Einbürgerungsfeier: 200 Menschen feiern den Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft

Dortmund lädt neue Staatsbürger:innen ein - insgesamt gibt es 2.818

200 Menschen werden in der Bürgerhalle des Dortmunder Rathauses als neue Staatsbürger:innen begrüßt. Foto: Maria Salem für Nordstadtblogger

2.818 Bürger:innen in Dortmund erhielten im Jahr 2023 die deutsche Staatsbürgerschaft. Hierzu zählen unter anderem Menschen mit syrischer, türkischer, marokkanischer, irakischer, polnischer sowie ukrainischer Herkunft. Das kommunale Integrationszentrum hat gemeinsam mit der Stadt Dortmund und dem Integrationsrat der Stadt zum Anlass der Einbürgerung von rund 2.818 Dortmunder:innen eine kleine Feier im Rathaus der Stadt organisiert.

200 Eingebürgerte feiern im Rathaus der Stadt Dortmund

Rund 200 Menschen haben die Einladung des Oberbürgermeisters Thomas Westphal angenommen und kamen, um gemeinsam zu feiern, dass sie deutsche Staatsbürger:innen sind. „Wir möchten Sie heute auf die dortmunderische Art und Weise kennenlernen“ geben die Moderatorinnen das Motto des Abends vor. ___STEADY_PAYWALL___

Gute Stimmung – viele Fotos wurden gemacht. Foto: Maria Salem für Nordstadtblogger

Westphal betont die Bedeutung der deutschen Staatsbürgerschaft: „Die Einbürgerung ist nicht nur ein Verwaltungsakt und mehr als eine Unterschrift – sie ist ein großer Schritt für jede Einzelne und jeden Einzelnen und ein Bekenntnis zur Republik. Wir sind stolz, dass Sie jetzt deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, dass Sie Dortmunderinnen und Dortmunder sind!“

Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl ergänzt er: „Und gleich dürfen Sie auch wählen“ Er geht auch auf die politische Lage in Deutschland ein. „Ich weiß, dass Sie Ängste haben. Sie fragen sich vielleicht: Sind wir noch sicher in diesem Land?“ betont der OB.

Eingebürgerte sind schon seit je her ein wichtiger Teil der Stadt

Das seien Fragen, die sich die Anwesenden stellten, wenn sie die Artikel über Migration lesen und von Abschiebungen hören.  Es gebe jedoch auch eine Lösung: Wenn Eingebürgerte mit Migrationshintergrund mehr in Kontakt zu Deutschen Bürger:innen kommen würden, dann wäre es möglich, die „Grenzen in den Köpfen und in der Realität“ abzubauen, so Westphal.

Gäste lassen sich mit dem OB fotografieren. Foto: Stephan Schütze/ Stadt Dortmund

Es solle möglich sein, dass man auch die Gelegenheit hat, beispielsweise streiken zu gehen und trotz unterschiedlicher Meinung miteinander kommunizieren und leben kann, so der Oberbürgermeister.

„Viele Menschen aus anderen Ländern wie Polen, Griechenland, die Türkei oder Spanien haben mitgeholfen, diese Stadt aufzubauen“ erklärt er. Bürger mit Migrationshintergrund seien schon immer ein Teil der Stadt gewesen.

Trotz der Einbürgerung bleibt eine Verbindung zum Herkunftsland bestehen

Leonid Chraga, Vorsitzender des Integrationsrates und Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Dortmund, erklärt, dass er selber einen Migrationshintergrund habe.„Nachdem wir uns für die Staatsbürgerschaft entscheiden, bleiben wir dennoch mit unseren Communities verbunden und fühlen deren Sorgen und Schmerzen“, so Chraga zu der Lebensrealität von Eingebürgerten.

Er sei überrascht davon, dass einige dieser Menschen mit der „AfD sympathisieren und diese wählen“, obwohl sie selber von dieser Partei nicht akzeptiert werden. „Man kann auch mit dem deutschen Pass die Menschen des eigenen Landes verstehen und mit beiden Ländern mitfühlend sein. Man muss sich dafür nicht für das eine oder andere entscheiden“, ergänzt er.

Ehrung der jüngsten und ältesten Eingebürgerten

Jüngster Eingebürgerte Nabil Al-Khadri (2) und älteste Eingebürgerte Galina Allmeroth (77) Foto: Stephan Schütze/ Stadt Dortmund

Der  jüngste und die älteste Eingebürgerte ehrten der Oberbürgermeister und der Vorsitzende des Integrationsrates. Die 77-jährige Galina Allmeroth lebt seit über 18 Jahren in Deutschland, und erhielt eine Jahreskarte für den Westfalenpark sowie einen Blumenstrauß. Ursprünglich kommt sie aus Russland.

Der jüngste Eingebürgerte Dortmunder, Nabil Al-Khadri, ist zwei Jahre alt und in Deutschland geboren, nachdem seine Eltern im Jahr 2015 von Syrien nach Deutschland geflüchtet sind. Er erhielt eine Jahreskarte für den Zoo Dortmund.

Nach Abschluss des offiziellen Programms feierten die Neu-Dortmunder mit Buffet und bei musikalischer Begleitung von Niclas Floer am Klavier sowie der Sängerin Nina Zaborowski.


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

Unterstütze uns auf Steady

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert