DEW21 ist „fit für die Zukunft“
Die SPD-Ratsfraktion informierte sich bei der Geschäftsführung der DEW21 über die aktuellen Entwicklungen des kommunalen Unternehmens. Die DEW21 passt sich mit ihren Strukturen den Kundenanforderungen an und investiert zudem in neue Technologien. Ein Beispiel ist die Umgestaltung der Wärmeinfrastruktur (Heißwassernetz), als ein aktiver Beitrag zur Klimaverbesserung. Hierbei bleibt industrielle Abwärme nicht ungenutzt, sondern wird für die kohlenstoffdioxidarme Wärmegewinnung eingesetzt wird. Die DEW21 plant durch diese und weitere Maßnahmen eine CO2-Reduktion der Wärmeversorgung von rd. 82 % bis 2023. „Diese klimaverbessernde Entwicklung hat Vorbildcharakter“, so Heinz-Dieter Düdder, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. „Erfreulich ist auch, dass bei diesen Maßnahmen überwiegend Unternehmen aus Dortmund und der Region zum Einsatz kommen, was unseren Arbeitsmarkt stärkt.“
Abschließend durften die Mitglieder der SPD-Fraktion die Leitwarte für Strom und Gas besichtigen. Ein hochsensibler, aber auch hochspannender Bereich, der für die nahezu störungsfreie Versorgung mit Strom und Gas in der Stadt sorgt.
Bildzeile: v. l. n. r.: Philipp Hoicke (DEW21), Heinz-Dieter Düdder, Gudrund Heidkamp, Bernhard Klösel, Carla Neumann-Lieven, Ute Pieper, Torsten Heymann, Brigitte Thiel (alle SPD-Ratsfraktion), Manfed Kossack, Heike Heim (beide DEW21), Edeltraud Kleinhans (SPD-Ratsfraktion), Peter Flosbach (DEW21)
Foto: SPD-Ratsfraktion Dortmund
„Out of the Hamsterrad“, ein medial-szenischer Art-Walk, seine Uraufführung in dem alten Speichergebäude „Maschinerie“ im Dortmunder Hafen
Komplexe Aufgaben, rasanter Wandel durch die Digitalisierung, zunehmende Entkopplung der Arbeitszeit: die Arbeitswelt von heute ist anstrengend. Wie anstrengend, das zeigten die Darsteller von „Out of the Hamsterrad“ mit der szenischen Theater-Raum-Installation in der Maschinerie (alter Kornspeicher) am Dortmunder Hafen.
Hier feierte das Projekt „MEgA- Mensch gestaltet Arbeit“, ein Angebot der QUEST Projektagentur aus Dortmund und unterstützt durch das Jobcenter Dortmund, die Uraufführung.
Über das Stück: von der modernen Arbeitswelt zu Fragen nach dem Lebenssinn
Der Titel „Out of the Hamsterrad“ verrät es schon: Hier ging es um Ausbrüche – Ausbrüche aus den „Selbstverständlichkeiten“, die sich uns tagtäglich präsentieren. Zum Beispiel der immer weiter ansteigende Stress des Alltagslebens, nicht zuletzt durch das wachsende Tempo der Digitalisierung. Es kann zuweilen so viel Druck entstehen, dass er für manche Menschen zur Normalität wird und sie nervös werden, wenn es mal einen Moment der Stille und des Innehaltens gibt. Andere wiederum können daran zerbrechen.
Doch um erfolgreich zu sein, ist ein Scheitern verboten. Und so gewinnt der Eindruck, das Leben ist umso erfolgreicher, je schneller wir es durchschreiten.
Die verschiedenen Raum-Installationen wollten im Gegensatz dazu die Frage stellen, worauf es eigentlich „wirklich“ im Leben ankommt. Wir müssen uns fragen, ob wir Menschen so weitermachen wollen oder ob wir den Ausbruch aus dem ewigen Hamsterrad wagen – hin zur Frage, was wichtig und lebenswert ist.
