Zehn Künstler, sieben Jurymitglieder, je ein Buchlabor und Magazin im Salon – das sind die Zutaten für „Fex“, die Ausstellung mit experimenteller Fotografie und Bilder aus dem Untergrund, die am Freitag, 2. Mai, um 20 Uhr im Künstlerhaus am Sunderweg eröffnet wird. Sie wird bis zum 25. Mai zu sehen sein.
Fokus aus neuste Entwicklungen im Bereich der Fotografie
Mit einem Fotowettbewerb hat das Künstlerhaus den Fokus auf die neuesten Entwicklungen aus diesen Bereichen gerichtet. „Aus 234 Bewerbungen wurden von unserer Jury zehn Arbeiten ausgewählt“, sagt Hannes Woidich, der für Konzept und Organisation von „Fex“ zuständig ist.
Preise für die Künstler gibt es nicht. Den Teilnehmern werden Fahrt und Unterkunft bezahlt und die Arbeiten in einem zweisprachigen Katalog veröffentlicht, der zur Eröffnung am Freitag erscheint. Titel: „Bilder aus dem Untergrund – Zeigen und Verbergen“.
Berliner Übermacht in Dortmunder Ausstellung
Bis auf Petra Arnold (Wald-Michelbach) und Melanie Vogel (Kassel) kommen die teilnehmenden Künstler Paula Muhr, Eric Pawlitzky, Tobias Kruse, Sabine Springer, Beat Brodle, Fred Hüning, Torsten Schumann und Norman Behrendt sämtlich aus Berlin.
Mit Wettbewerb und Ausstellung wollten die Ausstellungsmacher erkunden, wo und in welcher Form der Untergrund heute noch existiert und wie sich durch die digitalen Medien das experimentelle Arbeiten verändert hat.
So collagierte Paula Muhr historische Abbildungen weiblicher Patienten aus einer Pariser Nervenheilanstalt mit einer Reihe verschiedener Gegenstände, wie Pflanzen und Tiere.
Eric Pawlitzky hingegen machte sich mit einer historischen Plattenkamera auf und bereiste in Polen Orte des Ersten Weltkrieges. Seine Bilder zeigen in aquarellhaften Blau- und Weißtönen Landmarken der Gewalt.
Torsten Schumann beschäftigt sich in „Wild und Sauerkraut“ mit Sehnsucht nach Verwirrung, Hunger auf Zerstreuung & Döner,
Nächtliche Gratwanderungen, Emotionale Verdichtungen und Entgleisung auf der schiefen Bahn.
Nacktheit in der Kunst – Ausstellung ist daher erst ab 18 Jahren zugänglich
Tobias Krause hingegen besuchte in Tel Aviv den Alten Busbahnhof, das Reich der Ausgestoßenen und Kaputten.
Sabine Springer stellt ihre Arbeiten „burla“ vor, in dem sie sich mit dem Phänomen der Neo-Burlesque-Party beschäftigt, die auf Partys in der Hauptstadt zurzeit ein Comeback erlebt.
Der Mensch und seine Nacktheit stellte Petra Arnold in ihrem fotografischen Projekt „Lilofee“ in den Mittelpunkt. Dabei nutzt sie Motive aus der Retro-Ästhetik. Alte Aufnahmen freizügiger Damen wurden von der Künstlerin in ihrer Neuinterpretation enthüllt, kaschiert, maskiert, beschichtet – vom Rotlicht ins Rotlicht etwa. Die Ausstellung ist erst ab 18 Jahren zu besuchen.
Internetbilder und -filme künstlerisch verarbeitet und verfremdet
Mit tausenden von Bildern, die täglich im Internet zu sehen sind, haben sich die Teilnehmer der „Fex“-Ausstellung in ihren Arbeiten beschäftigt, verfremdet, bearbeitet.
Fred Hüning präsentiert seine unabhängige, freie, kostengünstige Kunstproduktion nach den Regeln von M.I.S.T. – dem Manifest der internationalen Schönheits-Truppen!
Die Arbeiten von Beat Brogle gehen einen anderen Weg. Anstatt mathematisch-präzise Werte zu errechnen, untersucht die Serie Cluster gewählte Ausschnitte der globalen Bilderströme.
Melanie Vogel beschäftigt sich mit dem im Internet-Zeitalter bekannten Phänomen des „jitter“, der instabilen digitalen Verbindung zweier Sender, die zu einer bruchstückhaften Übertragung von Datenpaketen führt und deren visuelle Materialisierung auf dem Bildschirm flimmern lässt.
Der Grundgedanke von Norman Behrendt ist es, mit seinen Portraits Einblick in die Szene der Graffiti-Writer zu gewähren, den Betrachter zu konfrontieren mit seinen potenziell eigenen Söhnen oder auch Töchtern, mit Freunden und Kollegen – einer Generation, die sich, getreu dem Titel burning down the house, mit ihrem Tun und Handeln von der vorhergehenden Generation, vom Konventionellen und Althergebrachten ablöst und so bisweilen für Unbehagen und Empörung sorgt.
Auswahl der zehn Preisträger keine leichte Aufgabe für die sieben Jury-Mitglieder
Für die sieben Jurymitglieder keine leichte Aufgabe, die zehn Künstler auszuwählen und nach Dortmund einzuladen. Aus Kunsthistorikerin Kathrin Dubois, Katrin Kellermann vom Kulturbüro der Stadt, Kurator Daniel Klemm, Verleger Calin Kruse, Galerist Boris Lindner, der Kunsthistoriker Matthias Koddenberg und Fotograf Miron Zownir setzte sich die Jury zusammen.
Buchlabor und Magazin-Salon mit Fotopublikationen aus aller Welt
Der Magazin-Salon und das Buchlabor werden während der Ausstellung im Künstlerhaus Fotomagazine und Fotobücher aus aller Welt präsentieren.
In bester Salon-Atmosphäre werde die Fotopublikationen, Magazine und Raritäten aus aller Welt gezeigt. Nach der Eröffnung am Freitag wird ab 22 Uhr gefeiert und getanzt nach der Musik von „Stuntcat“.
Ausstellung wird am 2. Mai um 20 Uhr eröffnet
„Fex“ wird am Freitag, 2. Mai, 20 Uhr eröffnet. Die Ausstellung im Künstlerhaus ist vom 3. bis 25. Mai zu sehen. Geöffnet ist von Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr. Internet: www.fex-fotowettbewerb.de
oder www.kh-do.de/de/Ausstellungen/ausstellungen2014/fex.html