Die Dortmunder Hafen AG will die Entwicklung der Speicherstraße vorantreiben. Während bei den städtischen Überlegungen bisher vor allem der Bereich vom Stadthafen-Anleger (DB Schenker) bis zur Zentrale der Hafen-AG im Fokus ist, will Hafen-Chef Uwe Büscher auch eine großflächige Entwicklung der östlichen Speicherstraße entlang des Schmiedinghafens vorantreiben, kündigte er auf der Bilanz-Pressekonferenz an (wir werden noch über die Bilanz in einem eigenen Beitrag berichten).
Platz für Neuplanung: Entmietung der östlichen Speicherstraße bis Ende 2017
„Wir reden vom Areal von unserer Hauptverwaltung bis zur Schäferstraße. Daher haben wir keine Verträge mehr mit den Mietern verlängert“, verdeutlicht Rainer Pubanz, Prokurist der Dortmunder Hafen AG. Dass der Hafen es ernst meint, zeigt sich daran, dass bis Ende 2017 sämtliche Mietverträge auf der Ostseite beendet sein werden.
Dort gibt es vor allem viele kleinteilige Nutzungen, darunter Autoschrauber und andere wenig attraktive Unternehmen. Damit könnte bald Schluss sein.
„Wir haben 20 Jahre darauf hingearbeitet. Ab 2018 sind großflächige Veränderungen möglich“, so Pubanz. Bisher seien dies „suboptimale Nutzungen“ gewesen, die dem Hafen nicht gut zu Gesicht stünden. Der Hafen kann sich dort eine attraktive Planung vorstellen, die sich auch der Nordstadt öffnet.
Doch auch für den der Speicherstraße von Schenker bis zu Mausbrand – also im Bereich des Stadthafens – will die Dortmunder Hafen AG mit eigenen Entwürfen in die Diskussion gehen. Dafür hatte es einen städtebaulichen Ideen- und Interessenwettbewerb gegeben, der aber nicht zufriedenstellend verlaufen war.
Hafen-Chef tritt mit eigenen Ideen in Konkurrenz zur Wirtschaftsförderung
„Mir kann aber dieser Randbereich nicht egal sein. Er soll sich repräsentativer darstellen“, betont Uwe Büscher. Er sei daher mit sehr potenten architektonischen und Vermarktungspartnern im Gespräch.
Dass er damit gegebenenfalls in Konkurrenz mit der städtischen Wirtschaftsförderung gerät, nimmt Büscher bewusst in Kauf.
„Wir werden einen eigenen Diskussionsvorschlag vorlegen“. Mehr Details will Büscher noch nicht nennen. „Wir werden das zuerst im eigenen Gremien diskutieren“, so der Hafenchef.
Offenbar gibt es noch Optimierungsbedarf bei der Kommunikation zwischen den verschiedenen Stadttöchtern. Denn der Leiter der Wirtschaftsförderung, Thomas Westphal, plant unter anderem, den neuen GründungsCampus dort zu platzieren. „Davon habe ich aus den Medien erfahren“, kritisiert Büscher. „Aber ich bin der Idee nicht abgeneigt.“
Prüfung von Zugshuttle zwischen Westfalenhütte und dem Hafen
Auch auf einem anderen Feld geht Büscher auf Konfrontationskurs: Er möchte prüfen, ob es ein Bahnshuttle zwischen dem Hafen und der Westfalenhütte geben kann. Etwas vergleichbares gibt es zum Güterverteilzentrum nach Ellinghausen.
Bei der Hafen-Mutter, den Stadtwerken, ist man da skeptisch. Denn die Ertüchtigung der vorhandenen Bahnstrecke wäre nach deren Einschätzung zu teuer. Der Hafenchef möchte das Vorhaben dennoch prüfen: „Wenn wir glaubwürdig Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen wollen, dann müssen wir sowas verfolgen. Daher prüfen wir das“, so Büscher.
Natürlich werde man eine solche Bahnstrecke nicht vollkommen unwirtschaftlich betreiben. Doch die Hafen-AG glaubt perspektivisch an viel Potenzial auf dem Gelände der Westfalenhütte, wo sich viele Logistikunternehmen ansiedeln werden.
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Reaktionen
Petra Mancuso
Es haben alle nur Dollarzeichen in den Augen. An die Anwohner, die schon seit Jahren hier wohnen wird nicht gedacht. Zu Hoesch Zeiten sind hier Güterzüge gefahren und man hat kaum etwas gehört. Aber heute sind die Güterzüge und auch die Schienen schlecht gewartet , sie quietschen und rattern ohne Ende. Man meint sie fallen bald auseinander. Die Zugführer hupen dauernd wenn sie angefahren kommen, vor allem nachts, das man bald aus dem Bett fällt. Ich wüßte nicht, dass seit 1996, seit wir hier wohnen, jemals Augeschottert wurde. Aber so ist das nun mal wenn nur an den Profit gedacht wird. Da hängt man an die Lok auch schon mal 30 Waggons.