Jedes Jahr am Karfreitag wird in Dortmund der Opfer der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft gedacht. In der Bittermark und im Rombergpark ermordete die Gestapo kurz vor Kriegsende 1945 ca. 230 Frauen und Männer. Bei ihnen handelte es sich vor allem um ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, aber auch um politische Häftlinge. Zeitgleich findet der bereits 15. Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf statt. Die TeilnehmerInnen starten morgen am Stadion Rote Erde und ihre Route wird sie wieder zum Mahnmal in der Bittermark führen, wo sie ab 15 Uhr an der Gedenkveranstaltung teilnehmen werden.
Redebeiträge, musikalische Begleitung und stilles Gedenken am Mahnmal Bittermark
Das Mahnmal in der Bittermark wurde vom Hagener Künstler Karel Niestrath und dem Dortmunder Architekten Will Schwarz im Auftrag der Stadt geschaffen. Die Krypta gestaltete der französische Künstler Léon Zack. Die Einweihung erfolgte 1958 und die endgültige Fertigstellung 1960.
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Es sprechen zum Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft ab 15 Uhr:
- Ullrich Sierau, Oberbürgermeister
- Nicole Godard, Vizepräsidentin des Verbandes der französischen Zwangs-und Arbeitsdeportierten
- Wolfgang Asshoff, Offizieller Beauftragter des Rates der Stadt Dortmund für die Bittermark
- Ernst Söder, Förderverein Gedenkstätte Steinwache – Internationales Rombergpark-Komitee e. V.
- Botschafter_innen der Erinnerung
Künstlerische Beiträge von:
- Monica Fotescu-Uta
- Thorsten Trelenberg
- Boris Walter
Musik:
- Posaunenchöre aus Dortmund
- Leitung: Helge Schneider
- Kinderchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund e. V.
- Leitung: Bianca Kloda
Moderation:
Botschafter_innen der Erinnerung
Voraussichtliches Ende gegen 16.30 Uhr
Interessierte erreichen das Mahnmal fußläufig oder mit dem Shuttleservice (14.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr). Der Bus fährt ab Parkplatz Augustinum, Kirchhörder Straße 101. Der komplette Programmablauf der Gedenkveranstaltung am Mahnmal Bittermark kann als pdf-Datei im Anhang des Artikels eingesehen und heruntergeladen werden.
Czerkus-Lauf für ein friedliches und gewaltfreies Miteinander in der Gesellschaft
Parallel startet ab 13 Uhr der bereits 15. Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf in Dortmund am Stadion Rote Erde. Organisiert wir er wieder mit Unterstützung des BVB und der BVB-Fanabteilung von den Naturfreunden Dortmund-Kreuzviertel, dem BVB-Fanclub Heinrich Czerkus und dem Fan-Projekt Dortmund e.V.
Wie in den Jahren zuvor versteht sich der Lauf als ein Signal für ein friedliches und gewaltfreies Miteinander innerhalb und außerhalb des Stadions. Im Sinne seines Namensgebers richtet er sich entschieden gegen Rechts, gegen Rassismus, Antisemitismus und jegliche Form von Diskriminierung.
Alle, die dazu einen Beitrag leisten möchten, sind auch in diesem Jahr wieder herzlich eingeladen, mitzulaufen – mit ihren Fahnen, Trikots und Schals, egal von welchem Verein.Wanderer starten um 13:00 Uhr am Stadion Rote Erde, Walker um 13:30 Uhr und Radfahrer und Jogger um 14:00 Uhr.
Am Mahnmal in der Bittermark wird anschließend um 15:00 Uhr die Kundgebung der Stadt Dortmund stattfinden. Zudem werden dort auch die Urkunden für die Teilnehmer ausgegeben. Für Speisen und Getränke ist im Vorfeld am Stadion Rote Erde und natürlich auch während des Laufs gesorgt. Der Transport von Wechselwäsche ans Ziel ist geregelt.
Es wird kein Startgeld erhoben, allerdings wird vor Ort um Spenden für einen guten Zweck gebeten. Heinrich Czerkus ist ein ehemaliger Platzwart von Borussia Dortmund und Widerstandskämpfer gegen Hitler. Er wurde im April 1945 von den Nazis ermordet und gemeinsam mit 300 Fremdarbeitern und Nazi-Gegnern in der Dortmunder Bittermark begraben.
Weitere Informationen:
- Ablauf_Bittermark_2019
- www.heinrich-czerkus.de
- Die Veranstalter des Czerkus-Laufes behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.