2.500 Menschen arbeiten für die Berufsfeuerwehr oder die Freiwillige Feuerwehr in Dortmund. Sie sind ein zentraler Bestandteil, wenn es um die Sicherheit der Dortmunder:innen im gesamten Stadtgebiet geht. Im Jahresbericht für 2022 gibt die Dortmunder Feuerwehr Einblicke und nennt Zahlen zur Arbeit der Brandschützer*innen.
Weniger Brandschutzeinsätze, mehr Rettungsdiensteinsätze
Die Einsatzleitstelle disponierte im Jahr 2022 insgesamt 156.061 Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätze in Dortmund. Statistisch gesehen wurde damit alle 3 Minuten und 23 Sekunden ein Fahrzeug des Brandschutzes oder des Rettungsdienstes alarmiert, um den Bürger*innen der Stadt zu helfen.
Im Vergleich zum Jahr 2021 sind die Einsatzzahlen des Brandschutzes um 1.367 gesunken. Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze stieg dagegen nach der Corona-Pandemie wieder deutlich an (plus 9.779 Einsätze). Trotz der Wintersturmserie „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ gab es 2022 weniger Einsätze bei Großlagen wie Unwetter oder Extremwetter als 2021, nämlich 769 (minus 1061 Einsätze).
Drei Brandtote – Freiwillige Feuerwehr mit hohen Einsatzzahlen
Die Zahl der Brandtoten lag 2022 mit drei Opfern wie auch in den Vorjahren auf einem niedrigen Niveau – dennoch ist jeder einzelne Verlust tragisch.
Die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr rückten 2.952 Mal zu Einsätzen aus (plus 479). Damit bleibt die Einsatzhäufigkeit der ehrenamtlichen Brandschützer bei einem hohen Wert.
Hilfe für die Ukraine und Vorbereitungen auf Energiemangellage
Die Dortmunder Feuerwehr unterstützte im vergangenen Jahr auch andere Fachbereiche der Stadtverwaltung oder leistete Präventionsarbeit für den Bevölkerungsschutz leisten.
Im Auftrag des Krisenstabs, den die Stadt wegen der Folgen des Angriffskriegs gegen die Ukraine einberufen hatte, leistete die Feuerwehr u.a. Unterstützung in punkto Logistik oder der Ausstattung von Unterkünften.
Im Oktober 2022 hat die Feuerwehr Dortmund einen Führungsstab zu einer möglichen Energiemangellage einberufen. Nach einem Erlass der Landesregierung waren die Kommunen aufgefordert, Planungen für verschiede Szenarien auf Grundlage eines länger andauernden Stromausfalls zu planen. Glücklicherweise kamen diese Planungen bisher nicht zum Tragen.
Den vollständigen Jahresbericht als PDF zum Download gibt es HIER.
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Gemeinsame Mahnwache von ver.di NRW und komba NRW: Finger weg von der Altersgrenze der Feuerwehren – Die 60 muss bleiben! (PM)
Am morgigen Donnerstag (26. Oktober) rufen die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) und komba NRW zu einer Mahnwache vor dem Landtag auf. Zwischen 12 und 14 Uhr werden rund 300 Feuerwehrleute aus ganz NRW in Düsseldorf erwartet. Hintergrund sind die Pläne der Landesregierung, die Altersgrenze bei den NRW-Feuerwehren zukünftig auf bis zu 62 Jahre anzuheben. Begründet wird die geplante Anhebung mit dem Fachkräftemangel und der demografischen Entwicklung. Der Gesetzentwurf soll noch in diesem Jahr in den Landtag eingebracht werden. ver.di und komba fordern, dass die Altersgrenze von 60 Jahren bestehen bleibt.
„Die gesundheitlichen Belastungen der Feuerwehrbeamtinnen und -beamten im Einsatzdienst sind anerkanntermaßen sehr hoch. Nach unserer Einschätzung wird die Zahl der Personen ansteigen, die durch die wachsenden Belastungen im Einsatzdienst dienstunfähig werden. Außerdem muss mit einem Anstieg der vorzeitigen Pensionierungen gerechnet werden. Eine längere Lebensarbeitszeit bedeutet, dass Planstellen vielfach länger durch dienstunfähige Beschäftigte belegt werden und demzufolge nicht durch junge Kolleginnen und Kollegen besetzt werden können. Dieser Umstand kann zu einer eingeschränkten Einsatzfähigkeit der Feuerwehren führen“, erklärt Tjark Sauer, ver.di NRW.
„Eine Anhebung der Altersgrenze mach den Beruf für Anwärterinnen und Anwärter unattraktiver und verschärft die Personalprobleme. Schon heute haben zahlreiche Feuerwehren mit Personalproblemen zu kämpfen. Vor allem für die Feuerwehren im Grenzbereich zu Niedersachsen und Rheinland-Pfalz wird sich die Personalsituation verschärfen. In den genannten Ländern bleibt die Altersgrenze von 60 Jahren bestehen. Aus diesem Grund ist ein Wechsel der NRW-Feuerwehrbeamtinnen und -beamten nicht auszuschließen. Dass es auch anders geht, zeigt ein Beispiel aus Baden-Württemberg. Dort wurde die Altersgrenze 2016 von 62 auf 60 Jahre gesenkt“, so Andreas Winter, komba NRW.
Zu der Mahnwache sind auch die Sprecherinnen und Sprecher des Innenausschusses der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und FDP eingeladen.