Zeitweise hat nicht nur der Sommer, sondern auch die ganze Saison über beliebte Sommeraktivität in der Nordstadt gefehlt: Das Tretbootfahrten. Der Bootsverleih im Fredenbaumpark blieb geschlossen. Wie kommt’s? Wir haben nachgefragt.
Arbeitsgelegenheiten für Landzeitarbeitslose wurden reduziert
Betreiberin des Bootsverleihs ist die Diakonie – genauer gesagt ihre Beschäftigungsgesellschaft „Passgenau“. Im Rahmen eines Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramms haben sich Langzeitarbeitslose um die Pflege und Wartung der Boote sowie um die Vermietung gekümmert.
Allerdings sind die Mittel des Förderprogramm und damit auch die Anzahl der Arbeitsgelegenheiten reduziert worden. „Das hat es uns innerbetrieblich nicht möglich gemacht, im Fredenbaum das Angebot weiter zu betreiben“, erklärt Diakonie-Sprecher Rainer Rautenberg.
Die Boote sind nun bei Passgenau eingelagert. „Wir hoffen sehr, sie im nächsten Jahr wieder einsetzen zu können. Das hängt natürlich von der Entwicklung der Förderung von Langzeitarbeitslosen ab“, so Rautenberg. Im Moment sei dies aber noch nicht absehbar.
Verleih ist unwirtschaftlich, weil keine Speisen und Getränke verkauft werden dürfen
Denn auch die Rahmenbedingungen seien im Fredenbaumpark schwierig. So dürften am Bootshaus beispielsweise keine Getränke, Eis oder andere Speisen verkauft werden, was die Einnahmesituation und damit auch die Möglichkeit, Menschen dafür einzustellen, verbessern würde.
„Weitere Einnahmen über den Verleih hinaus zu erwirtschaften ist leider wegen der langfristigen Restriktionen nicht möglich“, spielt Rautenberg auf die vertragliche Situation an. Denn nur die dort angesiedelte Gaststätte darf einen solchen Verkauf anbieten. Das sieht der Vertrag mit der StadtDortmund vor.
Bei der Stadtverwaltung sieht man trotzdem keine Handlungsmöglichkeiten: Die Stadt habe keine rechtlichen Möglichkeiten, daran etwas zu ändern, erklärt Stadtsprecherin Heike Thelen.
„Natürlich wäre es wünschenswert, wenn der Verleih weiter betrieben werden kann. Die Stadt hat dafür aber keine Mitarbeiter“, so Thelen. „Deshalb hoffen wir, dass die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme möglichst bald wieder zum Zuge kommt.“
Nordstadt-SPD-Fraktion will das Thema auf die Agenda der BV nehmen
Eine Hoffnung, die auch die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord hegt: Sie will sich dafür stark machen, dass es das Angebot im nächsten Jahr wieder gibt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Stadt die Anschaffung der Boots aus Steuermitteln mitfinanziert hat.
„Es ist eine Attraktion, die insbesondere von jungen Familien auch wegen seiner günstigen Preisgestaltung gerne in Anspruch genommen wird“ betont die stellvertretende Fraktionssprecherin Gerda Bogdahn.
„Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Boote im nächsten Jahr wieder zu attraktiven Bedingungen verliehen werden“, betont die SPD-Politikerin. Die Mehrheitsfraktion will das Thema daher in der September-Sitzung des Bezirksvertretung ansprechen.
„Wir haben uns schon vor einigen Jahren darum bemüht, dem Bootsverleih den Verkauf von Getränken etc. zu ermöglichen. Leider ohne Erfolg. Langfristige vertragliche Bedingungen, die die Stadt Dortmund eingegangen ist, verhindern dies“, ärgert sich Bogdahn.
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