgermeister Ullrich Sierau vor der Kamera ganz persönlich über Denkmäler in der Stadt, die ihm aus ganz unterschiedlichen Gründen in Erinnerung bleiben werden: das Hochofenwerk Phoenix West, die Hörder Burg am Phoenixsee, Schloss Bodelschwingh und der Lindenhorster Kirchturm. 

Viele Akteurinnen und Akteure vor Ort haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um ihr Denkmal digital zu präsentieren. Vorteil: Die so entstandenen Filme und Bildstrecken können auch über den Tag des offenen Denkmals hinaus noch genutzt werden.

Weitere digitale Programme: 

  • Evinger Geschichtsverein e.V.: Film „Die Geschichte der Zeche Minister Stein in Dortmund-Eving“ 
  • Förderverein Lindenhorster Kirchturm e.V.: Film „Chance – Erinnern – Neu Denken für den Lindenhorster Kirchturm“ 
  • Neue Internet-Seite zum Truxhof in Kirchhörde 
  • Film „Eine Führung durch das historische Straßenbahndepot in Dortmund“ 
  • Hoeschmuseum: Filme von 1913 über das Verwaltungsgebäude und das Pförtnerhaus von Hoesch. 
  • Film „Virtueller, baugeschichtlicher Rundgang durch das Westfälische Schulmuseum“ 
  • VHS: Film „Historische Führung durch und um das Wasserschloss Haus Rodenberg“ 
  • Bildstrecke und WDR-Beitrag über das „Lanstroper Ei“ 
  • Bildstrecke Ehrenmal im Berghofer Wald 
  • Bildstrecke Botanischer Garten Rombergpark 
  • Bildstrecke „Der ehemalige Wasserturm des Südbahnhofs“ 
  • Bildstrecke „Rundgang durch die bauliche Entwicklung und abschließende Baubestandsaufnahme des Fritz-Henßler-Berufkollegs“ 
  • Film zur Baugeschichte des Gebäudes der ehem. Dresdner Bank. 
  • Bildstrecke zum Heimathaus am Widum in Mengede 

Evinger Geschichtsverein produziert Filme zum Tag des offenen Denkmals

Ehem. Betriebsgelände der Zeche Minister Stein. Foto: Evinger Geschichtsverein

Mit dem Filmemacher Uli Möller hat der Geschichtsverein zwei Filme gedreht. Im ersten Film stellt Dr. Volker Schacke die Veränderungen auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Zeche Minister Stein vor. Dazu geht er bis auf das Jahr 1855 zurück. Der Lindenhorster Kirchturm, der an den Grafen Konrad erinnert, gehört zu den ältesten Kirchtürmen der Region. 

Der Film geht auch auf zukünftige Nutzungsmöglichkeiten ein und entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Ingo Fiedler, dem Förderverein Lindenhorster Kirchturm und dem Heimatverein Dortmund-Holthausen.

Die Filme sind kostenfrei von der Internetseite des Evinger Geschichtsvereins (Link im Anhang des Artikels) abrufbar und machen deutlich, „dass es nicht allein um das Stehen-lassen von Bauwerken geht, sondern um das Verstehen-lassen. Dies gelingt am besten, wenn erhaltenswerte Bauwerke als Hülle für eine zeitgemäße Nutzung dienen“, so Wolfgang Skorvanek, stellv. Vorsitzender des Evinger Geschichtsverein.

Broschüre zum Tag des offenen Denkmals auch als PDF erhältlich

Die Broschüre steht im Anhang des Artikels als pdf-Datei zur Verfügung.

Die kostenfreie Broschüre bietet auf 85 Seiten neben der ausführlichen Schilderung aller Denkmäler und einer Übersichtskarte zahlreiche thematische Hintergrundinformationen.

Aufsätze von sechs Expert*innen greifen das Motto des Tages auf und beschäftigen sich mit dem Erhalt und Neudenken von historischer Bausubstanz, mit prinzipiellen Aspekten der Denkmalpflege, mit dem Zusammenhang zwischen Erinnern und Denkmälern sowie Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Den Druck der Broschüre hat die Sparkasse Dortmund finanziell unterstützt. 

