Mit einem „Brandbrief“ an den Oberbürgermeister und die Ratsmitglieder machen Beschäftigte des Jugendhilfedienstes im Dortmunder Norden auf ihre unhaltbaren Arbeitsbedingungen und damit auf eine drohende Kindeswohlgefährdung aufmerksam. Die Probleme gingen soweit, dass der Jugendhilfedienst sogar einen in Obhut genommenen 13-Jährigen im Büro übernachten lassen mussten, weil es für ihn bundesweit keinen Platz mehr in Einrichtungen gab.
Die Lage ist „zunehmend prekär, kindeswohlgefährdend und unhaltbar“
„Die Arbeitsbedingungen, die Angebotslandschaft im ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfebereich und die persönliche Situation zahlreicher Kinder und Jugendlicher stellen sich zunehmend prekär, kindeswohlgefährdend und unhaltbar dar. Die Situation hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch zugespitzt und zuletzt neue, nicht mehr zumutbare Zustände für die Mitarbeiter:innen sowie Kinder und Jugendliche erreicht“, heißt es in dem Schreiben.
„Wir schlagen dringend Alarm in Bezug auf das körperliche, geistige und seelische Wohl der Dortmunder Kinder und die gesundheitliche Situation von uns als Mitarbeiter:innen. Wir teilen zudem mit, dass wir wiederholt und mit zunehmender Häufigkeit handlungsunfähig sind und der Kinderschutz durch uns nicht mehr sichergestellt werden kann“, schreiben sie an die Stadtspitze.
Denn die Herausforderungen sind in der Nordstadt besonders hoch: „Die Mangelversorgung von Kindern bezieht sich auf alle Bedürfnisbereiche. Zum einen werden Grundbedürfnisse nicht bedient, junge Menschen sind auf physiologischer Ebene unterversorgt, mangelernährt und befinden sich in einem schlechten Gesundheitszustand“, schildern die Beschäftigten.
„In der sozialen Dimension mangelt es an stabilen Bindungspersonen, Sicherheitsbedürfnisse bleiben unerfüllt und junge Menschen erleben emotionale Vernachlässigung. Körperliche, psychische und sexuelle Gewalt gegenüber jungen Menschen selbst sind keine Seltenheit. Oftmals werden Kinder und Jugendliche Zeug:innen von häuslicher Gewalt, welche ihre engsten Bezugspersonen betrifft.“
Krankheitsfälle und Kündigungen verschärfen den Fachkräftemangel
Daher muss der Jugendhilfedienst immer häufiger handeln. Allerdings fehlen ihm dazu zunehmend die Möglichkeiten. „In den vergangenen zwei Jahren wurde nicht nur im Jugendamt der Fachkräftemangel deutlich; auch die ambulanten und stationären Jugendhilfeträger beklagen steigende Vakanzen und suchen ergebnislos nach geeigneten Fachkräften, die bereit sind, die hoch belastende Arbeit zu leisten“, heißt es weiter.
Das Ergebnis ist ein Mangel an Kapazitäten bei den ambulanten Trägern sowie an freien Plätzen in stationären Angeboten. „In der Folge können unsererseits Hilfen zur Erziehung mit zunehmender Häufigkeit nicht eingeleitet werden, obwohl eine dringende Indikation vorliegt und für die Sicherstellung des Kindeswohls teilweise zwingend erforderlich ist“, warnt der Jugendhilfedienst.
„In der vergangenen Zeit konnten wiederholt Hilfen entweder gar nicht installiert werden oder es wurden wissentlich Hilfen vermittelt, die nicht passgenau bzw. geeignet sind, da es an Alternativen mangelt. Die Qualität der Arbeit mit den Familien leidet unter ständigen Wechseln im Helfersystem, die durch Krankheitsausfälle, Kündigungen oder nicht ausreichend qualifizierte Fachkräfte bedingt sind“, schildern Beschäftigte die desolate Lage in dem vierseitigen Brief.
Problemlagen der Familien und Kinder sind zunehmend multikomplex und drastisch
Die Folgen sind gravierend: „Durch die mangelhafte bzw. nicht vorhandene pädagogische Betreuung entwickeln sich vermehrt Krisen; die Problemlagen der Familien und Kinder zeigen sich zunehmend multikomplex und drastisch. Infolge des beschriebenen Fachkräftemangels auf Trägerseite – sowohl im ambulanten als auch stationären Bereich – können somit kindeswohlgefährdende Zustände nicht mehr adäquat bearbeitet und abgewendet werden“, warnen die städtischen Sozialarbeiter:innen.
