Von Joachim vom Brocke
Lange hat es gedauert, sehr lange. Fast auf den Tag genau nach sechs Jahren Umbauzeit hat das Naturmuseum (früher: Museum für Naturkunde) am Fredenbaum wieder geöffnet. OB Ullrich Sierau durchschnitt zusammen mit Direktorin Dr. Dr. Elke Möllmann unter sonnig-heiterem Himmel das rote Band vorm Museumseingang. Drei lange Reihen weißer Stühle umrahmt von grün-weißen Luftballons waren vor dem Eingang aufgestellt. Ein schönes Bild für die etwa 100 Gäste, die den Eintritt bei einer Verlosung gewonnen hatten. Wer ab Dienstag (8. September) das völlig neu konzipierte Naturmuseum besuchen möchte, muss sich online anmelden (Link am Ende des Artikels). Schuld daran ist – wie sollte es zu diesen Zeiten anders sein – das üble Coronavirus.
Ullrich Sierau: „Ganze KiTa-Generation konnte Museum nicht besuchen.“
Eine Reihe von Pleiten, Pech und Pannen haben zu den Verzögerungen beim Museumsumbau geführt. „Sechs Jahre, eine ganze KiTa-Generation, konnte das Museum nicht besuchen“, bedauerte Ullrich Sierau. Dafür werde den Besucher*innen ein neues Konzept geboten. „Verstaubte Exponate gibt es hier nicht mehr zu sehen“, so Sierau. Das Naturmuseum sei zu einer Kultur-, Bildungs- und Forschungseinrichtung geworden, wo große und kleine Gäste auf Entdeckungsreise gehen können. ___STEADY_PAYWALL___
Von einem neuen „Erlebnisort für die ganze Familie im Norden Dortmunds“ sprach Museumsdirektorin Elke Möllmann. Von einer Vitrinenschau habe man sich bei der Neukonzeption völlig gelöst. Vielmehr werden die Lebensräume im heutigen und vergangenen Dortmund in den Mittelpunkt gestellt und als zusammenhängende ökologisch komplexe Lebensgemeinschaften erzählt. Zahlreiche digital unterstützte Infoboxen vertiefen die zahlreichen Themen. Der heimischen Region in (Erd)Geschichte und Gegenwart verschreibt sich die neue Dauerausstellung.
Rundgang durch verschiedene Lebensräume von der Ruhr bis zur Dortmunder City
Im biologischen Teil geht es unter dem Titel „Stadt, Land, Fluss“ auf eine Reise durch verschiedene Lebensräume von der Dortmunder City bis zur Ruhr. Im großen Aquarium mit 21 Metern Umfang und drei Metern Höhe lädt sich die heimische Fischfauna Auge in Auge bestaunen. Im zweiten Obergeschoss geht es (durch eine riesige Erdzeitspirale) tiefer in die Gesteine unter Dortmund und in die Erdgeschichte zurück. Der Spaziergang führt von den Eiszeiten (Quartier) über das Erdzeitalter der Saurier (Kreidezeit) bis in die Zeit der Kohle (Karbon).
Deutschlandweit einzigartig ist das 2,45 Meter große Original-Skelett einer Wollhaarmammut-Kuh, die die Sparkasse Dortmund dem Naturmuseum zur Wiedereröffnung geschenkt hat. Doch auch andere Tiere dieser Zeit sind zu sehen. So der vegetarisch lebende Höhlenbär, das Wollhaarnashorn, die Taiga-Antilope oder die Säbelzahnkatze, entweder als fossile Originalknochen, als Rekonstruktion, Zeichnung oder Modell. Funde heute ausgestorbener Meerestiere mitten aus dem Stadtgebiet bezeugen, dass sich in der Kreidezeit an der Stelle des heutigen Dortmunds ein tropisches, lichtdurchflutetes Meer befand, in dem es vor Leben wimmelte.
An Info-Terminals können die Besucher*innen tiefer in die Erdgeschichte einsteigen und sowohl die Rekonstruktionen der Menschen als auch des Mammut-Skeletts in Wort und bewegten Bildern nachvollziehen. Hörstationen, Touchscreen, Dioramen und Objekte zum Anfassen sind integraler Bestandteil der neuen Ausstellung und ermöglichen allen Zielgruppen ein Erlebnis mit allen Sinnen. Das Museum möchte auch das Bewusstsein für Umwelt und Umweltschutz schärfen. Dies ist das Ziel von Museumsdirektorin Möllmann: „Der Besuch soll zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Sinne werden“.
Mehr Informationen:
·Wer das Naturmuseum besuchen möchte, muss sich unter www.naturmuseum.dortmund.de anmelden. Der Eintritt ist frei.
