Das Museum Ostwall im Dortmunder U zeigt mit „Kopfüber in die Kunst“ aktuell eine Reihe von raumgreifenden Kunstwerken internationaler Künstler:innen. Passend für Kunstfans und Kinder mit Spaß an faszinierenden Entdeckungen.
75 Jahre Museum Ostwall: Leichter Zugang zur Kunst mit vielen Sinnen
Dicke, mit Fell überzogene Säulen geben bei Berührung Tierlaute von sich. „Du musst bei der Elefantenhaut ein bisschen fester streicheln“, sagt Kristina. Sie ist neun und eine der Kunst-Scouts, die spezielle Führungen für Kinder und Familien anbieten.
In „Kopfüber in die Kunst – Vom Environment zur Immersion“ lädt ein Kunstparcours mit acht unterschiedlichen Installationen ein, Kunst mit dem Körper und allen Sinnen zu erfahren.
Es ist eine organische Höhle in rosa – Schaumstoff zieht sich in Wellen an den Wänden entlang. Der „Schaumraum“ von Ferdinand Spindel lädt zum Erkunden, Fühlen und Fotografieren ein. Ein Selfie-Spot.
Der Raum ist die erste Station dieses Ausstellungsparcours, der einen leichten Zugang für alle Sinne in die Kunst schafft. Und er hat viel mit der Geschichte des Museum Ostwall im Dortmunder U zu tun, das in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert.
Ausstellung spannt einen Bogen zurück zu den Anfängen des Museum Ostwall
Unter Direktor Eugen Thiemann (1967 bis 1987) wurden im Museum erstmals Environments gezeigt, wie diese Arbeit von Ferdinand Spindel. Den „Schaumraum“, der nun anhand von Fotos aus dieser Zeit in Originalgröße rekonstruiert wurde, gab es schon einmal 1969 im Museum am Ostwall.
Ein Aufruf des Museums befragte Zeitzeug:innen, wie sie den damaligen „Schaumraum“ erlebt haben. „Zum Beispiel sagte eine Besucherin, dass man den Ausgang vom Eingang aus nicht gesehen hat. Das hat uns sehr geholfen,“ so Michael Griff, Kurator der Ausstellung.
Das gesamte Konzept der Ausstellung hat viel mit der im Wortsinn bewegten Geschichte des Museums zu tun. Auf einem Foto Ende der 60er Jahre sieht man Erwachsene, aber auch viele Kinder im Museum Ostwall.
„Da wird bereits deutlich, dass schon Kinder von den Environments fasziniert waren. Die Ausstellung zieht einen Bogen zu unserer Museumsgeschichte“, sagt Museumsdirektorin Regina Selter.
Environment – Aktives Eintauchen in die Kunstwerke erwünscht
Spätestens mit den Environments, den raumgreifenden Installationen der 1960er Jahre, haben Künstler:innen die Bewegung des Publikums im und um das Werk bewusst im Blick.
Aus dem passiven Publikum werden Menschen, die mit allen Sinnen aktiv werden müssen, um in das Kunstwerk „einzutauchen“ – Kunstwerke sollen nicht mehr nur still und andächtig betrachtet werden; auch Bewegung und Spiel können zum Kunsterlebnis zählen.
In einem Parcours aus acht Installationen können die Kunsträume aktiv erlebt und spielerisch erprobt werden. Wie zum Beispiel bei Marinella Pirellis Werk „Film Ambiente“ (1969/2004). Ein scheinbar durchsichtiger Kubus steht im Raum, darauf wird ein Film projiziert.
Tatsächlich besteht das Raumgerüst aus transparenten Bahnen, durch die sich die Besucher:innen einen Weg hinein bahnen können, raschelnd durch die durchsichtigen Steifen gehen und somit mit ihrer Bewegung diese Elemente verändern. „Wir haben bei den Familiensonntagen im Dortmunder U Kinder gefragt, was sie sich für eine Ausstellung wünschen. Und Bewegung stand da an erster Stelle“, so die Kuratorin Viktoria von Pidoll.
Schüler:innen erleben außergewöhnliche „Sportstunde“ im Ratssaal
Die Interaktion mit Menschen ist auch für die Arbeiten von Christian Jankowski entscheidend. Im Auftrag des Museum Ostwall versammelte er Schüler:innen des 5. Jahrgangs der Wilhelm-Röntgen-Realschule zu einer „Sportstunde“ im Ratssaal.