„Dies macht sich zum einen – wie bereits beschrieben – im Rahmen der ambulanten Hilfen zur Erziehung bemerkbar, zum anderen jedoch auf besonders dramatische Weise im Rahmen der stationären Hilfen zur Erziehung, insbesondere der Inobhutnahmen.“
Sobald ein Kind oder Jugendlicher in Obhut genommen werden muss, sei regelmäßig der gesamte Dienst mit elf Sachbearbeiter:innen meist ganztägig damit beschäftigt, deutschlandweit Inobhutnahmeplätze anzufragen. Teilweise könne nur unter größter Anstrengung ein Platz gefunden werden – teilweise jedoch nicht. In der Folge werden die Kinder und Jugendlichen sodann nächteweise in verschiedenen, nicht den Bedarfen entsprechenden Einrichtungen untergebracht.
„Auch müssen Kinder oder Jugendliche teilweise in das Herkunftssystem, welches die Gefährdungssituation bedingt (z.B. zur misshandelnden Kindesmutter oder erziehungsunfähigen, vernachlässigenden Kindeseltern), zurückgeführt werden, da keine Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden können“, heißt es weiter.
„Unaushaltbar“: Die Arbeit ist gesundheitlich und arbeitsrechtlich nicht mehr vertretbar
„Die zahlreichen Umsetzungen und damit verbundenen Bindungsabbrüche führen zu einer weiteren Traumatisierung der Kinder und widersprechen dem Wächteramt auf erschreckende Weise. Die Konsequenzen für die Mitarbeitenden sind fehlende Handlungssicherheit, Frustration, eine hohe Anzahl an Überstunden sowie eine daraus resultierende generelle Überlastung.“
Die Belastung der Mitarbeiter:innen durch diese Situation ist kaum in Worte zu fassen. Abgesehen von der körperlichen Belastung durch die unhaltbaren Arbeitsbedingungen, die auch arbeitsrechtlich nicht vertretbar sind, führt vor allem die emotionale Belastung und das „Aushalten müssen“ der beschriebenen Situationen zu einer massiven psychischen Überlastung.
Das Fazit der Betroffenen: „Die Situation wirkt sich daher massiv auf die physische und psychische Gesundheit der Kolleg:innen aus und führt immer häufiger dazu, dass Mitarbeiter:innen des Jugendhilfedienstes über ihre Grenzen hinaus gehen müssen. Die Situation wurde bereits im Februar 2022 sowie im April 2023 im Rahmen von Überlastungsanzeigen mitgeteilt, dennoch konnte keine Entlastung für die Mitarbeiter:innen geschaffen werden“, erinnern sie in dem Schreiben.
„Es gestaltet sich stattdessen so, dass die Lage sich zunehmend zuspitzt und die Arbeitssituation unaushaltbar geworden ist. Sämtliche Kolleg:innen klagen über gesundheitliche Stresssymptome wie Schlafstörungen, Migräne, Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen, Magenschleimhautentzündungen. Auch wenn die Krankheitsausfälle kontinuierlich zunehmen, erscheinen Kolleg:innen regelmäßig trotz der bestehenden Beschwerden zum Dienst, um dem eigenen Ohnmachtsgefühl entgegenzuwirken.“
ver.di bestätigt die Probleme und wartet seit Monaten auf einen Termin beim OB
Bei ver.di rennen die Betroffenen – anders als im OB-Büro – offene Türen ein. „Wir ersuchen seit Monaten um einen Termin mit dem OB. Bisher wollte er nicht mit uns darüber sprechen“, betont der für die Stadtverwaltung zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär David Staercke. Bereits vor den Sommerferien hätten sich 40 Beschäftigte des Jugendhilfedienstes mit Mitgliedern des Personalrates zu einem Krisengespräch bei der Gewerkschaft eingefunden. Seit dem drängte ver.di auf einen Termin beim OB. Erst durch den öffentlichen Brandbrief habe es nun einen Termin bei der Stadtspitze gegeben.
„Die Situation ist schon länger eine große Katastrophe. Es ist ein gravierendes strukturelles und und ein Fachkräfteproblem. Wir haben einen massiven Fachkräftemangel und die Politik ist nicht in der Lage oder Willens, eine Lösung herbeizuführen“, verweist er auf die landes- und bundesweiten Problemlagen. Durch die massiven Probleme verschärfe sich die Lage zusätzlich.
„Die Beschäftigten verabschieden sich reihenweise aus dem Beruf. Daher muss mehr draufgesattelt werden, was die Attraktivität anbelangt, um die zahlreichen freien Stellen für Sozialarbeiter:innen im Jugendhilfedienst – aber auch bei den freien Trägern – wieder zu besetzen.“ Diese Wiederbesetzung müsse Priorität bekommen, da es nicht um eine freiwillige Leistung, sondern um eine gesetzliche Pflichtaufgabe gehe. Zeit bleibe nicht mehr: „Beim Jugendhilfedienst brennt der Baum“, macht David Staercke deutlich.
