Aufbaustart für neues Transfusions-Register
Fachhochschule Dortmund leitet Verbundprojekt ReMeDi:Blut
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt rund 4,1 Millionen Euro für den Aufbau einer Forschungsdatenbank zur Verfügung, in der zu Bluttransfusionen medizinische Daten der Empfänger*innen zusammen mit Antigeneigenschaften der erhaltenen Blutprodukte registriert werden. Das Verbundprojekt ReMeDi:Blut soll helfen, den Umgang mit der wertvollen Ressource „Blut“ zu optimieren, und eine bestmögliche Versorgung unterstützen.
Das gerade gestartete Projekt läuft bis Ende März 2026. Geleitet und koordiniert wird es von Prof. Dr. Britta Böckmann vom Fachbereich Informatik der Fachhochschule Dortmund. „Perspektivisch wollen wir ein deutschlandweites Register aufbauen“, kündigt sie an. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) wirken entscheidend mit. Das Projekt erfolgt in enger Kooperation mit dem Essener Institut für Transfusionsmedizin. Dorthin fließen knapp 3 Millionen Euro der Fördersumme, nach Dortmund rund 1,1 Millionen Euro.
Bluttransfusionen können Leben retten – sie optimal einzusetzen, ist sowohl medizinisch als auch ethisch geboten. Entscheidend ist, wie die jeweils beste Auswahl einer Blutkonserve für die Empfänger*innen gelingt. „Je besser das Blutprodukt zum Betroffenen passt und je mehr Kriterien wir vorab kennen, desto weniger Nebenwirkungen sind beispielsweise nach der Transfusion zu erwarten“, sagt Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Das neue Forschungsregister wird uns helfen, den Auswahlprozess zu verbessern.“
Bislang existiert in Deutschland kein zentrales Register, das systematisch klinische Daten zu erfolgten Bluttransfusionen zusammenführt. Ärzt*innen und Forschende haben momentan keine Möglichkeit, jene Faktoren umfassend zu analysieren, die das klinische Ergebnis einer Bluttransfusion beeinflussen. Mit dem geplanten Register soll das innerhalb der kommenden drei Jahre möglich werden – auch dank Künstlicher Intelligenz. Diese wird den Wissenschaftler*innen helfen, Spender*innen mit seltenen Blutgruppeneigenschaften zu identifizieren und Unverträglichkeiten zu verhindern.
Hintergrund:
Die Bezeichnung ReMeDi:Blut steht für „Register für medizinische Daten und Antigeneigenschaften von Blutprodukten“.
Das Verbundprojekt ist Teil der Fördermaßnahme „Medizintechnische Lösungen für eine digitale Gesundheitsversorgung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und eingebettet in das Aktionsfeld „Gesundheitswirtschaft im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung“.
Der neue Hochschulrat der FH Dortmund hat zum ersten Mal getagt. Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, übergab den Ratsangehörigen ihre Ernennungsurkunden und begrüßte drei neue Mitglieder.
Sieben Mitglieder wurden für eine weitere Amtsperiode bestellt. Mit Evi Carola Hoch, Prof. Achim Schmidtmann und Prof. Jan Ehlers konnte die Hochschule drei neue Mitglieder für das Gremium gewinnen. Damit ist der Hochschulrat für die nächsten fünf Jahre geschäftsfähig.
Im Anschluss an die Urkundenübergabe setzte sich der Rat zu seiner ersten, konstituierenden Sitzung zusammen. Guido Baranowski wurde einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt, ebenso einstimmig wählten die Mitglieder Jutta Reiter als Stellvertreterin.
