Werbeaktion und Sponsoring: Die Plüsch-Mammuts und die Faszination Eiszeit im Museum für Naturkunde

Im Museum für Naturkunde sind die Mammuts los - zumindest die kuscheligen. Fotos: Klaus Hartmann
Im Museum für Naturkunde sind die Mammuts los – zumindest die kuscheligen. Fotos: Klaus Hartmann

Von Joachim vom Brocke

Vor Mammut-Projekten steht das Museum für Naturkunde am Fredenbaum. Da ist zunächst der geplante Umbau, der in der zweiten Jahreshälfte 2014 startet. Nach Wiedereröffnung im Jahr 2016 soll das Skelett einer 2,30 Meter hohen Mammut-Kuh Höhepunkt einer neuen Dauerausstellung werden, die dann die regionalen Lebensräume und Ökosysteme der Gegenwart und der erdgeschichtlichen Vergangenheit präsentieren wird.

Verkauf von Fanprodukten beginnt am Montag

Mammut-Projekt im Museum für Naturkunde
Knochen eines Mammuts gehören zur Sammlung des beliebten Museums in der Nordstadt.

Ein Plüsch-Mammut, 25 cm groß, soll dabei mithelfen, das erforderliche Geld für das ehrgeizige Ziel zusammen zu bekommen. Ab kommenden Montag ist das kuschelige Tier neben weiteren Fanprodukten im Museum sowie in einigen Verkaufsstellen für 14,90 Euro zu haben. Mit der geplanten neuen Dauerausstellung möchte Direktorin Dr. Dr. Elke Möllmann den Besuchern die „Faszination Eiszeit“ viel näher bringen.

„Zwei längere Knochen, Wirbel und Zähne der urzeitlichen Tiere gehören aktuell zum Museumsbestand“, bedauert die Leiterin. Sie geht übrigens fest davon aus, dass „bei den Arbeiten am Phoenixsee Mammutknochen gefunden“ worden wären. Denn während der letzten Eiszeit seien Mammuts auch durch das Ruhrgebiet gezogen: „Sie waren bei uns heimisch, bevor sie vor mehr als 10 000 Jahren ausstarben“, versichert die Expertin.

Freunde des Naturkundemuseums unterstützen die Aktion

Unterstützt und gefördert wird das Projekt von den Freunden des Naturkundemuseums. Ein interessierter Kreis von etwa 70 Mitgliedern, die sich seit 2010 treffen, wie Sprecher Dr. Klaus Stinshoff erklärte. Schließlich habe das Museum am Fredenbaum mit rund 60 000 jährlichen Besuchern die höchste Besucherzahl der städtischen Museen – vornehmlich bei interessierten Eltern und Kindern. „Die Zahl könnte durchaus höher ausfallen“, ergänzte Museumschefin Möllmann: „Denn viele gehen davon aus, dass das Museum bereits geschlossen ist“. Doch das sei erst im nächsten Jahr der Fall.

Das lebensgroße Mammut-Modell muss noch gefunden und zusammengestellt werden. Dafür verpflichtete das Museum den Holländer Dick Mol als wissenschaftlichen Begleiter. Er gilt als einer der führenden Mammut-Experten in Europa. Dick Mol, im Hauptberuf Zollbeamter, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für fossile Säugetiere am Naturhistorischen Museum in Rotterdam. Er arbeitete bei zahlreichen Ausgrabungen in Europa, Sibirien und Nordamerika (Kanada) mit, bei denen Mammuts und andere Tiere aus dem Eiszeitalter geborgen wurden.

Auf der Suche nach dem Skelett am Ufer des Urrheins

Mammut-Projekt im Museum für Naturkunde
Das Mammut wird zum neuen Werbeträger des Museum für Naturkunde.

„Die Geschichte haben wir“, sagt Mol, „das Skelett müssen wir noch finden“. Vor allem am Ufer des Urrheins in Südholland glaubt der Experte fündig zu werden. 185 Knochen seien für eine 2,30 m hohe Mammut-Dame nötig, die durchaus von 185 verschiedenen Tieren zu einem Skelett ergänzt werden könnten. Dick Mol ist auf jeden Fall sehr optimistisch und verspricht: „Das wird eine attraktive Mammut-Kuh“. Alle benötigten Fossilien werden vom Meeresgrund geborgen, katalogisiert, restauriert, koloriert und in einem aufwändigen Verfahren zusammengesetzt.

Besonderer Wert werde auf die Auswahl der Knochen gelegt, die in Alter (35 000 bis 40 000 Jahre), Größe und Geschlecht zusammen passen müssen. Erst dadurch sei ein „harmonischer und wissenschaftlich korrekter Aufbau gewährleistet“. Der komplette Prozess von der Bergung bis zum fertigen Aufbau des Skelettes werde wissenschaftlich betreut, um ein 100 % korrektes Ergebnis zu erzielen. Auf rund 200 000 Euro belaufen sich die Kosten.

Spender und Unterstützer gesucht

Damit aus dem Mammut-Plan Wirklichkeit wird, sucht der Förderverein Unterstützung. Spender und Sponsoren können auf verschiedene Weise ihren Beitrag dazu leisten, das Mammut nach Dortmund zu holen. Deshalb wurde eine Reihe von Merchandising-Produkte zusammengestellt, die gekauft werden können. Der kleine Plüsch-Mammut gehört ebenso dazu, wie das Ausgrabungsset „Entdecke dein eigenes Mammut-Skelett“, eine kleine Taschenlampe mit Mammut-Projektion oder ein Autoaufkleber.

Der Erlös aus dem Verkauf der Fanprodukte fließt zu 100 Prozent in das Projekt. Darüber hinaus helfen auch direkte Spenden auf das Konto 291 018 068
(BLZ: 440 501 99) an die Freunde und Förderer des Naturkundemuseums e.V., Stichwort: „1 Mammut für Dortmund“.

Mehr Informationen:

* Im Online-Shop www.1-mammut-fuer-Dortmund.de sind die Merchandising-Produkte zu bekommen.

Am Sonntag, 15. Dezember, findet von 10 bis 16 Uhr ein Adventsbasar des Vereins der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums statt. Im Angebot sind außerdem weihnachtliche Kreationen mit Mineralien und Fossilien. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 4 Euro, ermäßigt 2 Euro.

* Das Museum für Naturkunde ist bis zur Umbauschließung Mitte 2014 weiter dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester und Neujahr geschlossen. Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro; Personen unter 18 Jahren frei.

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