Sie waren zum Teil schon bei der Eröffnung des neuen Ratssaals dabei und wissen, dass hier eigentlich Politiker:innen Entscheidungen für die Stadt und ihre Bürger:innen treffen. „Ich finde das beeindruckend, dass wir jetzt hier turnen, an so einem wichtigen Ort“, sagt Ben.
Christian Jankowski hat die Aktion eigens für die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ geplant: „Da geht es ja um Immersion, um Bewegung. Und ich finde es spannend, dass Kinder, auf die ja eine gewisse Macht ausgeübt wird, sich in einem Raum bewegen, in dem sonst politische Macht ausgeübt wird.“
Ziel ist es, den Raum, der eigentlich für politische Auseinandersetzungen genutzt wird, für eine Sportstunde umzufunktionieren. „Die Kinder sollen sich den Raum neu aneignen“, sagt Jankowski. Dadurch bekommt er eine neue Bedeutung. Die Performance wird als Videoinstallation in der Ausstellung präsentiert.
Kinder werden zu Expert:innen und führen durch die Ausstellung
Und schließlich die Säulen mit den Tierlauten: „un|fenced“ ist eine Interpretation des Gemäldes „Großer Zoologischer Garten“ von August Macke (1913, aus der Sammlung des Museum Ostwall).
Es ist ein interaktives Environment, das in Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang Szenografie und Kommunikation der FH Dortmund und dem Digitalen Koproduktionslabor des Dortmunder U entstanden ist.
Die Tiere sind fühlbar, hörbar. Kunstscout Kristina führt gerade eine Gruppe hier durch, sie hat bei einem Osterferien-Workshop mitgemacht. „Und hier kannst du einen lauten Donner machen“, sagt Kunstscout Kristina, „der Schall wird nämlich durch das Mikrofon verstärkt.“ In dieser Ausstellung sind die Kinder eben die Expert:innen.
Weitere Informationen und Begleitprogramm online
Weitere Highlights im Ausstellungsparcours sind die Arbeiten von Joon Moon, in dessen Installation „Chasing Stars in Shadow“ (2021) Schattenkinder mithilfe einer Laterne und Bewegung aus der zweiten Dimension befreit werden müssen, und der immersive Raum „Field“ von Design I/O, in dem Pflanzenwelten erschaffen werden können.
Carlos Cruz-Diez ist einer der wichtigsten künstlerischen Forscher des 20. Jahrhunderts zur Wirkung und den Einsatzmöglichkeiten von Farbe und Licht sowie deren Zusammenspiel im Raum.
Seine Kunstwerke sind immer auch als immersive und dynamische Erfahrungen für Besucher:innen konzipiert, die in dieser Ausstellung seine Arbeit „Environement Chromointerférent Translucide C“ (1974/2018) mitgestalten können.
Es wird Lesungen, Kino und Kunstworkshops für Kinder geben
Von Lesungen, über KinderUni, Kino, Kinderführungen durch die Kunst-Scouts – es gibt ein umfangreiches Programm für die ganze Familie. Die Ausstellung wird von einem vielseitigen Rahmen- und Vermittlungsprogramm aus über 80 Veranstaltungen begleitet, darunter Konzerte, Lesungen, Filme und Workshops. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
Die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ im Museum Ostwall im Dortmunder U läuft noch bis zum 25. August 2024. Die Öffnungszeiten sind dienstags, mittwochs, samstags, sonntags sowie an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Am Donnerstag und Freitag hat das Museum jeweils von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Ein Ticket für die Ausstellung kostet 9 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder bis einschließlich sechs Jahre ist der Eintritt kostenfrei.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
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Kinder können Yoga im Museum Ostwall ausprobieren (PM)
In der Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ im Museum Ostwall im Dortmunder U dreht sich viel um Bewegung. Am Samstag, 15. Juni, haben Kinder die Gelegenheit, einmal Yoga auszuprobieren – mitten in der Ausstellung von 11 bis 12:30 Uhr.
