Von Leopold Achilles
Vor mehr als elf Jahren entstand die Idee – Bislang konnten 150 Familien in schwierigen Zeiten, durch FamilienpatInnen des Kinderschutzbundes in Dortmund unterstützt werden. Aktuell gibt es 17 aktive PatInnen, die jeder für sich, eherenamtlich, mindestens einmal in der Woche in die jeweiligen Familien gehen um zu unterstützen.
Familienpaten geben Müttern und Vätern Zeit zum Durchatmen
Die Idee im Kinderschutzbund Dortmund war es damals, Familien, die mit Ihren Kindern, während der Beratung, Unterstützungsbedarf zeigten, durch ehrenamtliche PatInnen begleiten zu lassen.
Gründe für eine Inanspruchnahme sind zum Beispiel Zwillings-, Drillingsgeburten, eine Behinderung der Kinder oder gar die Trennung der Elternteile.
Martina Furlan und Monika Jerzak vom Kinderschutzbund Dortmund erklären, wie leicht es zu Problemen kommen kann. „Es fehlt vielen in der Zeit an Stärke und Präsenz (…) häufig kommt noch Schlafmangel mit dazu“, verdeutlicht Furlan. Sie ist Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Dortmund.
Es müsse auch niemandem peinlich sein, diese Hilfe anzunehmen. „Als Familie mit kleinen Kindern läuft nicht immer, alles, sofort rund.“ Es gehe um „die ganz normalen Krisen“. Die PatInnenen versuchen, diese abzufedern. Das gelingt in den meisten Fällen innerhalb von sechs bis zwölf Monaten.
Christel Angelkort: „Man muss sich bei jeder Familie neu einbringen“
Christel Angelkort ist eine der aktiven Patinnen. Sie ist seit 10 Jahren mit im Programm und hat schon viele Erfahrungen sammeln können. „Man muss sich in jeder Familie neu einbringen“ berichtet Angelkort.
Es gehe nicht darum, in die Erziehung rein zu reden. Oftmals gehe es darum, eher banale Aufgaben zu übernehmen. Zum Beispiel Wäsche aufhängen oder das eine Kind zu betreuen, während das andere von der Mutter aus der Kita abgeholt werden kann.
Wichtig ist auch mal zu kochen oder das Babysitten, damit die Eltern mal schlafen können. In den meisten Fällen kommen die PatInnen einmal die Woche für drei bis vier Stunden – je nach Bedarf.
Aktuell sind 17 PatInnen beim Kinderschutzbund im Einsatz – fünf pausieren
In der elfjährigen Laufzeit des Projektes wurden immer mehr Freiwillige vom Kinderschutzbund zu FamilienpatInnen ausgebildet. Die hauptamtlichen Fachkräfte begleiten die PatInnen auch nach Ihrer Ausbildung supervisorisch und stehen zur Verfügung, wenn zum Beispiel mehr Hilfe nötig ist. Inzwischen wird schon die sechste Gruppe an PatInnen ausgebildet.
Jeder Mensch, der ein Kind unter drei Jahren hat, kann sich Unterstützung holen. Und jeder Mensch, der möchte, kann Pate werden, sich ausbilden lassen und helfen. Das sind in den meisten Fällen Frauen. Doch auch Bewerbungen von Männern sind sehr gerne gesehen. Paten sind aktuell genauso Studierende wie auch RentnerInnen.
Gefördert von der „Aktion Mensch“, dem Bund und den Dortmunder Rotariern
Almut Robertz ist Mutter von fünf Kindern. Sie hat sich Hilfe beim Kinderschutzbund in der Nordstadt geholt – 1,5 Jahre wurde Sie von einer Patin unterstützt. Vom Angebot erfahren hatte Sie damals durch die Zeitung. Das Angebot ist für die Familien kostenlos.
„Bunt und Zauberhaft“ beschreibt Sie ihre Erfahrung mit Ihrer damaligen Patin. Der Kontakt zu ihr ist weiterhin bestehen geblieben , „auch wenn die Distanz nie gebrochen wurde“.
Zu Beginn des Projekts erhielt man eine Anschubfinanzierung durch die Aktion Mensch. Zusätzliche Unterstützung kam von Dortmunder Rotariern und 2006 kam eine weitere, durch den Gewinn des Hanse Merkur-Preises, dazu.
Der Übergang in die öffentliche Förderung erfolgte im September 2007. Seit 2013 ist die Förderung durch Mittel der Bundesinitiative Frühe Hilfen gesichert.
KONTAKT:
Interessierte, die sich eine Patenschaft vorstellen können und diejenigen die sich einen Paten wünschen, können sich melden:
- Kinderschutzbund Dortmund e.V.
- Lambachstr. 4, 44145 Dortmund
- Tel. 0231/8479780
- verwaltung@dksb-do.de
- www.dksb-do.de