Der Antikriegstag am 1. September, dem Jahrestag deutschen Überfalls auf Polen, markiert den Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Dortmund, kurz DGB, sieht diesen Tag als Anlass, den Opfern des Nationalsozialismus und allen Kriegen zu gedenken. Daher wird am 1. September 2024 um 16 Uhr eine Gedenkveranstaltung vor der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache stattfinden. Darüber hinaus wird es eine Demonstration gegen Krieg und den BVB-Rheinmetall-Deal geben.
Gedenkveranstaltung: „Die Spirale der Gewalt durchbrechen“
Die Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag findet am 1. September 2024 vor der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache statt. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr und soll etwa eine Stunde dauern. Auf dem Programm stehen unter anderem Redebeiträge von der Vorsitzenden des DGB Dortmund Jutta Reiter und von Sophie Niehaus vom Jugendring Dortmund sowie musikalische Beiträge.
„Wir Gewerkschaften sind der Überzeugung, dass Frieden nicht mit immer mehr Waffen erreicht werden kann“, beteuert Jutta Reiter, die Vorsitzende des Dortmunder DGB. „Es gilt die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und die Friedenserziehung statt den Krieg zu fördern.“
Die Veranstaltung ist in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, dem Haus der Vielfalt „VMDO e.V.“, der Auslandsgesellschaft, dem „Förderverein Gedenkstätte Steinwache – Internationales Rombergpark-Komitee e.V.“, dem Jugendring Dortmund und dem „SLADO e.V.“ entstanden. Sie wird durch den „Arbeitskreis Dortmund gegen Rechtsextremismus“ unterstützt.
Das Gedenken an die Opfer gegenwärtige Konflikte
Der Antikriegstag am 1. September stellt den Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und somit den Beginn des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 dar. Jedoch soll nicht nur an die Opfer des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges erinnert werden. Dieser Tag soll ein Gedenken an alle Opfer von Kriegen darstellen. Auch an die Opfern von gegenwärtigen Kriegen, wie dem Ukraine-Krieg oder dem Krieg zwischen Israel und der Hamas im Nahen Osten.
Die DSB kritisiert, dass immer mehr militärische Konflikte und Krisen das internationale Geschehen prägen würden und fordert, die militärische Gewalt zu beenden. „Das Recht auf Selbstverteidigung steht der Ukraine und Israel zu, doch die Grundsätze des Völkerrechts müssen eingehalten werden“, verdeutlicht Jutta Reiter. „Der Schutz und die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrung und medizinischer Hilfe müssen gewährleistet sein.“
Im Jahr 2022 sind mit 238.000 Menschen so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr weltweit durch Konflikte gestorben. Das zeigt der Global Peace Index. Seit Beginn des Krieges im Nahen Osten am 7. Oktober 2023 seien dort 40.000 Menschen gestorben. Das teilte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte Türk unter Berufung auf das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium mit. Er forderte beide Konfliktparteien auf, einen sofortigen Waffenstillstand zu vereinbaren.
Die konkreten Forderungen des DGB zum Antikriegstag
Der Deutsche Gewerkschaftsbund möchte sich mit der Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag für demokratische Werte und soziale Gerechtigkeit positionieren. „Gerade angesichts des weltweiten Erstarkens rechtsextremer Parteien bedarf es eines breiten Verständnisses von Sicherheit, um Demokratien widerstandsfähiger zu machen“, so die Vorsitzende des DGB Dortmund. „Umso unverständlicher ist die Ankündigung des Bundesfinanzministers, unter anderem bei Demokratieprojekten zu sparen.“
Nach der Einigung der Bundesregierung zum Haushalt 2024 stand fest, dass Demokratieprojekte weiter finanziert werden. Es haben sich jedoch 180 gemeinnützige Organisationen mit einem offenen Brief an den Bundeskanzler gewendet, da sie Kürzungen von Demokratieprojekten beim Haushalt 2025 befürchten.
Der DGB unterstützt hingegen die Beteiligung der deutschen Bundesregierung an der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine und der internationalen Friedenskonferenz in der Schweiz, sowie den Einsatz für eine Waffenruhe im Gaza-Streifen. Jedoch kritisieren die Gewerkschaften Deutschlands Eintreten für Abrüstung, Rüstungs- und Rüstungsexportkontrolle. Sie stellen sich gegen globales Wettrüsten.