In dem Kurs können Kinder Yoga-Übungen wie Krieger, Berg oder Kobra kennen lernen. Inmitten der Ausstellungsfläche werden sie zwischen den Kunstwerken Bewegungs- und Entspannungsübungen ausprobieren. Während der Übungen können sie so die Kunst genießen und noch einmal neu entdecken. Bitte eine eigene Matte und bequeme Kleidung mitbringen. Der Kurs startet am Samstag, 15. Juni, um 11 Uhr auf der Sonderausstellungsfläche / Ebene 6.
Die Veranstaltung richtet sich an Kinder zwischen neun und zwölf Jahren und findet im Rahmen der Sonderausstellung „Kopfüber in die Kunst. Vom Environment zur Immersion“ im Museum Ostwall im Dortmunder U statt. Wegen begrenzter Platzzahl bitte anmelden: info@dortmunder-u.de. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Yoga für Kinder – Dortmunder U (dortmunder-u.de)
Daniel Kunstleben liest für Kinder aus einem Buch über Ruth Bader Ginsburg (PM Stadt DO)
Die Richterin Ruth Bader Ginsburg hat sich sehr für Frauenrechte eingesetzt. Daniel Kunstleben, Geschäftsführer von FABIDO, liest ihre Geschichte am Samstag, 8. Juni, für Kinder im Dortmunder U.
FABIDO ist zuständig für Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege in Dortmund. Darum geht es im Buch „little people, BIG DREAMS: Ruth Bader Ginsburg“ von María Isabel Sánchez Vegara: Als Ruth geboren wurde, hatten Männer und Frauen noch nicht die gleichen Rechte. Das fand sie nicht fair. Sie nahm sich vor, etwas zu ändern und für gleiche Chancen für alle zu kämpfen. Nach ihrem Studium wurde sie Richterin und setzte sich vor allem dafür ein, dass Frauen nicht mehr benachteiligt werden. Mit ihrem Mut und ihrem Einsatz für Gerechtigkeit wurde sie zum Vorbild für zahlreiche Menschen.
Die Veranstaltung findet am Samstag, 8. Juni, von 14 bis 15 Uhr im Rahmen der Sonderausstellung des Museums Ostwall „Kopfüber in die Kunst“ in der Kunstbibliothek Weitwinkel (Ebene 5) statt. Wegen begrenzter Platzzahl bitte per Mail anmelden: info@dortmunder-u.de. Die Veranstaltung ist für Kinder von 4 bis 10 Jahre empfohlen und kostenfrei.
Kinder führen Kinder durch die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ (PM)
In der Familienausstellung „Kopfüber in die Kunst“ können Besucher*innen Kunst hautnah mit vielen Sinnen erleben. Das ist besonders für Kinder interessant. Am Samstag, 15. Juni, ab 13 Uhr werden sie von Kinder-Kunstexpert*innen durch die Ausstellung geführt.
Für die neue Ausstellung im Museum Ostwall im Dortmunder U „Kopfüber in die Kunst“ haben Kinder Titel und Thema mitgestaltet und sich sogar zu Expert*innen ausbilden lassen. Einmal im Monat führen sie „auf Augenhöhe“ durch die Ausstellung. Sie erzählen etwas über die Künstler*innen, geben Tipps, wie man sich in den Installationen am besten bewegt und antworten natürlich auch auf Fragen. Und es gibt wirklich viel zu entdecken: In einem Parcours aus acht Rauminstallationen können Kinder die Kunst spielerisch ausprobieren.
Der Berliner Medienkünstler Christian Jankowski zeigt eine „Sportstunde“, die er zuvor mit Dortmunder Schüler*innen im Ratssaal des Dortmunder Rathauses aufgezeichnet hat. In der Installation von Marinella Pirelli bewegen sich die Wände: Die Besucher*innen können durch durchsichtige Bahnen schreiten, auf die Videos projiziert werden. In Ferdinand Spindels „Schaumraum“ können sie Wulste und Formen aus pinkfarbenem Schaustoff ertasten oder es sich dort bequem machen. August Mackes Gemälde „Großer Zoologischer Garten“ wird begehbar: Dicke Säulen, mit künstlichem Tierfell überzogen, laden zum Streicheln und Drücken ein und „antworten“ mit Tiergeräuschen.
Die „Peer-to-Peer-Führung“ mit den KunstScouts startet am 15. Juni um 13 Uhr. Sie ist mit Eintrittskarte kostenfrei. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt, die Karte kostet 5 Euro (ermäßigt) und 9 Euro für Erwachsene. Kinder und Jugendliche von sieben bis 18 Jahren können nach dem ersten Besuch vier weitere Male kostenfrei die Ausstellung sehen.
