Am 16. März 1934 wurde in der Dortmunder Reinoldikirche die erste Bekenntnissynode Deutschlands gegründet, noch vor der Bekenntnissynode zu Barmen. Die Evangelische Kirche in der Region Westfalen grenzte sich damit öffentlich und deutlich vom NS-Staat ab.
Bekenntnissynode als Wurzel für Engagement gegen Rechts
Die NS-treuen „Deutschen Christen“ versuchten nämlich an dem Tag, die Verfassung der Kirche zu ändern. Sie wollten die Synode, also das Kirchenparlament, entmachten, und das Führerprinzip auch in der evangelischen Kirche einzuführen.
Der Arbeitskreis Christ:innen gegen Rechtsextremismus gedenkt seit einigen Jahren der Gründung der ersten Bekenntnissynode, weil es auf die Wurzeln dessen heutigen Engagements gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus und für Demokratie und Toleranz verweist.
Die Besetzung des Turms von St. Reinoldi 2016 (die Prozesse wurden soeben abgeschlossen) zeigt unselige Kontinuitäten und macht die Aufgabe heute deutlich.
Donnerstag gibt es eine Mahnwache vor der Reinoldikirche
Am kommenden Donnerstag (16. März 2023) findet um 17 Uhr vor der St. Reinoldi-Kirche (Ostenhellweg 2) eine Mahnwache statt. Für einen geistlicher Impuls sorgt Superintendentin Heike Proske, Historiker Matthias Dudde erinnert an den 16. März 1934 und Markus Günnewig, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, spricht zur Bedeutung von „Erinnern heute“.
Die Aufgabe der Kirche heute thematisiert Pfarrer Friedrich Stiller, Christian Höfener-Wolf stellt die Paul-Schneider-Ausstellung in Dortmund vor. Außerdem sind gemeinsame Lieder geplant, für die Kreiskantor Wolfgang Meier-Barth sorgen wird. Die Moderation übernimmt Sabine Fleiter vom Arbeitskreis Christ:innen gegen Rechtsextremismus.