Wer die Broschüre nicht abholen kann – im Rathaus, in der Tourist-Information in der Kampstraße, in den Bezirksverwaltungsstellen, in den DSW21-KundenCentern, in Bibliotheken, im Stadtarchiv, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, bei der Denkmalbehörde im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt am Burgwall und vielen anderen Stellen –, kann sie auf der Website der Denkmalbehörde unter denkmaltag.dortmund.de als PDF-Datei herunterladen. 

Und nur auf dieser Website steht das gesamte und aktuelle Programm für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals 2020, dort sind ab 13. September 2020 dann auch die Filme, Bildstrecken und Animationen zu sehen. 

 

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Weitere Informationen:
  • Tag des offenen Denkmals 2020 Programm-Broschuere.pdf
  • www.denkmaltag.dortmund.de
  • www.geschichtsundkulturverein-eving.de
  • Tag des offenen Denkmals 2020 Kokerei Hansa
    Ort: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund-Huckarde
    Termin: 13. September 2020
    Öffnungszeiten: 10.00 bis 16.00 Uhr
    Der Eintritt ist frei!
  • Tag des offenen Denkmals auf der Zeche Zollern
    Regelmäßige Führungen über die Tagesanlagen, durch die Maschinenhalle und das „Montanium“. Aushang mit Zeiten im Museum. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 9 Personen bzw. 6 Personen im Montanium.

    15.30 Uhr Musikschule Dortmund, „Cellovatio II & mehr“ (Celloprojekt), Leitung: Hauke Hack. Ergänzt durch Akkordeonspieler des Ensembles „Joy of Music“ unter Leitung von Roman Yusiey. Zutritt nur mit vorheriger Anmeldung auf der Gästeliste unter zeche-zollern@lwl.org oder 0231 6961211. Kosten: Eintritt frei

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  1. „Tag des offenen Denkmals“: Viele Führungen in den Dortmunder Museen (Pressemitteilung Stadt Dortmund)

    „Tag des offenen Denkmals“: Viele Führungen in den Dortmunder Museen

    Am „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 13. September präsentieren sich auch die Dortmunder Museen mit vielen Führungen und Angeboten. Zum 27. Mal beteiligt sich Dortmund an der deutschlandweit größten Denkmalveranstaltung, die 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiiert wurde. Das Motto in diesem Jahr lautet „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“.

    Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (Hansastr. 3) bietet um 11 und 14.30 Uhr reale Führungen zu einem rein virtuellen Kunstwerk und führt ein in das Werk und die Biographie des Dortmunder Bildhauers Benno Elkan. Die virtuelle 3D-Rekonstruktion seines „Mahnmal für die Toten des Krieges“ ist nur sichtbar mit Spezialbrillen bzw. Tablets und Smartphones. Das nie gebaute Werk lässt sich auf diese Weise virtuell erkunden und betrachten. Der Treffpunkt ist im Foyer, der Eintritt ist frei.

    Im Brauerei-Museum (Steigerstraße 16) gibt es Führungen zu jeder vollen Stunde zwischen 10 und 16 Uhr. Es geht durch das Museum und das historische Sudhaus. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Technik sowie der Bau- und Kulturgeschichte. Treffpunkt: im Foyer, Anmeldung mit Kontaktdaten per Email erwünscht: brauereimuseum-dortmund@radeberger-gruppe.de

    Das Hoesch-Museum (Eberhardstraße 12) zeigt am historischen Ort 160 Jahre Eisen- und Stahlgeschichte in Dortmund anhand historischer Exponate und moderner Medienstationen. Werkzeuge und Produkte, Modelle und Fotografien veranschaulichen den Herstellungsprozess vom Erz zum Stahl sowie die Arbeits- und Alltagswelt der Hoeschianer. Dazu läuft die Sonderausstellung „Live und in Farbe“: 15 Dortmunder Zeichner*innen präsentieren in der Ausstellung ihre Sicht auf die Industriekultur der Stadt und ihre während der Pandemie eingefangenen Beobachtungen. Führungen gibt es um 11 und 14 Uhr. Das Museum hat bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

    Die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache (Steinstraße 50) ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Um 12 und 14 Uhr gibt es Einführungen in die Geschichte des Hauses sowie in die Dauerausstellung. Treffpunkt ist der Veranstaltungsraum der Steinwache. Um 14 und 16 Uhr führen Mitarbeiter*innen zu verschiedenen Orten der NS-Verfolgung in der Dortmunder Innenstadt. Treffpunkt ist der Hof der Steinwache.