Junge Kunstexpert*innen führen durch die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ (PM)
In der Familienausstellung „Kopfüber in die Kunst“ können Besucher*innen Kunst hautnah mit vielen Sinnen erleben. Das ist besonders für Kinder interessant. Am Samstag, 20. Juli, werden sie ab 13 Uhr von den jungen Kunstexpert*innen durch die Ausstellung geführt.
Für die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ im Museum Ostwall im Dortmunder U haben Kinder Titel und Thema mitgestaltet und sich sogar zu Expert*innen ausbilden lassen. Einmal im Monat führen sie „auf Augenhöhe“ durch die Ausstellung. Sie erzählen etwas über die Künstler*innen, geben Tipps, wie man sich in den Installationen am besten bewegt und antworten natürlich auch auf Fragen. Und es gibt wirklich viel zu entdecken: In einem Parcours aus acht Rauminstallationen können Kinder die Kunst spielerisch ausprobieren.
Der Berliner Medienkünstler Christian Jankowski zeigt eine „Sportstunde“, die er zuvor mit Schüler*innen im Ratssaal des Dortmunder Rathauses aufgezeichnet hat. In der Installation von Marinella Pirelli bewegen sich die Wände: Die Besucher*innen können durch durchsichtige Bahnen schreiten, auf die Videos projiziert werden. In Ferdinand Spindels „Schaumraum“ können sie Wulste und Formen aus pinkfarbenem Schaustoff ertasten oder es sich dort bequem machen. August Mackes Gemälde „Großer Zoologischer Garten“ wird begehbar: Dicke Säulen, mit künstlichem Tierfell überzogen, laden zum Streicheln und Drücken ein und „antworten“ mit Tiergeräuschen.
Die „Peer-to-Peer-Führung“ mit den KunstScouts startet am Samstag, 20. Juli, um 13 Uhr. Sie ist mit Eintrittskarte kostenfrei. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt, die Karte kostet 5 Euro (ermäßigt) und 9 Euro für Erwachsene. Kinder und Jugendliche von sieben bis 18 Jahren können nach dem ersten Besuch vier weitere Male kostenfrei die Ausstellung sehen.
http://www.dortmunder-u.de/museum-ostwall/
Jetzt anmelden: Neven Subotić liest „Voll ungerecht. Über Fairness und Gerechtigkeit“ (PM Dortmunder U)
Neven Subotić hat als sich Fußball-Profi schon mit Fair-Play beschäftigt, heute unterstützt er Projekte in Ostafrika. Weil ihm Fairness und Gerechtigkeit wichtig sind, liest er darüber am Samstag, 10. August, für Kinder im Dortmunder U.
Der ehemalige Profi-Fußballer Subotić leitet heute eine Stiftung, die Wasseranlagen in ostafrikanischen Ländern baut. In seiner Lesung erzählt er, warum sauberes Wasser so wichtig ist, eine bessere Lebensgrundlage ermöglicht und wie wir alle dazu beitragen können, gerecht und fair zu handeln.
Thema Gerechtigkeit
Darum geht es im Buch: Mehrere Kinder teilen sich einen Kuchen. Ist es gerecht, wenn alle gleich viel bekommen? Was ist mit der Person, die gebacken hat, oder der, die besonders hungrig ist? Je tiefer man ins Thema Gerechtigkeit einsteigt, umso kniffeliger wird es, aber Autorin Assata Frauhammer erklärt Kindern in diesem Buch, was Gerechtigkeit ist und wie schwierig es sein kann, immer fair zu handeln.
Leicht verständlich beschreibt sie, was Gerechtigkeit mit Demokratie zu tun hat, was der Kommunismus ist, wieso Generationengerechtigkeit wichtig ist. Außerdem geht es darum, wie wir die Ungleichheit in der Welt betrachten können.
Die Veranstaltung am Samstag, 10. August, findet ab 14 Uhr im Rahmen der Sonderausstellung „Kopfüber in die Kunst. Vom Environment zur Immersion“, Kunstbibliothek Weitwinkel (Ebene 5), statt. Wegen begrenzter Platzzahl bitte per Mail an info@dortmunder-u.de anmelden. Die Veranstaltungsteilnahme ist kostenfrei. Empfohlen für Kinder ab acht Jahren.