·Neu ist das Café „Ammonit“ mit einem Angebot an hausgemachten türkischen Speisen, selbstgebackenem Kuchen, heißen Waffeln und Kaffeespezialitäten. Es ist zu den Öffnungszeiten des Museums geöffnet: Dienstag bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
·Nach dem Umbau sind alle öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten barrierefrei. Das Museum verfügt u.a. über eine Toilette mit einer Wickelmöglichkeit – die einzige in Dortmund in einem städtischen Gebäude.
·Rund um das Museum wurde ebenfalls gearbeitet. Das Grünflächenamt hat den umliegenden Park neu geplant und die Umgebung des Museums aufgewertet. Ausgeführt wurden die Arbeiten größtenteils von 2-Euro-Jobbern in Trägerschaft mit der GrünBau gGmbH.
·An jedem Sonntag, 12 und 15 Uhr, gibt es einstündige Familienführungen zu den Highlights des Museums (3 Euro pro Person). Außerdem sind verschiedene Führungen sowie Kindergeburtstage buchbar.
Mehr Informationen:
·Wer das Naturmuseum besuchen möchte, muss sich unter www.naturmuseum.dortmund.de anmelden. Der Eintritt ist frei.
·Neu ist das Café „Ammonit“ mit einem Angebot an hausgemachten türkischen Speisen, selbstgebackenem Kuchen, heißen Waffeln und Kaffeespezialitäten. Es ist zu den Öffnungszeiten des Museums geöffnet: Dienstag bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
·Nach dem Umbau sind alle öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten barrierefrei. Das Museum verfügt u.a. über eine Toilette mit einer Wickelmöglichkeit – die einzige in Dortmund in einem städtischen Gebäude.
·Rund um das Museum wurde ebenfalls gearbeitet. Das Grünflächenamt hat den umliegenden Park neu geplant und die Umgebung des Museums aufgewertet. Ausgeführt wurden die Arbeiten größtenteils von 2-Euro-Jobbern in Trägerschaft mit der GrünBau gGmbH.
·An jedem Sonntag, 12 und 15 Uhr, gibt es einstündige Familienführungen zu den Highlights des Museums (3 Euro pro Person). Außerdem sind verschiedene Führungen sowie Kindergeburtstage buchbar.
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Großer Run aufs Naturmuseum Dortmund: Ab nächster Woche eine Stunde länger geöffnet (PM)
Großer Run aufs Naturmuseum Dortmund: Ab nächster Woche eine Stunde länger geöffnet
Seit gut zwei Wochen hat das Naturmuseum Dortmund nun wieder geöffnet – und erlebt einen großen Run auf die Tickets. Corona-bedingt dürfen sich allerdings derzeit maximal 150 Gäste gleichzeitig in der Ausstellung aufhalten. Nun werden die Öffnungszeiten ausgeweitet: Aufgrund der großen Nachfrage öffnet das Museum ab Dienstag, 22. September täglich eine Stunde länger. Die neuen Öffnungszeiten lauten: dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr (ab 22.9.).
Der Eintritt ist frei – unbedingt erforderlich ist allerdings eine Online-Reservierung vorab unter naturmuseum-dortmund.de.
Problemlos ins Naturmuseum Dortmund: Seniorenbüros unterstützen bei der Online-Buchung (PM)
Problemlos ins Naturmuseum Dortmund: Seniorenbüros unterstützen bei der Online-Buchung
Der Eintritt in das neu eröffnete Naturmuseum an der Münsterstraße ist frei – allerdings müssen sich die Besucher*innen vorab ein Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster reservieren. Das geht nur online. Wer keinen Internetanschluss hat oder Unterstützung bei der Buchung benötigt, kann sich ab sofort an die Seniorenbüros der Stadt Dortmund wenden. Die Mitarbeiter*innen helfen gerne dabei, Tickets zu reservieren und auszudrucken.
Seniorenbüros gibt es in allen 12 Stadtbezirken, sie öffnen coronabedingt für Beratungen montags bis freitags nach telefonischer Terminvereinbarung. Einen Überblick über die Standorte, Adressen und Telefonnummern gibt es unter http://www.seniorenbueros.dortmund.de oder unter (0231) 500.
Das Naturmuseum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Webseite für kostenlose Tickets: http://www.naturmuseum-dortmund.de
Das Naturmuseum und seine lebendigen Bewohner: Kostenloser Vortrag zur Tierhaltung im Museum (PM)
Im Naturmuseum Dortmund gibt es nicht nur präparierte Tier zu bewundern – dort wohnen auch lebendige. Warum? Und wie haben sich die Motive und Bedingungen seit der Gründung des Museums verändert? Darüber spricht Dr. Oliver Adrian, stellvertretender Direktor des Naturmuseums, in einem Vortrag am Donnerstag, 5. Oktober, 19:00 Uhr im Naturmuseum (Münsterstr. 271). Anschließend besteht die Möglichkeit, bei einer Besichtigung mehr über die Tierhaltung im Naturmuseum zu erfahren. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eine Veranstaltung der Freunde und Förderer des Naturmuseums Dortmund e.V..