    Das Dortmunder U ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Auf der Hochschul-Etage (Ebene 1) ist die Ausstellung „UmBAUkultur“ der TU Dortmund zu sehen. Die Ausstellung blickt zurück auf die Geschichte des U. Sie zeigt die von Gerber Architekten gestalteten Veränderungen: vom Ort der Industrie hin zu einem Erinnerungsort der Industriekultur, der heute Raum gibt für das lebendige Spektrum von Kultur und Wissenschaft im digitalen Zeitalter.

    Um 13, 14.30 und 16 Uhr bietet die Fachhochschule Dortmund Vorträge zur Entstehung des „Fulldomes“ im Erdgeschoss und zum Mapping an historischen Gebäuden. Treffpunkt ist der Fulldome im Foyer im Erdgeschoss.

    Ab 13 Uhr gibt es zu jeder vollen Stunde Führungen zur Baugeschichte des Gebäudes. Treffpunkt ist die Ebene 1.

    Zu jeder vollen Stunde (12 bis 17 Uhr) gibt es außerdem Kurzführungen durch die Ausstellung „Body & Soul. Denken, Fühlen, Zähneputzen“ im Museum Ostwall.

    Um 14 und 16 Uhr starten Führungen zur Ausstellung „25 von 78 -Internationale Medienkunst“ im HMKV (Ebene 3).

  2. Bilanz zum Tag des offenen Denkmals – großes Interesse der Bürger*innen in Dortmund (PM)

    Bilanz zum Tag des offenen Denkmals – großes Interesse der Bürger*innen in Dortmund

    Großen Zuspruch fand am vergangenen Sonntag, 13. September, der Tag des offenen Denkmals in Dortmund. „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ – unter diesem (von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorgeschlagenen) Motto hatte die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund zur Besichtigung vieler Baudenkmäler aufgerufen. Denn Denkmäler sind nicht nur Wissensspeicher und Identifikationsort, sondern auch ein großes Vorbild für eine ressourcenschonende und nachhaltige Baukultur.

    Coronabedingt gab es in diesem Jahr eine Kombination aus virtuellen Angeboten, die noch bis Mitte Oktober auf einer neuen Website abgerufen werden können, und Angeboten zahlreicher Akteur*innen vor Ort. Das schöne Wetter lockte viele Menschen zu den Baudenkmälern, an denen Führungen und Vorträge stattfanden und die zur Besichtigung offen standen. Manche Führung war ausgebucht, denn aufgrund der Hygienevorschriften mussten die Teilnehmer*innenzahlen begrenzt werden.

    „Natürlich konnten nicht so viele Menschen wie in den vergangenen Jahren am Tag des offenen Denkmals teilnehmen. Aber wir sind sehr zufrieden über die Resonanz und froh, dass wir uns für das zweigleisige Vorgehen entschieden und den Denkmaltag nicht komplett ins Digitale verlegt haben. Ich danke allen Akteur*innen, die sich trotz Corona in diesem Jahr beteiligt und schwer ins Zeug gelegt haben, egal ob sie digitale oder analoge Angebote vorbereitet haben“, sagt Anneke Lamot von der Denkmalbehörde.

    Auf eine offizielle Eröffnungsveranstaltung hatte die Stadt in diesem Jahr verzichtet, Oberbürgermeister Ullrich Sierau begrüßte die Denkmalinteressierten statt dessen per Video – und stellte zudem vier ihm besonders wichtige Baudenkmäler in kurzen Clips selbst vor. Diese und viele weitere aus Anlass des Tages des offenen Denkmals produzierte Videos und Bildstrecken sind auch in den nächsten Wochen noch auf denkmaltag.dortmund.de abrufbar.

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