Letzte Möglichkeit: Kunst mit allen Sinnen erleben im Museum Ostwall (PM)
Das Museum Ostwall lädt dieses Wochenende zur letzten Gelegenheit ein, die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst. Vom Environment zur Immersion“ zu besuchen und Kunst in neuen Dimensionen zu erfahren.
Am 21. April eröffnete die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst. Vom Environment zur Immersion“ im Museum Ostwall im Dortmunder U. Diese besondere Schau ermöglicht es, Kunst nicht nur zu betrachten, sondern sie durch raumgreifende Installationen auch mit allen Sinnen zu erleben. Am Sonntag, 25. August, endet die Ausstellung.
Kunst spüren, hören und sehen
„Kopfüber in die Kunst“ lädt dazu ein, die Kunstwerke zu betreten, sie körperlich zu spüren, zu hören und zu sehen. Dies stellt eine besondere Abweichung von traditionellen Museumserfahrungen dar, bei denen ein direkter Kontakt mit den Kunstwerken meist untersagt ist.
An diesem Wochenende (Freitag, 23. August, bis Sonntag, 25. August) bietet sich die letzte Möglichkeit, die Sonderausstellung zu besuchen und eine einzigartige Reise durch die Geschichte der immersiven Kunst zu unternehmen. Die Werke werden dabei selbst zum Raum, der aktiv erkundet werden kann.
Öffnungszeiten am letzten Wochenende:
Freitag: 11 bis 20 Uhr
Samstag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr
Ticketpreise:
9 Euro / 5 Euro ermäßigt
Kinder bis einschließlich 6 Jahre kostenfrei
dortmunder-u.de/museum-ostwall
„Kopfüber in die Kunst“ zog über 32.000 Besucher*innen ins Museum Ostwall im Dortmunder U Raumgreifendes Kunsterlebnis ist eine der erfolgreichsten Ausstellungen – familienfreundliches Konzept geglückt (PM)
Die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ im Museum Ostwall im Dortmunder U war mit über 32.000 Besucher*innen ein großer Publikumserfolg . Sie bot ein einzigartiges, immersives Kunsterlebnis, das besonders bei Familien Anklang fand.
Vom 21. April bis zum 25. August konnten Besucher*innen im Dortmunder U „Kopfüber in die Kunst“ eintauchen und in raumgreifenden Installationen Kunst mit allen Sinnen erfahren. Mit über 32.000 Besuchen ist sie eine der erfolgreichsten Ausstellungen des Museums. Über 60 Schulklassen besuchten die Ausstellung, das Workshopprogramm war fast vollständig ausgebucht. Bei „Kopfüber in die Kunst“ waren die Besucher*innen ausdrücklich dazu eingeladen, die Kunstwerke zu betreten, sie auf ihrem eigenen Körper zu spüren, zu hören und zu sehen.
Eine Reise durch die Geschichte immersiver Kunst
Die Schau bot einen Parcours aus acht raumgreifenden Installationen, die auch als „Environments“ bezeichnet werden. Einige dieser Installationen wurden bereits in den 1960er Jahren im Museum Ostwall gezeigt und sind für die aktuelle Ausstellung rekonstruiert worden. Dazu gehört etwa die Arbeit des Künstlers Carlos Cruz-Diez, die durch ihre farbintensiven Räume besticht, sowie der „Schaumraum“ von Ferdinand Spindel, der bei Kindern besonders beliebt ist. Diese historischen Environments zeigen, wie Künstler*innen bereits damals den Raum als Teil ihrer Werke verstanden und ihn nutzten, um die Betrachterinnen in ihre Kunstwelten hineinzuziehen.
Die positive Resonanz auf „Kopfüber in die Kunst“ zeigt, dass das Interesse an raumgreifenden Kunsterlebnissen und familienfreundlichen Angeboten im Museum groß ist. „Das große Interesse von jungen Besucherinnen und Besuchern für die Kunstwerke aus den 1960er und 70er Jahren zeigt, dass es eine Begeisterung für immersive Kunst und zugleich für digitale Positionen gibt“, betont Regina Selter, Direktorin des Museum Ostwall im Dortmunder U.
