21 Bachelor-Absolventen des Studienganges Fotografie an der Fachhochschule Dortmund stellen vom 24. bis 30. Juni 2016 ihre Abschlussarbeiten aus. Dazu laden sie ins Baukunstarchiv NRW (ehemaliges Ostwallmuseum) in Dortmund ein.
Bildjournalismus, Werbe-, Editorial-, Dokumentar-, künstlerisch-konzeptuelle Fotografie und Neue Medien
In der Ausstellung präsentieren die Nachwuchsfotografen die neuesten Resultate intensiver und monatelanger Auseinandersetzung mit diversen Themen und stehen ihrerseits zum Gespräch bereit.
Ihre Werke bestehen hierbei überwiegend aus Fotografien, teilweise werden aber auch andere Medien eingesetzt. Bereits im vergangenen Jahr diente das Museum demselben Zweck und die Ausstellung stieß auf große Resonanz.
Als eine der bedeutendsten europäischen Ausbildungsstätten für Fotografie bietet die Fachhochschule Dortmund ein Studium, bei dem alle wesentlichen Arbeitsfelder der Fotografie vermittelt werden: Bildjournalismus, Werbe-, Editorial-, Dokumentar-, künstlerisch-konzeptuelle Fotografie und Neue Medien.
Zusätzlich zur Ausstellung soll es im Lauf der Woche einen tieferen Einblick in die Arbeiten geben: Am Sonntag, den 26.06. werden geführte Rundgänge und Präsentationen von den Künstlern persönlich veranstaltet.
Nachwuchsförderung – Informationen für angehende Studierende
Außerdem steht der Mittwoch (29. Juni) ganz im Sinne des Nachwuchses: Eine Studienberaterin spricht ab 15 Uhr über Zugangsvorraussetzungen und das Bewerbungsverfahren des Studienganges. Bereits ab 14 Uhr stehen die Aussteller selbst für den Austausch mit potenziellen Studienanfängern bereit.
Dazu freuen sie sich auf Gespräche über mitgebrachte Fotografien oder sogar begonnene Mappen.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zu den 21 gezeigten Arbeiten sind unter www.bafo-dortmund.de zu finden.
Die Absolventen freuen sich auf den Austausch und die Gespräche mit interessierten BesucherInnen. Der Eintritt sowie alle Führungen und Präsentationen sind kostenfrei.
Manuela Dörr – „Tausend Hunde“
Der Fotobuchroman ‚Tausend Hunde‘ handelt von der Nachwuchsarchitektin Natalie, die ein Tierheim bauen soll. Auf sich alleine gestellt bereist sie zur Recherche Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Georgien und Rumänien. Vor Ort lernt sie den Umgang der Tierheime und Kulturen mit Hunden in einer Form kennen, die sie nicht erwartet hatte. (Auf dem Foto: Tierheim Berlin)
Tobias Kemper – „Abteilung X“
1990 hinterließ das SED-Regime mit der ehemaligen DDR ein marodes Land. Die Vergangenheit der Stasi spielte dabei eine große Rolle. In unzähligen Gebäuden hatte die Stasi über die gesamte DDR verteilt seine Schaltzentralen, Haftanstalten und geheime Objekte. Die Arbeit “Abteilung X“ gibt Einblicke in 9 historisch bedeutsame Objekte der Stasi.
Mahsa Esmaeili – „Wörter aus einem untergegangenen Land“
„Wörter aus einem untergegangenen Land“ widmet sich dem Thema der Deutsch Demokratischen Republik und dem in dieser Zeit entstandenen spezifischen Wortschatz. Es gab zum einem vom Staat neu eingeführte Wörter und zum anderen von den Bürgern selbst kreierte Begriffe, die von Sarkasmus und Witz geprägt waren und die Kreativität der Menschen in dieser schwierigen Zeit widerspiegeln.
Jann Höfer – „Wie nasser Zement“
Nach 40 Jahren Isolation und körperlicher-, sowie sexueller Misshandlung durch Sektenführer Paul Schäfer suchen die Bewohner der ehemaligen Colonia Dignidad ihre Zukunft im Tourismus. Umbenannt in Villa Baviera präsentiert sich das kleine Dorf 400km südlich von Santiago de Chile als deutsches vorzeige Idyll mit eigenem Hotel. Doch die allgegenwÄrtige deutsche Volksmusik in Dauerschleife kann nicht Über die mangelhafte Aufklärung der Vergangenheit hinwegtäuschen.
Sebastian Hopp – „Rote Nostalgie“
Seit 1991 hat sich Georgien, mit der Auflösung der Sowjetunion, zu einem demokratischen Staat entwickelt. Dennoch gibt es einen Anteil der Bevölkerung, der voller Nostalgie der Herrschaft von Joseph Stalin nachtrauert. Diese Arbeit dokumentiert den Stalinkult in Georgien und geht der Frage nach, was die Menschen dazu bewegt, einen der grausamsten Diktatoren der Welt aus tiefstem Herzen zu verehren.
Linda Drees – „Con Moto“
Con Moto ist visualisierte Musik. Pulver und Pulvermischungen auf unterschiedlichen Membranen sind durch die Schallwellen von Musikstücken in Schwingungen versetzt worden und haben individuelle Schallwellenmuster erzeugt. Die Fotografien dieser Pulverbilder können so eine visuelle Wahrnehmung eines eigentlich auditiven Mediums möglich machen.
Jan Düfelsiek – „Steinhagen“
Steinhagen“ ist das Portrait eines deutschen Dorfes und seiner Einwohner und wirft in fototraditioneller Manier einen Blick auf die Stereotypen unserer Epoche. Eine gesellschaftliche Archivierung auf der Suche nach Identität, Strukturen und Hierarchien. Alltägliche Begegnungen, die zusammengeführt als subjektive Chronik eine Definition der Herkunftsgegend versuchen.
Benedikt Ziegler – „An jedem weiteren Tag“
„Die Krankheit Rheuma, das haben doch nur alte Leute? Wie, das kann man auch schon als Kind bekommen?“ Rheuma und Kinder – das ist für viele nach wie vor nicht vorstellbar. Und doch gibt es allein in Deutschland über 30.000 betroffene Kinder und Jugendliche – Eine fotografische Arbeit über das Leben mit der Krankheit junger betroffener Menschen.
Stefan Fercho – „Joy of Disaster“
Der Tourismus an Orte des Leides und des Todes und an Plätze, an denen Tragödien und Katastrophen stattgefunden haben wird „Dark Tourism“ genannt. Was treibt Menschen an, solche Stätten zu erkunden? Ist es die Faszination am Bösen, am Tod? Ist es das Interesse an geschichtlicher Bildung oder reiner Voyeurismus und Neugier?