Zum Hintergrund: die Darstellenden sind Arbeitssuchende des Jobcenters
Unter professioneller Anleitung der Theaterpädagogin und Regisseurin Melanie Nagler entwickelte das Ensemble des „MEgA“-Projektes, bestehend aus 20 Akteuren, eine multi- mediale Theaterreise. Die Teilnehmenden des Projektes, die das gemeinsame Ziel verfolgen, auf dem Arbeitsmarkt ihren nachhaltigen Platz zu finden, wurden während der 12- monatigen Laufzeit des Projektes durch das Team für Rehabilitanden und Schwerbehinderte des Jobcenters Dortmund begleitet und unterstützt. Des Weiteren konnten die Teilnehmenden unterschiedlichste Unterstützungs- und Weiterentwicklungsangebote der QUEST Projektagentur Dortmund wahrnehmen – von sozialpädagogischer Begleitung, Jobcoaching, psychologischer Begleitung bis hin zu einer Kompetenzberatung. Auch eine Motiv-und Potentialanalyse und die Zusammenarbeit mit Grafikdesignern, Raumgestaltern und Choreografen war Teil des Projektes.
Das Projekt „MEgA“ in Dortmund gibt Menschen die Möglichkeit, durch kreatives Arbeiten, schlummernde Ressourcen zu wecken und zu entdecken. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Potentialen, Fähigkeiten und Kompetenzen in der Zusammenarbeit in einem künstlerischen Handlungsfeld, werden Kompetenzen weiterentwickelt und hier in Form einer selbstentwickelten Inszenierung im urbanen Raum der Stadt Dortmund sichtbar. Dieser methodische und konzeptionelle Ansatz wirkt sich positiv, deutlich und sichtbar auf die gesundheitliche Situation der Rehabilitanden und Schwerbehinderten aus und steigert somit die Integrationsfähigkeit in den Arbeitsmarkt.
Einen ersten Einblick in den Schaffens-und Entwicklungsprozess der gemeinsamen Arbeit gab es am 10.04.2019 im Rahmen einer Werkschau in der Uniongewerbehalle.
Im Oktober endet das „MEgA“ Projekt und feierte seinen krönenden Abschluss mit der selbstentwickelten Theaterinstallation „Out of the Hamsterrad“.
Das Ensemble erarbeitete eigenständig die komplette Inszenierung, von der szenischen Entwicklung über Bühnenraumgestaltung, Requisiten, Maske & Kostüm sowie Film, Ton und Medieneinsatz. Dabei feilte die Gruppe nicht nur an der Ideenentwicklung und Umsetzung, sondern auch an der Gesamtplanung des Events.
Zielsetzung des zwölfmonatigen Projekts ist es, die freigesetzten Potentiale, Motivationen und Kompetenzen der Teilnehmenden für die zukünftigen Arbeitgeber sichtbar werden zu lassen und eine Integration auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig zu verankern. Diesen Transfer übernehmen Herr Jens Kriegel (B.A. Soziale Arbeit), Frau Heike Ehlert (Dipl. Sozialpädagogin) sowie Herr Roberto Belfiore (B.A. Psychologie).
Die Teilnehmenden wurden ebenso unterstützt durch die Geschäftsführer der QUEST Projektagentur Herrn Till Stauffer und Frau Liven Quell.
Das Jobcenter Dortmund hat in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit Theaterprojekten gemacht, wenn es darum ging, die Situation von Menschen mit bestimmten Einschränkungen zu stabilisieren und ihre Stärken zu fördern. Das Jobcenter Dortmund hat die Kosten für die Teilnahme der Kunden mit überwiegend psychischen Erkrankungen übernommen. Bislang konnten sechs Frauen und zwei Männer aus dem Projekt eine neue Arbeitsstelle aufnehmen. Abgebrochen hat die Maßnahme niemand. „Über die Jahre haben Theaterprojekte immer wieder gezeigt, dass sie den Menschen dabei helfen können, ihr Leben selbstbestimmter zu führen. Die Arbeit in der Gruppe stärkt das Selbstbewusstsein und gibt einen Motivationsschub, der letztlich nicht selten in einer neuen Arbeitsstelle resultiert“, sagt Jobcenter-Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers.
Foto: Sofia Brandes