Diesmal unter dem Motto „Menschenleben statt Profite“

„Fridays for Future“ ruft zum zehnten globalen Klimastreik in Dortmund auf

Der zehnte globale „Fridays for Future“-Klimastreik steht unter dem Motto „Menschenleben statt Profite“. International stellt sich die Bewegung unter dem Motto #PeopleNotProfit dagegen, dass Kapitalinteressen über Menschenrechte und Ökosysteme gestellt werden. Foto: Karsten Wickern für Nordstadtblogger.de

Am nächsten Freitag, dem 25. März 2022, findet der zehnte weltweite Klimastreik statt. Im gesamten Bundesgebiet und weltweit in zahlreichen Staaten fordert „Fridays for Future“ Regierungen dazu auf, die Erderhitzung durch rasche Emissionsreduktion zu begrenzen. Profite dürfen nicht länger über das Leben und die Bedürfnisse von Menschen gestellt werden. Unter dem Motto #PeopleNotProfit und #ReichtHaltNicht wird es in Dortmund etliche Aktionen geben.

Kapitalinteressen dürfen nicht über Menschenrechte und Ökosysteme gestellt werden

Klare Kapitalismuskritik der Aktivist:innen.
Klare Kapitalismuskritik der Aktivist:innen. Archivfoto: Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

Lea Blesch von „Fridays for Future Dortmund“ fordert eine effiziente und gerechte Klimapolitik: „Es ist 2022, und wir fragen uns wirklich, wie sehr die neue Regierung zum Pariser Klimaabkommen steht, wenn sie neue LNG-Terminals plant und weiterhin Tempolimits ablehnt. Das alles wird Menschenleben kosten, hier und weltweit.“

International stellt sich die Bewegung unter dem Motto #PeopleNotProfit dagegen, dass Kapitalinteressen über Menschenrechte und Ökosysteme gestellt werden. Von der deutschen Regierung wird entschlossenes Handeln erwartet und das Wahrnehmen historischer Verantwortung – beispielsweise durch angemessene Reparationszahlungen.

Es wird wieder eine Fahrrad- und eine Laufdemo in die Innenstadt geben.
Es wird wieder eine Fahrrad- und eine Laufdemo in die Innenstadt geben. Archivfoto: Karsten Wickern für Nordstadtblogger.de

Aber auch in klimapolitische Entscheidungen sollen Menschen aus schon heute stark von der Klimakrise betroffenen Staaten einbezogen werden, mit ihren Perspektiven und Forderungen.

„Wir streiken, damit Menschenleben wichtiger werden als Gaskonzerne, Wälder wichtiger als ein Kohletagebau und gerechte Lebensverhältnisse wichtiger als die Gewinne einiger Autofirmen“, erläutert Sarah Mack die Motivation der jungen Klimaaktivist:innen.

„Intakte Ökosysteme und damit unsere Lebensgrundlagen können wir nur durch sofortige Emissionsreduktion erhalten – es wird Zeit, dass auch die Ampel-Regierung das versteht und endlich handelt!“

Fahrrad- und Laufdemo sowie Kundgebung auf dem Friedensplatz geplant

Grafik: Fridays for Future Dortmund

Die Aktivist:innen haben in Dortmund um 16 Uhr auf dem Friedensplatz eine Kundgebung angemeldet, die Gruppen „Parents for Future Dortmund„ und „Campus for Future Dortmund“ sind ebenfalls dabei. Zuvor wird es, wie auch die letzten Male, eine Fahrraddemo und eine Laufdemo in die Innenstadt geben.

Die Fahrraddemo startet um 14 Uhr in Marten (In der Meile) und fährt durch Dorstfeld, die Nordstadt über den Borsigplatz, die Bornstraße und den Wall zum Friedensplatz. Um 14:30 Uhr beginnt die Laufdemo auf dem Sonnenplatz. Diese läuft durch das Kreuz- und Saarlandstraßenviertel zur Ruhrallee.

