Eine 92 Millionen-Euro Investition in Bildung: Feierliche Eröffnung der Berufskollegs im Schatten des Dortmunder U

Erste Einblicke in Robert-Bosch- und Robert-Schuman-Berufskolleg am Dortmunder U. Blick auf den Emil-Moog-Platz
Das Robert-Bosch- und das Robert-Schuman-Berufskolleg am Dortmunder U – Blick auf den Emil-Moog-Platz.

Die feierliche Eröffnung der neuen Berufskollegs am Dortmunder U wurde in dem neuen großen Veranstaltungssaal mit vielen Ehrengästen gefeiert. Der Schulbetrieb an den beiden neuen Kollegbauten – Robert-Schuman- und Robert-Bosch-Berufskolleg – läuft schon seit kurzer Zeit.

Seit dem 29. Februar ist der Schulkomplex unter dem Dortmunder U bezogen

Feierliche Eröffnung der Berufskollegs am Dortmunder U. Oberbürgermeister Ullrich Sierau
Der Schulleiter des Robert Schuman- Berufskollegs, Rolf Janßen. Fotos: Klaus Hartmann

Genau am 29. Februar dieses Jahres „ist man mit Sack und Pack umgezogen“, so Schulleiter Rolf Janßen vom Robert Schumann-Berufskolleg. „Trotz Startschwierigkeiten fühle man sich in den neuen Gebäuden wohl.“

Zusammen mit Ralf Manegold, Leiter des benachbarten Robert-Bosch-Berufskollegs, bedankte er sich bei den verantwortlichen Akteuren für die reibungslose Zusammenarbeit.

Der Großprojekt konnte planmäßig zum vereinbarten Termin dem Schulbetrieb übergeben werden. Kleine Seitenhiebe  auf andere Großprojekte, wie dem Berliner Flughafen, konnten sich die Redner während der Feierlichkeiten nicht verkneifen.

Der Bau im Schatten des Dortmunder U ist eines der größten Schulkomplexe in Deutschland. Im September des Jahres 2013 wurde mit dem Bau begonnen. Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf zirka 80 Millionen Euro.

Die Stadt Dortmund investierte noch einmal 12,3 Millionen Euro in die Ausstattung der auf dem neuesten Stand der Technik ausgerüsteten, Fachräume.

Die Stadt Dortmund mietet den 80 Millionen Euro teuren Bau für 25 Jahre an

Feierliche Eröffnung der Berufskollegs am Dortmunder U. Oberbürgermeister Ullrich Sierau
Oberbürgermeister Ullrich Sierau.

„Bildung ist das teuerste“, zitiert Oberbürgermeister Ullrich Sierau den ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, „noch teurer wird es wenn man keine anzubieten hat“, rechtfertigt er die Summen für die Kollegs.

Der Komplex bietet mehr als 6000 jungen Menschen Platz, die von rund 250 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Die Stadt Dortmund tritt bei dem Projekt als Mieter auf. Die Anmietung der Schulen von Seiten der Stadt erfolgt mit einer Laufzeit von 25 Jahren.

Bauherr ist die Projektgesellschaft DoU Baufeld Nord GmbH & Co.KG, Generalunternehmer die Zechbau GmbH. Generalplaner ist das Dortmunder Büro Gerber Architekten. Erstmals wurde ein innerstädtische Industriebrache in einer öffentlich-privaten Partnerschaft entwickelt. Kritiker halten vor, dass dieses Partnerschaftsmodell die Stadt am Ende teurer zu stehen kommt.

„Mit dem Umzug des Schulverwaltungsamtes  und des Westfälisch-Märkischen Studieninstitutes in das ehemalige AOK-Gebäude am Königswall und der möglichen Ansiedlung der Volkshochschule in der Nähe“, so der OB in seiner Rede, „entsteht unter dem U ein richtiges Bildungscluster“, freut sich Sierau.

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Erste Einblicke in die beiden neuen Berufskollegs im Schatten des Dortmunder U: So sieht es aus!

 

 

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  1. Fachhochschule Dortmund

    Gemeinsam gegen den Lehrkräftemangel an Berufskollegs:
    FH und TU Dortmund unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

    Zwischen 2010 und 2030 werden zwei Drittel der Lehrerinnen- und Lehrerstellen in NRW neu besetzt – insgesamt sind das etwa 100.000 Einstellungen. Vor allem die Jobchancen für Lehrkräfte an Berufskollegs sind exzellent: Dort besteht ein Bedarf von jährlich 600 Kräften, denen derzeit nur rund 400 Universitäts-Absolventinnen und -Absolventen gegenüber stehen1. Um mehr Kandidatinnen und Kandidaten für das Lehramt an Berufskollegs zu gewinnen, gibt es die Möglichkeit des „Seiteneinstiegs“.

