Film „Black Ice“ zeigt die Geschichte der „Arctic 30“-Greenpeace-Aktivisten

Gruppenfoto von 26 der 30 Aktivisten (Foto: Maarten van Rouveroy)
Gruppenfoto von 26 der 30 Aktivisten (Foto: Dimitri Sharomov / Greenpeace)

Von Peter Kozyra

Als der russische Ölkonzern Gazprom 2013 seine erste Bohrplattform Prirazlomnaya in der aktischen See platzierte, ließ eine Reaktion von der Umweltschutzorganisation Greenpeace nicht lange auf sich warten.

Im September erreichte die dreißigköpfige Besatzung der Arctic Sunrise – bestehend aus Crew, Aktivisten und Journalisten – die Plattform und begann friedlich zu protestieren. Was dann folgte, sollte Schlagzeilen machen und weltweit Unterstützung für die Protestler und Kritik an der russischen Justiz hervorrufen.

Stürmung der Arctic Sunrise ohne rechtliche Grundlage

Stürmung der Arctic Sunrise (Foto: Maarten van Rouveroy)
Stürmung der Arctic Sunrise (Foto: Denis Sinyakov / Greenpeace)

Eine Tag, nachdem die erste Protestaktion an der Ölplattform unter Androhung von Waffengewalt abgebrochen werden musste, stürmten bewaffnete russische Sicherheitskräfte die Arctic Sunrise, ließen es auf das Festland zusteuern, nahmen die Besatzung fest und übergaben sie der russischen Justiz, die sie in Untersuchungshaft nahm.

Kritisch war an diesem Vorgang, dass sich das Schiff zum Zeitpunkt der Stürmung auf internationalen und neutralen Gewässern befand. Zusätzlich wurde die niederländische Regierung nicht über die Aktion informiert, obwohl die Arctic Sunrise unter niederländischer Flagge segelte und das internationale Seerecht dieses Protokoll befiehlt.

Die Besatzung – von den Medien „The Arctic 30“ getauft – wurde zunächst wegen bandenmäßiger Piraterie, später wegen Rowdytum angeklagt. Laut russichem Gesetz hätte den Angeklagten Schlimmstenfalls eine Haftstrafe von 15 Jahren gedroht.

„Black Ice“ zeigt Geschichte der Protestaktion und ihre Folgen

Nachdem die Berichterstattung über die Stürmung der Arctic Sunrise, die Festnahme und die Anklage der Aktivisten durch die Medien ging und immer mehr Stimmen das Vorgehen der russischen Behörden kritisierten, wurden die Umweltaktivisten endlich nach zwei Monaten aus der Haft entlassen. Die Arctic Sunrise durfte weitere sieben Monate später die russischen Hoheitsgewässer wieder verlassen.

Der Dokumentarfilm Black Ice von Maarten van Rouvenoy zeigt am Montag, 18.05.2015, um 19.00 Uhr im Kino Sweet Sixteen an der Immermannstraße 29 eine Chronologie der Geschehnisse. Zusätzlich findet im Anschluss eine Diskussion mit dem Arctic 30-Mitglied Roman Dolgov statt. Der Eintritt zur Vorstellung ist frei. Es wird jedoch zur Spende für Greenpeace aufgerufen.

 

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