Der Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstlerinnen und Künstler ist am Sonntag (9. Dezember) an zwei Filmschaffende vergeben worden: Die Preisträgerin und der Preisträger 2018 sind Silke Schönfeld (1. Preis, 5.000 Euro) und Florian Dedek (2. Preis, 2.500 Euro). Der Preis wird seit 1978 alle zwei Jahre in wechselnden Kunstsparten verliehen und ist insgesamt mit 7.500 Euro dotiert.
Jury hatte die Qual der Wahl: insgesamt gingen 35 Bewerbungen für den Förderpreis ein
Die Laudatio auf Silke Schönfeld hielt Silke Räbiger, die ehemalige Leiterin des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln. Für Florian Dedek sprach Axel M. Mosler, Fotograf und Dozent für Fotografie. Ausschnitte aus Silke Schönfelds Werk „Über alles vernünftige Maß hinaus“ und aus Dedeks Film „Da muss es ja ein was weiß ich was Gutes geben“ schlossen sich an.
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Zur Jury unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Birgit Jörder gehörten neben Silke Räbiger und Axel M. Mosler die Fachpreisrichterinnen und -richter Harald Opel (Dozent für Filmproduktionstechniken und Experimentelle Filmgestaltung an der FH Dortmund) sowie Fabian Saavedra-Lara (Leiter des medienwerk.nrw), außerdem waren als Ratsvertreterinnen Barbara Brunsing und Brigitte Thiel beteiligt. Insgesamt gingen 35 Bewerbungen für den Förderpreis ein.
Jury beeindruckt von der Bandbreite der eingereichten Arbeiten und der Arbeit der PreisträgerInnen
In der Begründung zu Silke Schönfeld sagte Silke Räbiger: „Die Jury war beeindruckt von der Bandbreite ihrer Arbeiten, die zwischen Installation, Inszenierung und dokumentarischem Film oszilliert. Ihre Inszenierungen sind politische Reflexionen, die häufig in unerwarteten räumlichen und zeitlichen Bezügen stattfinden. Die Auseinandersetzung mit sozialen Medien und der allgegenwärtigen Bilderflut greift sie auf und hinterlässt durch Verschiebungen bei den Zuschauerinnen und Zuschauern ein durchaus beabsichtigtes Gefühl von Verwirrung und eine Öffnung von gedanklichen Räumen. Silke Schönfeld ist eine Künstlerin, die sich auf unterschiedlichen Gebieten ausprobiert und sich dem politischen Diskurs öffnet.“
Laudator Axel M. Mosler begründet die Entscheidung für Florian Dedek wie folgt: „Er überzeugte mit einem Film, der inhaltlich die Aufarbeitung seiner Kindheit darstellt und sich gleichzeitig mit einer Familiengeschichte auseinandersetzt, die einschneidende politische Entwicklungen und Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik widerspiegelt. Florian Dedek geht mit ,Da muss es ja ein was weiß ich was Gutes geben‘ in sein Seelenleben herab, unterlegt den Film mit vielen Zeitdokumenten, vergilbten Fotos, Filmausschnitten und lässt die Zuschauer an einem außergewöhnlichen Schicksal teilhaben. Das Werk ist sehr privat und einfühlsam und so nachhallend, dass es den zweiten Preis unbedingt verdient hat.“