Von Joachim vom Brocke
Eltern können ab sofort ihre Kinder für das Kindergartenjahr 2020/2021 online für die Kita oder die Kindertagespflege anmelden. Die Seite www.kita-portal.dortmund.de ist freigeschaltet und steht zur Verfügung. „Lange erhofft, lange ersehnt“, freut sich Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger bei der Vorstellung: „Eine Menge an Aufwand können sich künftig die Eltern sparen“. Die zentrale Plattform bündelt die Anmeldungen. Alle Träger von Kitas und Kindertagespflege in der Stadt haben sich am Kita-Portal beteiligt. „Eine familienfreundliche Einrichtung, hinter der eine ganze Menge an Arbeit steckt“, sagte Schneckenburger.
Anmeldung ist in elf Sprachen möglich – Vergabe der Plätze ab der 8. Kalenderwoche
Marcel Jörden, Fachmann für IT-Organisation und Anwendungs-Systemadministration im Jugendamt, präsentierte die intuitiv und leicht zu bedienende Plattform. Die Anleitung für die Anmeldung ist im Portal auch in den Sprachen englisch, französisch, türkisch, polnisch, arabisch und rumänisch möglich.
Allerdings: das Kita-Portal Dortmund ist ein reines Anmeldeportal. Durch die Anmeldung erhalten Eltern noch keinen Betreuungsplatz – über die Aufnahme der Kinder entscheiden weiter eigenständig die Träger. Erspart bleiben Besuche in den jeweiligen Einrichtungen – dies kann ab sofort am Smartphone, Tablet-PC oder dem PC erfolgen.
Die Vergabe der Plätze in den Kitas erfolgt künftig frühestens ab der 8. Kalenderwoche eines jeden Jahres für das kommende Kindergartenjahr. Zusagen für die Kindertagespflege erfolgen im ganzen Jahr. Eltern, die bereits ihr Kind bereits in einer der mehreren Kindertageseinrichtungen angemeldet haben, müssen keine erneute Onlineanmeldung mehr vornehmen. Die bereits vor Ort erfolgten Anmeldungen werden automatisch in das neue System eingepflegt.
Unübersichtliche Wartelisten sind Vergangenheit – mehr Transparenz
Hintergrund: Bislang erfolgte die Anmeldung auf verschiedenen Wegen: Erziehungsberechtigte melden ihren Betreuungsbedarf in der Regel persönlich oder schriftlich bei den einzelnen Kindertageseinrichtungen an.
Ein Teil der Eltern meldete sich außerdem bei der Koordinierungsstelle des Jugendamtes, um einen Rechtsanspruch zu sichern. Einen zentralen Abgleich zwischen den einzelnen Einrichtungen untereinander und mit der Koordinierungsstelle gab es bislang nicht, was zu unübersichtlichen Wartelisten führte.
Das neue Kita-Portal wird die Anmeldungen auf einer zentralen Plattform bündeln, das Verfahren vereinfachen und Transparenz herstellen. Benötigt wird ein Internetzugang und eine eigene eMail-Adresse. Anhand einer Übersichtskarte und der hinterlegten Kita-Profile können Eltern die für ihre Kids passende Kita finden.
Anmeldungen sind in bis zu sechs Einrichtungen bei sechs Trägern möglich
Dabei können die Eltern ihr Kind in bis zu sechs Kindertageseinrichtungen bei sechs Trägern der Kindertagespflege anmelden. Die Vergabe der Plätze erfolgt frühestens ab der 8. Kalenderwoche eines jeden Jahres für das kommende Kindergartenjahr.
Kinder haben ab Vollendung des ersten Lebensjahres einen uneingeschränkten gesetzlichen Anspruch auf Förderung in Kindertageseinrichtungen oder in der Kindertagespflege. Ab dem 3. Lebensjahr haben sie einen Rechtsanspruch auf einen Platz in Kindertageseinrichtungen.
Voraussetzung für einen Betreuungsplatz ist nach Paragraph 3b Kinderbildungsgesetz (KiBiz), dass Erziehungsberechtigte dem Jugendamt spätestens sechs Monate vor Betreuungsbeginn den für ihr Kind gewünschten Bedarf, den gewünschten Umfang und die Betreuungsart schriftlich mitteilen. Eltern, die nicht über einen Internetzugang oder ein Smartphone verfügen, können die Kinder wie bisher vor Ort anmelden.
Mehr Informationen:
- Für Fragen steht das Jugendamt unter Telefon 50-13666 und per eMail unter kinderbetreuung@dortmund.de zur Verfügung.
- Aktuell gibt es in Dortmund 207 Einrichtungen bei freien Trägern (Kirchen, Elterninitiativen, AWo usw.) und 99 Einrichtungen beim städtischen Eigenbetrieb FABIDO. Außerdem stehen in der Kindertagespflege aktuell 2960 Plätze zur Verfügung.
- Insgesamt gibt es 21.361 Plätze, darunter 5992 Plätze für Kinder unter 3 Jahren (U3) und 15.369 Plätze für Kinder über 3 Jahren (Ü3).
- Im Laufe des Kindergartenjahres 2019/2020 sollen 27 weitere neue Kitas an den Start gehen und bestehende Kitas erweitert werden. Insgesamt werden damit 1931 Plätze neu geschaffen (601 U3-Plätze und 1330 Ü3-Plätze).
- Darüber hinaus hat das Jugendamt mit allen Trägern von Kindertageseinrichtungen für das Kindergartenjahr 2019/2020 ein Sofortprogramm mit 471 zusätzlichen Plätzen eingerichtet.
- Ziel der Versorgung nach dem Ratsbeschlüssen vom 26. Mai 2011 und 17. Mai 2018 sind 41 Prozent für Kinder unter 3 Jahren und 100 %. Für Kinder ab 3 Jahre bis zum Schuleintritt. Wegen der stetig steigenden Kinderzahlen in Dortmund sind die Versorgungsziele noch nicht erreicht.
Reader Comments
Stadt Dortmund (Pressemitteilung)
FABIDO legt Jahresabschluss und Lagebericht 2018 vor
Der Verwaltungsvorstand befasste sich heute mit dem Jahresabschluss und dem Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2018 des städtischen Eigenbetriebs FABIDO.
FABIDO deckt die finanziellen Aufwendungen im Wesentlichen über die Zuschüsse nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) inklusive Trägerrettungspaket und durch den städtischen Zuschuss (Trägeranteil) ab. Daneben erhält FABIDO insbesondere Fördermittel vom Landschaftsverband (Integrative Erziehung), Zuschüsse für die Sprachförderung, investive Zuschüsse seitens der Stadt Dortmund sowie vereinzelte Spenden.
Im Jahr 2018 erhielt FABIDO Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand in Höhe von 97,8 Mio. Euro. Die größte Aufwandsposition betraf die Personalaufwendungen in Höhe von 86 Mio. Euro. FABIDO schließt das Wirtschaftsjahr 2018 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 2.498.420,13 Euro ab. Das Jahresergebnis fällt damit deutlich besser aus als geplant. Ein Teilbetrag des Jahresüberschusses in Höhe von 832.807 Euro wird an den städtischen Haushalt abgeführt. Der Restbetrag in Höhe von 1.665.613,13 Euro wird in die Kapitalrücklage von FABIDO eingestellt.
Insgesamt hielt FABIDO im Jahr 2018 rund 8.350 Betreuungsplätze vor. Davon 7.210 Plätze in 99 Tageseinrichtungen und 1.140 Plätze in der Kindertagespflege bei 345 Tagesmüttern und -vätern sowie in acht Kinderstuben und acht Großpflegestellen. FABIDO verfügt über 42 Familienzentren mit dem Gütesiegel „Familienzentrum des Landes NRW“.
FABIDO ist sich der besonderen Verantwortung in Bezug auf den benötigten Fachkräftenachwuchs bewusst und betreute im Jahr 2018 insgesamt 48 Berufspraktikanten und –praktikantinnen, 97 Auszubildende über eine praxisintegrierte Ausbildung (PIA), 17 Fachoberschul-Praktikantinnen und –Praktikanten (FOS) und drei Hauswirtschafts-Auszubildende. Außerdem gab FABIDO 20 Jugendlichen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes die Gelegenheit, den Alltag in Kitas kennenzulernen.
Mit diesen Maßnahmen gelingt es FABIDO weitestgehend, den Personalbedarf aus eigener Kraft zu decken. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels wird sich FABIDO auch in den nächsten Jahren verstärkt der Ausbildung widmen.
FABIDO plant die Angebotsstruktur weiter zu optimieren, um dem nach wie vor steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen gerecht zu werden.
Flexible Kindertagesbetreuung wird für Eltern günstiger – zusätzliche Beiträge fallen weg (PM)
Flexible Kindertagesbetreuung wird für Eltern günstiger – zusätzliche Beiträge fallen weg
Für flexible Betreuungsangebote in Kitas wird die Stadt Dortmund künftig keinen zusätzlichen Elternbeitrag mehr erheben. Die entsprechende Änderung der Elternbeitragssatzung soll rückwirkend zum 1. August 2020 in Kraft treten, bereits gezahlte Zusatzbeiträge werden den Eltern erstattet. Der Verwaltungsvorstand entschied in seiner heutigen Sitzung, den politischen Gremien diese Änderung zu empfehlen. Der Rat wird in seiner Juni-Sitzung darüber beschließen.
Nach der derzeit noch geltenden Elternbeitragssatzung können Eltern neben der 45-Stunden-Betreuung für ein Kindergartenjahr zusätzlich 5, 10 bzw. 15 Stunden pro Woche buchen, sofern der Kita-Träger dies anbietet. Für die erweiterten Öffnungszeiten wird bisher ein zusätzlicher Beitrag erhoben, der abhängig ist von den gebuchten Stunden und dem Einkommen der Eltern.
Zum 1. August 2020 trat das „Gesetz zur qualitativen Weiterentwicklung der frühen Bildung“ – Kinderbildungsgesetz“ (KiBiz) in Kraft. Dazu gehört auch ein neuer Landeszuschuss zur Flexibilisierung der Betreuungszeiten in der Kindertagesbetreuung. Durch den neuen Zuschuss des Landes, der den Ausbau von flexiblen Betreuungsangeboten finanziell fördert, muss die Stadt keine zusätzlichen Elternbeiträge mehr erheben.