Von dort aus geht es über Osten- und Westenhellweg zum Friedensplatz. Im Anschluss daran findet auf dem Friedensplatz die gemeinsame Abschlusskundgebung statt. „Fridays for Future Deutschland“ wird außerdem Bilanz über die ersten 100 Tage der Regierung ziehen, nachdem die Bewegung kurz nach der Bundestagswahl Forderungen an die Ampel-Koalition gestellt hatte. Der Streik wird mit Masken und Abstand stattfinden.

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Reaktionen

  1. Lehrer:innen rufen zum Klimastreik auf (PM Teachers for Future Germany e.V.)

    Unter dem Motto #PeopleNotProfit ruft Fridays for Future am 25. März zum zehnten Mal seit ihrer Entstehung zum Globalen Klimastreik auf. Lehrer:innen aus ganz Deutschland, die sich als Teil der For Future-Bewegung verstehen, stehen hinter dem Aufruf. „Wir unterstützen die

    In Deutschland finden an über 180 Orten Klimastreiks statt. „Der Klimastreik ist eine Form des zivilen Ungehorsams, die wir in Anbetracht des Bedrohungspotenzials der Klimakrise für verhältnismäßig und zielführend halten“, ergänzt die Bundesvorsitzende Nora Oehmichen. Schüler*innen, die sich bei Fridays for Future engagierten, handelten, nicht zuletzt in Anbetracht des aktuellen Berichts des Weltklimarats (IPCC), der dramatischen Situation angemessen und somit rational.

    Kohle, Gas und Öl heizen jedoch nicht nur die Atmosphäre auf, sondern auch Kriege und Konflikte an. Fridays For Future ruft daher in Solidarität mit der Ukraine und mit dem Widerstand in Russland und Belarus zum Protest auf – auch hier erklären sich die Teachers solidarisch. „Nie lagen Klimagerechtigkeit und Frieden so nahe beieinander“, stellt Timo Graffe, ebenfalls im Bundesvorstand der Teachers, fest. „Diese Zusammenhänge gilt es auch im Unterricht noch stärker zu thematisieren.“

    in jedem Bundesland eine Schule. Am Tag des Globalen Klimastreiks werden Nora Oehmichen und Timo Graffe eine
    Schule bei Hannover besuchen und sich dort auch am Globalen Klimastreik beteiligen.

  2. Gemeinsamer Aufruf zum Globalen Klimastreik am 25.03.2022 (PM)

    36 Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung rufen dazu auf, sich dem Globalen Klimastreik von Fridays for Future am 25.03.2022 anzuschließen.

    #PeopleNotProfit – das Motto des Globalen Klimastreiks bekommt durch Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine eine neue, leidvolle Dimension.

    Wir fordern die deutsche Regierung auf, die aktuellen Krisen zusammenzudenken und mit einem zügigen Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen sowohl auf die Klimakatastrophe, als auch auf die internationalen Abhängigkeiten und die daraus entstehenden Konflikte, sowie auf den Krieg in der Ukraine zu antworten.

    Wir befinden uns in einer Zeit existenzbedrohender und sich überlagernder globaler Krisen. Neben der Klimakrise und der Corona-Pandemie ist mit dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine ein furchtbarer und menschenverachtender Krieg auch in Europa entbrannt. Dieser bringt unendliches Leid für die betroffenen Menschen in der Ukraine, aber auch für die Menschen in Russland und weltweit mit sich. Zeitgleich belegt der aktuelle Bericht des Weltklimarates (IPCC) abermals drastisch die Gefahren der Erderhitzung für ein Überleben auf unserem Planeten. Er stellt fest, dass der Zeitraum, das Ruder noch herumzureißen, begrenzt ist. Vor allem, da die Menschen im Globalen Süden bereits heute schon massiv unter der Klimakatastrophe in Form von Dürren, Überschwemmungen und Verteilungskämpfen leiden und zur Flucht gezwungen werden.

