Von Joachim vom Brocke
Ein Wochenende für CosplayerInnen auf Zeche Zollern in Bövinghausen. Im Rahmen der Ausstellung „Alles nur geklaut? – Die abenteuerlichen Wege des Wissens“, die seit dem 23. März bereits über 35. 000 BesucherInnen lockte, gibt es nun am 14. und 15. September Gelegenheit, virtuelle Avatar und ihre Kostüme zum Leben verhelfen. Dimitrios Karakatsanis, Leiter des Zentrum für Medienkompetenz im Dortmunder Jugendamt, weiß, dass es in der Stadt viele CosplayerInnen gibt: „Nach Düsseldorf steht Dortmund bei den Fans auf dem zweiten Platz“.
Workshop vermittelt Wissenswertes über die Herstellung von Armschienen
Am Samstag sind Kinder und Jugendliche eingeladen, Heldenmasken zu gestalten oder zu „craften“ wie es im Fachjargon heißt. Interessierte können ab 11 Uhr und bis spätestens 15 Uhr ohne Anmeldung vorbeikommen, um zwei Stunden kreativ zu sein.
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Der Workshop wird angeleitet von den Craftingexpertinnen Jaqueline Mückl und Miriam Jurkait. Zehn Kinder können gleichzeitig basteln. Der Workshop am Sonntag von 11 bis 17 Uhr richtet sich an interessierte Jugendliche und Erwachsene.
In fünf bis sechs Stunden erhalten die Teilnehmer eine allgemeine Cosplay-Einführung vom Anfertigen von Schnittmustern bis hin zur Materialkunde und der Herstellung von Armschienen.
Dieser Workshop ist ideal für Cosplay-AnfängerInnen, die sich intensiver mit dem „Craften“ auseinandersetzen wollen. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt, Anmeldungen per eMail unter allesnurgeklaut@lwl.org
Tief eintauchen in die digitale Welt von Rechnern und Konsolen
Tief in die digitale Welt von Rechnern und Konsolen eintauchen können in Bövinghausen Kinder und Jugendliche (willkommen sind ebenso Eltern und Großeltern). Welche positiven Effekte digitale Spiele in der Wissens- und Informationsgesellschaft haben und welche Angebote besonders empfehlenswert sind, zeigt das „Digitale Kulturlabor“ im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern.
Das Zentrum für Medienkompetenz des Dortmunder Jugendamtes hat sich bis 13. Oktober eingerichtet. Einmal gibt es den „Retro Gaming Corner“ mit vielen Videospielen und das MedienKunstLabor, in dem gefilmt, fotografiert, gezeichnet und getanzt wird.
Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger informierte sich über das äußerst vielseitige Angebot des Digitalen Kulturlabors gemeinsam mit Dirk Zache, dem Direktor des 40 Jahre alten LWL-Industriemuseums. „Als vor vier Jahrzehnten der Begriff ,Industriemuseum’ auftauchte“, so Zache, „wusste niemand so recht etwas damit anzufangen“.
Dirk Zache: „Industriekultur ist etwas mehr als Dampfmaschine.“
Doch inzwischen sei „Industriekultur schon etwas mehr als Dampfmaschine geworden“. Für Daniela Schneckenburger ist es wichtig, „Kinder und Jugendliche in die digitale Welt zu begleiten, aber auch von ihnen zu lernen“.
Welche Angebote besonders empfehlenswert sind, zeigt das „Digitale Kulturlabor“. Durch die Kombination aus interaktiver Fläche, Workshop-Angeboten und wechselnden Themenwochen tauchen die BesucherInnen in digitale und virtuelle Welten ein, ohne dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Die Angebotspalette reicht von Retro Games aus den Anfängen der Computerspielszene bis hin zu innovativen, kreativen Kunstformaten im virtuellen Raum. Bei ihren Erkundungen werden die BesucherInnen von qualifizierten Medienpädagogen und erfahrenen Gamern unterstützt.
PC-Spiele: In der „Retro Gaming Corner“ treten Eltern gegen ihre Kinder an
So lädt die „Retro Gaming Corner“ einmal im Monat Erwachsene und Kinder ein, sich die Controller zu schnappen und die Entwicklung auf diesem Sektor anhand verschiedener Varianten von Videospielen nachzuvollziehen. Denn auch in der Gaming-Industrie wird abgekupfert was das Zeug hält.
Untereinander und mit Medienpädagogen und Gamern können Wissen und Erfahrungen ausgetauscht werden: welche Version eines Spiels gefällt besonders gut, welcher Titel ist ein billiger Abklatsch? Sind Originale stets besser? Eltern treten gegen ihre Kinder an oder entdecken Spiele aus der Jugend gemeinsam mit ihrem Nachwuchs neu.
Letzte Gelegenheit, die Retro Games kennenzulernen besteht vom 8. bis 13. Oktober die letzte Ausstellungswoche. Im MedienKunstLabor wird jeden vierten Sonntag gefilmt, fotografiert, gezeichnet und getanzt. Analoges verbindet sich dabei mit Digitalem: die BesucherInnen können Agentengeschichten entwickeln und als Stop-Motion-Trickfilm verarbeiten.
Sie lernen, mit Bleistift und Papier ein Porträt zu zeichnen und es digital am Tablet auszugestalten. Außerdem bietet das MedienKunstLabor Möglichkeiten, im virtuellen Raum zu zeichnen. Mit der VR-Brille und Beat Saber können die Museumsgäste erste Erfahrungen mit E-Sport sammeln.
Weitere Informationen:
- Geöffnet ist das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, Grubenweg 5 in Bövinghausen, dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.
- Der Eintritt kostet für Erwachsene 8 Euro (ermäßigt 5 Euro). Für Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahre ist der Eintritt frei.
- An jedem Sonntag um 16 Uhr gibt es eine öffentliche Führung durch die Ausstellung.