Erkrankte Rosskastanien im öffentlichen Straßenraum: Schon 450 Bäume sind in Dortmund massiv geschädigt

Allein am Wallring müssen in den nächsten Wochen 70 Rosskastanien gefällt werden.
Allein am Wallring müssen in den nächsten Wochen 70 Rosskastanien gefällt werden.

2275 Rosskastanien gibt es im öffentlichen Straßenraum in Dortmund – 560 davon im Wallbereich. Doch um deren Gesundheitszustand ist es stadtweit nicht gut bestellt: Rund 450 von ihnen müssen zeitnah gefällt werden, weil sie stark geschädigt sind.

Allein am Wallring müssen in den nächsten Wochen 70 Rosskastanien gefällt werden

Allein am Wallring müssen in den nächsten Wochen 70 Rosskastanien gefällt werden.
Stadtweit sind rund 450 Rosskastanien von der Krankheit massiv betroffen. Fotos: Alex Völkel

Nach den aktuellen Untersuchungen des Tiefbauamtes ist der Rosskastanienbestand der Stadt Dortmund stadtweit in unterschiedlichen Schadstufen von der Rosskastanien-Komplexkrankheit (lat. Pseudomonas syringae) betroffen. Zusätzlich zu den bereits eingetretenen Komplettausfällen ist in den nächsten Jahren mit erheblichen Abgängen bei dieser Baumart zu rechnen.

Bei der letzten Begehung des Wallrings durch die zuständigen Baumkontrolleure Mitte September 2016 ist an über 70 Exemplaren eine so massive Schädigung festgestellt worden, dass eine Entnahme unumgänglich ist.

In einem ersten Schritt sind 44 durch zusätzlichen Pilzbefall betroffene Rosskastanien im Bereich des Wallrings zeitnah zu fällen, da sie durch den einhergehenden Holzabbau akut in ihrer Standsicherheit gefährdet sind.

Eine bloße Ersatzpflanzung der gefällten Bäume mit der gleichen Baumart kann auf Grund der Aggressivität der Schaderreger und ungeklärter wissenschaftlicher Fragestellungen nicht empfohlen werden.

Eine verwaltungsinterne Strategie unter Beteiligung des Tiefbauamtes, des Umweltamtes und des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes zum langfristigen Ersatz der Rosskastanie auf prägenden stadteigenen Standorten wie Wallring, Stadtkrone Ost oder dem geschützten Landschaftsteil Hermann-Löns-Straße wird nun erarbeitet.

Strategie ist völlig offen – Eine wirksame Behandlung gibt es nicht

Eine aktuelle Prognose für das gesamte Stadtgebiet ergibt folgendes Bild: Im Baumkataster der Stadt Dortmund sind z. Z. stadtweit 2275 Rosskastanienstandorte gelistet. Große Bestände verzeichnen die Stadtbezirke Innenstadt-West, Innenstadt-Ost, Innenstadt-Nord, Hombruch und Aplerbeck.

Aktuell sind stadtweit rund 450 Rosskastanien von der Krankheit derart massiv betroffen, dass eine zeitnahe Fällung zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit droht.

Nach den Erfahrungen der bislang vornehmlich betroffenen Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist die weitere Ausbreitung der Krankheit zu erwarten. Die bakterielle Erkrankung breitet sich, nach heutigem Erkenntnisstand, vornehmlich nach der vorherrschenden Windrichtung (West – Ost) aus. Eine wirksame Behandlung gibt es nicht.

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