Eine Demonstration gegen Krieg und rechte Parteien
Neben der Gedenkveranstaltung an der Steinwache wird es zum Antikriegstag am 1. September 2024 eine Demonstration in Dortmund geben. Es soll ein Zeichen gegen Krieg und Faschismus, sowie gegen rechte Parteien in Deutschland und Europa gesetzt werden. Die Demonstration wurde vom Solidaritätsnetzwerk Dortmund organisiert. Beginn ist um 14 Uhr am Sonnenplatz. Die Abschlusskundgebung findet am Stadion an der Strobelallee statt.
Bei der Demonstration soll auch der Sponsoren-Deal zwischen dem BVB und dem Rüstungskonzern Rheinmetall kritisiert werden. Der BVB würde sich dadurch an der Militarisierung der Gesellschaft beteiligen. Es wird eine Zwischenkundgebung an der Geschäftsstelle des BVB am Rheinlanddamm geben, bei der vor-adressierte Postkarten an den Vorstand im Zuge der Demo abegeben werden.
Am Vortag der Demonstration, dem 31. August 2024 gibt es eine gemeinsame Vorbereitung. Es wird Redebeiträge zum BVB-Rheinmetall-Deal geben sowie die Möglichkeit, Banner und Schilder zu bemalen. Außerdem werden an dem Tag weitere Postkarten an den Vorstand des BVB geschrieben. Teile der Redebeiträge werden sich auch auf den BVB-Deal beziehen.
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Bericht von Soli-Netz Dortmund zu ihrer Antikriegstagsdemo (PM)
Am 1. September 1939 überfiel Hitlerdeutschland Polen. Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs wird an diesem Tag der Antikriegstag begangen. 85 Jahre später sind wir „gegen Krieg und Faschismus“ auf die Straße gegangen und haben vom Solidaritätsnetzwerk Dortmund eine Demonstration veranstaltet. Vom Sonnenplatz aus ging es mit 30-40 Personen lautstark in Richtung Geschäftsstelle (Rheinlanddamm). Eine bunte Mischung aus Bewohner:innen des Althoffblocks, BVB-Fans und Sozialist:innen skandierte zum Klang einer Trommel antifaschistische, antikaptalistische und Parolen für internationale Solidarität. Auch der BVB-Rheinmetall wurde mit der Parole „Zieht den Deal zurück – zieht den Deal zurück“ thematisiert. Bei der Auftaktkundgebung am Sonnenplatz wurden zwei Reden beigetragen. Zuerst wurde auf die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft im Zusammenhang mit dem Vormarsch des Faschismus aufmerksam gemacht. Die zweite Rede war aus der Perspektive einer Erzieherung geschrieben und arbeitete den Widerspruch einer pro-sozialen (Kita-)Erziehung zu genau jenem gesellschaftlichen Zustand heraus. Die Zwischenkundgebung an der Geschäftsstelle von Borussia Dortmund widmete sich dann mit drei kritischen Reden dem Sponsoren Deal des Fußballvereins mit dem Kriegswaffenproduzenten Rheinmetall. Nach dem Verlesen einiger Postkarten unserer Kundgebungsteilnehmer:innen der letzten Wochen, wurden diese der Geschäftsführung des BVB in den Briefkasten geworfen. Dann ging es lautstark weiter vor das Stadion des BVB, wo wir abschließend unsere klassenkämpferische Position zum Thema Krieg und Aufrüstung verdeutlicht haben.
Kleines Friedensfest am 20.09.2024 von 15.00 – 18.00 Uhr (PM)
Die UNO ruft jedes Jahr am 21. September zum „Internationalen Tag des Friedens“ auf. Diesen Anlass möchten „lokal willkommen“ und das Seniorenbüro Innenstadt-Nord gemeinsam mit ihren Netzwerkpartner*innen – darunter die Seniorenbeirätin Susanne Schulte, Kulsa und Raum vor Ort – mit einem kleinen Fest würdigen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Gestaltung eines Puzzles, dessen einzelne Teile die persönlichen Beiträge zum täglichen Frieden symbolisieren sollen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Wo: Kurt-Piehl-Platz, Brunnenstr. 25, Dortmund
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Seniorenbuero.nord@stadtdo.de oder unter Tel. 0231/5011350