Durch steigende Kosten und weniger Menschen in den Gemeinden ist für viele katholische Kirchengemeinden absehbar, dass sie künftig weniger Gebäude benötigen werden. Die Kirchengemeinden im Erzbistum Paderborn sind daher aufgerufen Immobilienstrategien zu entwickeln und zu entscheiden welche ihrer Gebäude sie künftig nutzen möchten und welche aufgegeben werden sollen. Daher lud der Pastorale Raum Dortmund Mitte zur erste öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung ein. Propst Andreas Coersmeier konnte dazu im Katholischen Centrum mehr als 70 Interessierte begrüßen.
Im Verlauf des Abends stellte sich die Arbeitsgruppe „Immobilien“ vor
Jeweils ein Vertreter beziehungsweise eine Vertreterin aus den neun selbstständigen Kirchengemeinden des Pastoralen Raumes wird im Arbeitskreis „Immobilien“ mitarbeiten. Zu diesem gehören seit dem 1. Dezember 2017 die Kirchengemeinden Heilig Geist, Heilig Kreuz, St. Suitbertus, St. Franziskus, St. Bonifatius, St. Meinolfus, St. Liborius, St. Martin sowie die Propsteigemeinde St. Johannes Baptist.
Der Informationsabend bildet zugleich den Auftakt für einen auf 15 Monate terminierten Entscheidungsprozess, an dessen Ende im Herbst 2025 die Gremien der Gemeinden über die Zukunft der jeweiligen Gebäude abstimmen werden. Manchen Teilnehmer:innen der Veranstaltung erschien dieser Zeitrahmen zu knapp. Andere hingegen meinten, dass die Kirchengemeinden bereits seit 2017 gemeinsam unterwegs seien und es einen Termin brauche, um nun Entscheidungen voran zu bringen.
Unter dem Stichwort „Zukunft gestalten im Pastoralen Raum Dortmund Mitte“ wird dieser Prozess begleitet von Berater:innen aus den Bereichen Bauen, Finanzen, Pastoral und Kommunikation des Erzbistums Paderborn. Diese stellten bei der Veranstaltung, unter der Moderation von Ute Völlmecke, Zielsetzungen und Rahmenbedingungen vor.
Erste Vorarbeiten im Pastoralen Raum Dortmund Mitte sind bereits erfolgt
Es soll auch weiterhin verlässliche Orte für die Feier der Eucharistie und die Spendung der Sakramente geben. Jedoch werde nicht in jeder Kirchengemeinde alles gleichermaßen angeboten. Für die Zukunft sollen pastorale Schwerpunkte gesetzt und die passenden Räumlichkeiten dafür bestimmt werden. Auch Kooperationen mit der evangelischen Kirche oder mit Kindertagesstätten und Gruppen aus der Stadtgesellschaft sind denkbar. Die durch Vermietungen oder Verkauf erzielten Einnahmen, der nicht mehr benötigten Gebäude, würden den jeweiligen Kirchengemeinde zugutekommen.
Die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn sieht ein dreistufiges Fördermodell vor. Die höchste Förderstufe kann erreicht werden, wenn der Immobilienbestand um mehr als 30 Prozent reduziert und für die verbleibenden Gebäude eine besondere pastorale Bedeutung sowie insgesamt eine pastorale Schwerpunktsetzung anerkannt werden.
„Wir haben alle Gebäude schon einmal erfasst und die Pfarrgemeinderäte haben geschaut, welche Gruppen wo welche Räume nutzen“, erläuterte Verwaltungsleiter Thomas Tiemann die bereits erfolgten Vorarbeiten. Der nächste Termin in diesem Prozess ist der 12. März 2025. Hier werden die erste konkreten Ideen von der Arbeitsgruppe „Immobilien“ vorgestellt und im Anschluss diskutiert werden.
Reaktionen
„Immobilien und Zukunftsprozess“ Sondersynode des Evangelischen Kirchenkreises trifft sich im Reinoldinum (PM)
Die Themen sind komplex – und drängend. Wie geht es weiter – und was wird aus den kirchlichen Gebäuden? Darum lädt der Evangelische Kirchenkreis Dortmund am Samstag, 16. November, ab 9 Uhr zu einer Sondersynode ein. Die 244 Synodalen treffen sich dazu im Reinoldinum, Schwanenwall 34 in der Dortmunder Innenstadt.
Die Synode, auf der auch Beschlüsse gefasst werden sollen, ist öffentlich. Interessierte können sich unter der Rufnummer 0231 / 22962-222 oder per Mail (superintendentur@ekkdo.de) informieren und anmelden. Die reguläre Herbstsynode findet wie geplant am Montag, 2. Dezember 2024, digital statt.