Doch die Ausstellung beschränkte sich nicht nur auf die Vergangenheit. Zeitgenössische Installationen wie die von Joon Moon und Design I/O nutzten moderne Technologien wie Motiontracking und Augmented Reality, um neue Dimensionen des immersiven Erlebens zu schaffen. Diese Arbeiten verdeutlichten, wie sich technische Innovationen auf die Kunst auswirken und wie sie dazu beitragen, immersive Erfahrungen für das Publikum noch intensiver zu gestalten.
„Sportstunde“ im Dortmunder Ratssaal: Kinder erobern den Ort der Macht
Der Künstler Christian Jankowski legt in seinen Arbeiten großen Wert auf menschliche Interaktion. Für die Ausstellung im Museum Ostwall konzipierte er eine besondere Video-Arbeit in einem der wichtigsten politischen Räume der Stadt. Entstanden ist eine ungewöhnliche „Sportstunde“ im Ratssaal von Dortmund, bei der Fünftklässler der Wilhelm-Röntgen-Realschule den sonst für politische Entscheidungen genutzten Raum neu erlebten. Sein Ziel: Die Kinder sollten sich den Raum, der normalerweise der politischen Macht dient, spielerisch aneignen und ihm so eine neue Bedeutung verleihen. Die Performance wurde in der Ausstellung als Videoinstallation gezeigt, zusammen mit früheren Arbeiten des Künstlers.
Familien im Fokus: Ein Programm für Groß und Klein
Die Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ war gezielt als Familienausstellung konzipiert und dieser Ansatz erwies sich als äußerst erfolgreich. Familien konnten nicht nur die Ausstellung gemeinsam entdecken, sondern sich auch aktiv an den Angeboten beteiligen. Dabei gab es auch Kooperationen mit Institutionen, wie z. B. dem Zoo Dortmund oder dem Circus Schnick-Schnack e. V. aus Herne. Über 60 Schulklassen besuchten die Ausstellung und nahmen an den Workshops teil, die fast vollständig ausgebucht waren. Diese Workshops ermöglichten es den Teilnehmenden, tiefere Einblicke in die Kunstwerke zu gewinnen und selbst kreativ zu werden.
„Wir freuen uns, dass ‚Kopfüber in die Kunst‘ so gut bei unserem Publikum ankam,“ sagt Stefan Heitkemper, Leiter des Dortmunder U. „Die unglaublich positive Resonanz der Besucherinnen und Besucher zeigt uns, wie groß die Nachfrage von Familien nach Angeboten in Museen ist. Mit der Ausstellung konnten wir das Dortmunder U nicht nur stärker als Ort für Familien etablieren, sondern auch ein Angebot schaffen, was über verschiedene Zielgruppen hinweg wahrgenommen wird.“
Kunstscouts: Kinder führten durch die Ausstellung
Ein besonderes Highlight waren die „Kunstscouts“, junge Kunstexpert*innen im Alter von 6 bis 12 Jahren, die den Ausstellungsaufbau begleiteten und sich intensiv mit den Werken auseinandersetzten. Diese jungen Scouts führten Familien durch die Ausstellung und teilten ihre Begeisterung und ihr Wissen, was die Ausstellungen besonders lebendig und interaktiv machte.
Zusätzlich wurde die Ausstellung von einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet, das aus über 80 Veranstaltungen bestand. Dieses Programm umfasste Konzerte, Filme, Lesungen und besondere Events wie eine Lesung mit dem ehemaligen BVB-Spieler Neven Subotić. Solche Veranstaltungen trugen nicht nur zur Attraktivität der Ausstellung bei, sondern unterstrichen auch den integrativen Charakter des Dortmunder U als Kulturzentrum, das verschiedene Zielgruppen anspricht. Das Rahmenprogramm erfreute sich großer Beliebtheit und verzeichnete inklusive der Ausstellungseröffnung rund 8.500 Besucher*innen.
Der Spielplatzcontainer auf dem Vorplatz des Dortmunder U, Bestandteil der Sonderausstellung, ist noch bis Oktober zugänglich. Familien finden hier einen lebendigen Treffpunkt, an dem junge Besucher*innen rutschen, spielen und toben können.
2024 wird das Museum Ostwall 75 Jahre alt. Über das ganze Jahr verteilt finden zu diesem Anlass besondere Ausstellungen und Veranstaltungen statt. dortmunder-u.de/museum-ostwall/