Das sind die Mitglieder des neuen Hochschulrats:
Guido Baranowski, Vorsitzender des Hochschulrats, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung des Technologiezentrums Dortmund
Jutta Reiter, stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrats, Geschäftsführerin der DGB-Region Dortmund-Hellweg
Neu: Prof. Dr. rer. pol. Achim Schmidtmann ist Professor für Wirtschaftsinformatik, insbesondere betriebliche Informationssysteme und ERP-Systeme, an der Hochschule Bielefeld und ist dort Wahlvorstandsmitglied. Von 2006 bis 2017 forschte und lehrte er am Fachbereich Informatik der Fachhochschule Dortmund und war Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik, Mitglied des Fachbereichsrats, Alumni-Beauftragter, Initiator und Mitherausgeber der Fachbereichsschriftenreihe.
Neu: Evi Carola Hoch ist seit 2012 Vorstandsmitglied der Wilo-Foundation mit Sitz in Dortmund und insbesondere für das weltweite gesellschaftliche Engagement der Familienstiftung verantwortlich. Wissenschaft und Forschung sowie Bildung und Soziales zählen neben Kultur und Sport zu den Förderbereichen der Stiftung. Umwelt- und Klimaschutz sowie Themen rund um die Ressource Wasser, Technik und Digitalität sowie (Social) Entrepreneurship bilden wichtige inhaltliche Schwerpunkte bei ihrem Engagement. Dieses kommt nach dem Motto „empowering young people“ vor allem jungen Menschen zugute.
Evi Carola Hoch absolvierte den Magister Artium (M.A.), das Polonicum (Universität Mainz) und den Executive Master of Business Administration in International Business (ENPC, Paris). Sie ist Mitglied im Hochschulrat der Hochschule Hof, im Kuratorium des Masterplan Wissenschaft Dortmund sowie in weiteren Vereinen und Gremien.
Neu: Prof. Dr. med. vet. Jan Ehlers ist Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen an der Universität Witten/Herdecke und Vizepräsident für Lernen und Lehren der Hochschule. Zuvor leitete er das Kompetenzzentrum für E-Learning, Didaktik und Ausbildungsforschung der Tiermedizin an der TiHo Hannover. Prof. Ehlers ist Mitglied des Herausgebergremiums des Journals for Medical Education, des Prüfungsausschusses der Tierärztekammer Niedersachsen, des Scientific Advisory Boards der FOM Universität Essen und weiterer Gremien und Institutionen.
Heike Bähner, Vorstandsvorsitzende der Fördergesellschaft der FH Dortmund und ehemaliges Vorstandsmitglied aller Gesellschaften der Volkswohl Bund Lebensversicherung
Dr. rer. pol. Horst Günther, selbstständiger Wirtschaftsberater
Dr.-Ing. Thomas Graefenstein, Vorstand der roTeg Aktiengesellschaft
Prof. Dipl.-Ing. Sabine Keggenhoff, Architektin, Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur und Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Mag. Dr. Kurt Sohm, Leiter Qualitätssicherung, FH Technikum,Wien
Ulrike Martina Sommer (Geschäftsführerin der Wider Sense TraFo gGmbH), Prof. Uwe Großmann (Fachbereich Wirtschaft, FH Dortmund) und Prof. Manfred Glesner(Leiter der weltweit kooperierenden Forschungsgruppe „Mikroelektronische Systeme“) haben den Hochschulrat verlassen. Die FH Dortmund dankt ihnen herzlich für die geleistete Arbeit.
Der Hochschulrat der FH Dortmund besteht aus zehn Mitgliedern, davon höchstens drei aus der Fachhochschule. Das Hochschulgesetz NRW gibt die vielfältigen Aufgaben vor: Der Rat berät das Rektorat, beaufsichtigt die Geschäftsführung und tagt mindestens viermal im Jahr. Er gibt unter anderem Empfehlungen und nimmt Stellung zum Hochschulentwicklungsplan, zum Rechenschafts- und weiteren Berichten, zu Angelegenheiten der Forschung, Kunst, Lehre und des Studiums.
Außerdem sind die Ratsmitglieder Teil der Hochschulwahlversammlung, die die Mitglieder des Rektorats, also auch Rektor*in und Kanzler*in, wählt und gegebenenfalls abwählt.