Rund 100 Menschen machten in Dortmund bei „Break the Chain“ mit

Flashmob „One Billion Rising“: Eine Tanzaktion setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen weltweit

Kundgebung vor der Reinoldi-Kirche: Rund 100 Menschen versammelten sich, um auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Xenia Libert | Nordstadtblogger

Ein Zeichen gegen „Gewalt gegen Frauen“ setzten rund einhundert Menschen am Valentinstag und machten am „Tag der Liebenden“ auf die Gewalterfahrungen von Frauen und Mädchen aufmerksam. Im Rahmen des Flashmobs „One Billion Rising“ tanzten sie zu dem Lied „Break the Chain“.

Jede dritte Frau weltweit macht in ihrem Leben Gewalterfahrungen

Vor der Reinoldikirche findet sich eine Menschengruppe zusammen. Die Mehrheit der Anwesenden sind Frauen verschiedener Altersgruppen – vereinzelt sieht man auch Männer sowie mehrere Kinder und Jugendgruppen. Viele tragen lila- und rosafarbene Schärpen und halten Luftballons in den Händen. „Stoppt Gewalt gegen Frauen“, steht auf ihren Plakaten.

Frauen und Kinder tanzen zu „Break the Chain“. Xenia Libert | Nordstadtblogger

Sie alle sind dem Aufruf zum Flashmob „One Billion Rising“ (deutsch: Eine Milliarde erhebt sich) gefolgt. Der Titel bezieht sich auf eine Statistik der UN, nach der eine Milliarde Frauen – jede dritte Frau weltweit – in ihrem Leben Gewalt erfährt. ___STEADY_PAYWALL___

Für einen Flashmob versammelt sich eine große Menschenmenge im öffentlichen Raum und führt eine vorher festgelegte Handlung durch: vor der Kirche tanzten die Beteiligten, um gemeinsam auf die Gewalterfahrung von Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. „Der Flashmob ist ein Ausdruck unserer Stärke und globalen Solidarität“, erklärte eine der Frauen vor Ort.

„In den letzten Jahren wurde dieser Tanzflashmob in 100 Ländern durchgeführt, um ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen“, so eine Vertreterin des Dortmunder Frauenhauses in ihrer Rede zum Start der Aktion. Anschließend wurde den Beteiligten die Choreographie vorgeführt und alle machten begeistert mit. Zu dem Lied „Break the Chain“ (deutsch: Spreng die Ketten) von Tena Clark tanzten sie zusammen im Takt der Gerechtigkeit.

„Frauen helfen Frauen“ engagiert sich seit 36 Jahren für Frauen in Not

Der Verein „Frauen helfen Frauen e. V.“ organisiert seit 2013 einen Flashmob am 14. Februar. Für sie ist dieser Tag nicht nur als Valentinstag – dem Tag der Liebenden – bekannt, sondern auch als Tag der Frauenrechte.

Die Teilnehmenden wollen ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Xenia Libert | Nordstadtblogger

Seit 1989 engagiert sich der Verein, um Frauen in Not zu helfen. Er bietet Beratungsangebote und leistet Schutz und Unterstützung für hilfsbedürftige Frauen und ihre Kinder, die vor häuslicher Gewalt fliehen mussten. 

Außerdem ist der Verein verantwortlich für das Frauenhaus in Dortmund. Dort können von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder eine geschützte und anonyme Wohnmöglichkeit, sowie Beratungen und Hilfestellung erhalten. „Mit dieser Unterstützung konnten viele Frauen und Kinder auf ihrem Weg in eine gewaltfreie Zukunft begleitet werden“, erläutert eine Sozialarbeiterin des Vereins.

Gewalthilfegesetz ist ein Meilenstein – aber das Thema bleibt Aufgabe für alle Menschen

Ebenfalls am 14. Februar 2025 wurde das „Gesetz für ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt“ im Bundesrat verabschiedet. „Damit haben wir nun einen längst überfälligen Meilenstein erreicht“, findet eine Mitarbeiterin des Frauenhauses. „Es gibt nun eine wichtige gesetzliche Grundlage für den Schutz von gewaltbetroffenen Frauen und Kindern, sowie einen Ausgangspunkt für den Ausbau von Unterstützung.“ 

„Der Kampf gegen häusliche Gewalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Xenia Libert | Nordstadtblogger

Mit dem Gesetz soll ein kostenfreier und einfacher Zugang zu Schutz-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten gewährleistet werden.

Durch Täter- und Öffentlichkeitsarbeit soll außerdem vorbeugend gegen häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt vorgegangen werden. Um das Hilfesystem der Länder auszubauen, will der Bund zwischen 2027 und 2036 einen Betrag von 2,6 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.

Aber: „Trotz dieser Fördermittel sind durch das Gesetz immer noch einige vulnerable Gruppen nicht ausreichend geschützt,“ urteilt die Frauenhaus-Mitarbeiterin. Sie ist überzeugt: „Der Kampf gegen häusliche Gewalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und jede und jeder von uns muss dazu beitragen eine Welt zu schaffen, in der Frauen und Mädchen vor Gewalt geschützt sind und Gleichstellung wirklich gelingen wird.“


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