    Wir befinden uns im entscheidenden Jahrzehnt, in dem erfolgreiches Handeln noch auf den Weg gebracht werden kann!

    Carlo Romeo von Extinction Rebellion: „Der zweite Teil des sechsten Sachstandsberichtes des Weltklimarats (IPCC) vom 28.02.22 hat uns wieder mal gezeigt, dass das 1,5 Grad-Limit in höchster Gefahr ist. Es geht um das Überleben unserer Zivilisation, wie wir sie kennen. Die politisch Verantwortlichen dürfen nicht länger zögern und müssen dieser Katastrophe mit entschlossenen und mutigen Maßnahmen begegnen.“

    Um das zu schaffen und für die zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu bewahren, braucht es eine sofortige Prioritätenwende. Die Wahrung des Friedens, die Sicherung unserer Lebensgrundlagen und damit die Sicherheit der Menschheit muss augenblicklich in allen Bereichen über ökonomische Interessen gestellt und im Rahmen einer sozial ökologischen Transformation sozial gerecht gestaltet werden (siehe z.B. Machbarkeitsstudie Klima-Allianz: https://www.klima-allianz.de/publikationen/publikation/machbarkeitsstudie-klimapraemie ).

    Dies verbietet Geschäfte mit Autokraten und erfordert einen sofortigen Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen. Denn auch Kriege, wie der Angriff der russischen Regierung auf die Ukraine, sind Rohstoff- und Ressourcenkriege. Die EU ist mit ca. 50% der größte Abnehmer Russlands für Öl, Gas und Kohle und befindet sich damit in einer selbst geschaffenen Abhängigkeit.

    Einziger Ausweg ist eine sofortige Energiewende, hin zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und zukunftsgewandten Klimapolitik. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Einsparung von Energie ist möglich und schafft Unabhängigkeit!

    Lena Müller von Psychologists4Future erläutert: „Die Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, die Coronakrise – die sich überlagernden Krisen erfordern viel Kraft. Kraft schöpfen können wir mit der Erfahrung von Selbstwirksamkeit und dem Mitarbeiten an Lösungen. Selbstwirksamkeit kann jeder Mensch durch politische und gesellschaftliche Partizipation erleben, wie z.B. durch die Teilnahme an den Klimastreiks. Das ist die Voraussetzung für langfristigen gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

    Und auch Bastian Brinkmann von Parents for Future Bielefeld und Antragsteller der Initiative „Lützerath als UNESCO Weltkulturerbe anerkennen“ bringt es auf den Punkt: „Die Klimakatastrophe ist in vollem Gange. Die Flutkatastrophe im Juli 2021 und die Februarstürme in diesem Jahr haben wieder einmal gezeigt, dass auch sie vor unserer Haustür angekommen ist. Die Kipppunkte sind fast erreicht. Lützerath liegt in Nordrhein-Westfalen, das eine wichtige Rolle in der Energiewende spielt. Hier stehen die meisten und größten Kohlekraftwerke Deutschlands. Diese historische Form der fossilen Energiegewinnung gehört in ein Weltkulturerbe-Museum, aber nicht mehr an das deutsche Energienetz, weil wir das 1,5°-Limit nicht überschreiten dürfen. Deshalb kommt alle am 25.03. auf die Straße zum Klimastreik!!!“

    Lasst uns als globale Klimagerechtigkeitsbewegung am 25. März 2022 deutlich machen:

    NEIN ZUM KRIEG!

    RAUS AUS DER ABHÄNGIGKEIT VON AUTOKRATEN!

    DAS ZEITALTER FOSSILER ENERGIEGEWINNUNG IST VORBEI!

    WIR FORDERN FRIEDEN UND KLIMAGERECHTIGKEIT!