    Mit der Kooperationsvereinbarung zwischen Fachhochschule (FH) Dortmund und Technischer Universität (TU) Dortmund können Bachelor-Studierende der FH Dortmund aus den Fachbereichen Maschinenbau und Informations- und Elektrotechnik auflagenfrei in das universitäre lehramtsbezogene Master-Studium (in NRW) an der TU Dortmund einsteigen.

    „Wir freuen uns, dass wir durch unsere regionalen Aktivitäten ein Modell mit Partnern entwickeln konnten, das unseren Studierenden eine zweifache Qualifizierung ermöglicht“, so Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule Dortmund. In diesem Fall zunächst als „Bachelor of Engineering“ in einem ingenieurwissenschaftlichen Studienfach an der FH und anschließend als „Master of Education, Berufsbildung – Maschinentechnik / Elektrotechnik“ für das Lehramt an Berufskollegs an der TU Dortmund.

    Durch die Kooperation ist es Studierenden der FH Dortmund möglich, auflagenfrei zu wechseln, d.h. für diesen Studiengang werden vorab keine fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Vorkenntnisse oder Schulpraktika erwartet. „Wir konnten mit dem ‚Berufsbildungsmaster‘ bereits in den letzten Semestern die Zahl der Studierenden, die einen Lehramts-Abschluss in technischen beruflichen Fachrichtungen anstreben, deutlich erhöhen“, sagt Prof. Dr. Metin Tolan, Prorektor der TU Dortmund. „Die Kooperation mit der FH ist ein wichtiger Schritt, Nachwuchs für die gewerblich-technische Lehrerbildung im Land zu gewinnen.

    Klaus Manegold, Leiter des Robert-Bosch-Berufskollegs und Projektleiter des Regionalen Berufsbildungszentrums, unterstreicht den Bedarf: „Wir brauchen an den Berufskollegs dringend gut ausgebildete Lehrkräfte, ganz besonders, wenn sie über einschlägige Berufserfahrungen verfügen.“ Um den Status Quo an Lehrkräften in den hier angesprochenen Berufsfeldern Metall-, Elektro- und Informationstechnik in Nordrhein-Westfalen halten zu können, müssen ca. 70 Lehrkräfte mit der beruflichen Fachrichtung Metalltechnik und ca. 50 Lehrkräfte mit Elektrotechnik jährlich eingestellt werden.

    Das Ziel der Kooperation, auch langfristig den Bedarf an Lehrkräften in den Berufskollegs am Standort zu sichern, ist für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie für die Attraktivität der Region von großer Bedeutung. „Um die regionale Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten, bedarf es zukünftig nicht nur einer akademisch ausgerichteten Fachkräftestrategie. Vielmehr muss ihr ein adäquates Angebot aller beruflichen Qualifikationen zur Verfügung stehen“, erläutert Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund. „Der Schulterschluss von FH und TU Dortmund ist somit ein weiterer Heimvorteil.“

    Durch die enge Kooperation der Fachhochschule Dortmund, der Technischen Universität Dortmund, dem Regionalen Berufsbildungszentrum und der Wirtschaftsförderung Dortmund entsteht ein hervorragendes Netzwerk zur Unterstützung der Lehrerausbildung für berufsbildende Schulen in der Region.

  2. RSBK

    Doppelqualifikation: Neue Möglichkeit am Robert-Schuman-Berufskolleg

    Berufsschüler, die ab Sommer das Robert-Schuman-Berufskolleg der Stadt Dortmund besuchen, können während ihrer Ausbildung die Fachhochschulreife erwerben.

    Das Angebot richtet sich an motivierte, leistungswillige Jugendliche und ihre Ausbildungsunternehmen. Mit der Doppelqualifikation sparen die Schüler/-innen bis zu zwei Jahre in ihrer Ausbildungs- und Schulzeit.

    Voraussetzungen für die Doppelqualifikation sind: ein dreijähriges Berufsausbildungsverhältnis, die Mittlere Reife und das Einverständnis des Ausbildungsunternehmen. Nach drei Jahren haben erfolgreiche Absolventen sowohl ihren Berufsabschluss als auch die Fachhochschulreife erreicht.

    Schüler/-innen, die sich der Herausforderung Doppelqualifikation stellen, haben durchschnittlich zwei Unterrichtsstunden mehr pro Woche. Zusätzlich zu ihrer schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf legen sie am Ende ihrer Ausbildungszeit Fachhochschulprüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik ab.

    Nach drei Jahren haben die Absolventen die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen oder sich betrieblich weiterzubilden. Arbeitgeber können mit diesem Angebot ihre Fach- und Führungskräfte von morgen qualifizieren – und machen sich durch ihr Einverständnis attraktiv für leistungsfähige und belastbare Bewerber.

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