    #PeopleNotProfit

    #PeaceAndJustice

    #StandWithUkraine

    Mitzeichnende Gruppen (alphabethisch sortiert):

    Architects for Future

    https://www.architects4future.de

    Artists for Future

    https://artistsforfuture.org/de/

    Azubis4Future

    https://azubis4future.de

    Berlin4Future

    https://www.berlin4future.de

    Christians4Future

    https://christians4future.org

    Churches For Future

    https://www.churches-for-future.de

    Der Jugendrat der Generationenstiftung

    https://www.generationenstiftung.com/der-jugendrat

    Developers For Future

    https://developersforfuture.org

    Economist For Future

    https://econ4future.de

    Entrepreneurs For Future

    https://entrepreneurs4future.de

    Extinction Rebellion Deutschland

    https://extinctionrebellion.de

    Facilitators for Future

    https://facilitatorsforfuture.org

    Families for Future

    https://families4future.net

    Filmmakers for Future

    https://filmmakersforfuture.org/en/?

    Grandparents For Future

    https://www.parentsforfuture.de/de/empfang-grandparents

    Health for Future

    https://healthforfuture.de

    Kitaparents4Future

    https://parentsforfuture.de/de/kita

    Kölle for Future

    https://koelle4future.de

    Lawyers4Future

    https://lawyers4future.org

    Libraries4Future

    https://libraries4future.org

    Lützerath lebt

    http://luetzerathlebt.info

    Museums for Future
    http://museumsforfuture.org

    Omas for Future

    https://omasforfuture.de

    Pädagogen For Future

    https://paedagogenforfuture.org

    Parents for Future Germany

    https://parentsforfuture.de/de/

    Pharmacists for Future

    http://www.vdpp.de/pharmacists-for-future/

    People For Future

    https://parentsforfuture.de/de/frankfurt

    Psychologists/Psychotherapists for Future

    https://www.psychologistsforfuture.org

    Queers For Future

    http://queersforfuture.org

    SchoolsForFuture.net

    https://schoolsforfuture.net/de/

    Students for Future

    https://studentsforfuture.info

    Teachers For Future Germany

    https://teachersforfuture.org/

    Together for Future

    https://togetherforfuture.org

    Vegan4Future e.V.

    https://vegan4future.de

    Vegans4Future

    https://www.vegansforfuture.eu

    Writers for Future

    https://writers4future.de

  3. Ökumenischen Klimaandacht zum Klimaaktionstag: „Schöpfung bewahren – Leben schützen“ (PM)

    Die Evangelische und die Katholische Kirche in Dortmund unterstützen Fridays For Future Dortmund am kommenden Freitag beim Klimaaktionstag. Vor der Laufdemo, die am Sonnenplatz startet, laden die beiden Kirchen gemeinsam mit Christians for Future zur Ökumenischen Klimaandacht ein. Sie steht unter dem Titel „Schöpfung bewahren – Leben schützen“.

    „Es bedarf keiner besonderen Begründungen mehr, warum Christ*innen aktiv werden müssen für die Bewahrung der Schöpfung“, so die Veranstalter. Dies gelte auch in einer Zeit, in der der Krieg Herzen und Gedanken bestimme. „Denn neben der Solidarität mit den ukrainischen Menschen müssen wir weiter solidarisch sein mit den Menschen, die der Klimawandel heute schon trifft, mit den nachfolgenden Generationen und der ganzen gefährdeten Schöpfung. Auch wenn wir bei beiden Themen verzweifeln möchten: Christ*innen sind Hoffnungsmenschen. Unsere Zeichen sind der Regenbogen und die Friedenstaube“.

    An der Klimaandacht wirken mit: der Ev. Kirchenkreis Dortmund, die Katholische Stadtkirche Dortmund, die Ev. Lydia-Kirchengemeinde und Christians For Future.

    Ökumenischen Klimaandacht zum Klimaaktionstag
    „Schöpfung bewahren – Leben schützen“
    Freitag, 25. März, 14 Uhr, vor der Fridays For Future-Demo
    Sonnenplatz (S-Bahn-Haltestelle Möllerbrücke)

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