„Die Stadt Dortmund weiß um die Not in den Jugendhilfediensten“
Auf den „Brandbrief“ angesprochen, gibt sich die städtische Pressestelle vergleichsweise wortkarg: „Die Stadt Dortmund weiß um die Not in den Jugendhilfediensten und die Verwaltung arbeitet bereits intensiv an Lösungen. Das Problem ist allerdings nicht Dortmund-spezifisch. Bundesweit ist festzustellen, dass aufgrund des Fachkräftemangels keine ausreichenden Jugendhilfeplätze mehr zur Verfügung stehen“, teilt Pressereferentin Larissa Hinz auf die Anfrage von Nordstadtblogger mit.
„Oberbürgermeister Thomas Westphal hat bereits einen Austauschtermin gemeinsam mit den Mitarbeitenden des Jugendhilfedienstes, der zuständigen Dezernentin Monika Nienaber-Willaredt und der Jugendamtsleiterin, Dr. Anette Frenzke-Kulbach, geplant“, heißt es weiter.
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Reader Comments
Bettina Kremer
Guten Abend an die Redaktion, seit 1996 habe ich Schnittstellen zum Dortmunder Jugendamt. Ich leite seit 2016 eine Selbsthilfegruppe uPS FASD Dortmund , arbeite als Stellvertreterin im Behindertenpolitischen Netzwerk und war aktiv im FASD Netzwerk über die Lebenshilfe. Die Pflegeeltern aus der uPS, besonders mit den zum Teil schwerst auffälligen Kindern mit der Behinderung FASD müssten eigentlich von der Dortmunder Kommune auf Händen getragen werden, weil die Kinder und Jugendlichen in der Jugendhilfe extreme Kosten verursachen. Es gibt das BTHG und nur Schwierigkeiten bei der Gewährung von Leistungen aus der Eingliederungshilfe. Oft finden keine HPGs mehrs statt, weil die Jugendhilfedienste nicht besetzt sind. Einige Pflegestellen klagen auf eigene Kosten mit teuren Rechtsanwälten, weil sie die nötigen Hilfen (Begleitung für Kita und Schule, Taxitransport und unterstützende Leistungen in jeglicher Form) bei einem hirnorganisch geschädigtem Kind immer nur zeitlich begrenzt bekommen. Diese ganze Tragödie, die sich in den Jugendhilfediensten zeigt, wird oft auf dem Rücken der Pflegestellen ausgetragen. Würde das Dortmunder Jugendamt einige seiner altbewährten Pflegestellen ausgrabbeln, würden die aufgrund ihres Erfahrungsschatzes einen Jugendhilfedienst gut unterstützen können, da sich Pflegestellen nach § 33.2 KJHG SGB VIII, unglaubliches Wissen aneignen müssen und ein umfangreiches Netzwerk pflegen. Alleine das erworbene Wissen nach dem Fachkräftegebot, wird nicht als wertvolle Ressource gesehen. Ich freue mich immer über die gut informierten Pflegeeltern, die ihr Wissen an die NEUEN (mit den gleichen Problemen) weitergeben. Ich arbeite seit 2021 im U3 Bereich in der Kita und bin mit meinem erworbenen Wissen gleichgestellt mit Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Heilpädagogen und schreibe nach dem ICF die Teilhabe und Förderpläne, als Inklusionsfachkraft. Allein das anerkannte Instrument ICF, nimmt eine Fachkraft für viele Stunden in Anspruch und ist für Pflegekinder, die zwischen den Sozialgesetzbüchern zwitschen, ein bewährtes Instrument um Teilhabebeeinträchtigungen zu ermitteln. Es wird oft immer noch nach dem IQ des jeweilig betroffenen Kindes entschieden, nicht nach den Teilhabebeeinträchtigungen, so wird der tatsächlichen Bedarf nicht ermittelt und gewährt. Auch wenn die 35a Fachstelle dagegen argumentiert, kann eine Fachanwältin aus Heidelberg mittelerweile Bücher über dieses Dilemma schreiben. Die Behindertenbeauftragte der Stadt Dortmund ist unter anderem von Pflegestellen die besonders bedürftige Pflegekinder aus den von Ihnen genannten Familiensystemen aufgenommen haben, angeschrieben, sie ist über die Zustände informiert. Es geht bei den von Ihnen genannten Kindern und Jugendlichen darum, dass sie oft früh liebevolle , gut informierte Unterstützer brauchen, um danach mit einem Grundfundament in die Heimerziehung gehen zu können. So wie sie es schildern werden sie Systemsprenger und Drehtürkinder, weil sie wenig resilient sind. Es ist mehr als überfällig, dass die Mitarbeiter der Jugendhilfedienste Alarm schlagen. Wer soll denn diese Kinder und Jugendlichen aufnehmen, wenn es kein tragendes Helfersystem mehr gibt?.Die Pflegestellen werden bis zum Burnout 365/24/7 ausgereizt und alle schauen zu, wenn ein Kind erstmal vermittelt ist, weil es kein Budget oder keine beratende Fachkräfte mehr gibt . Die Jugendhilfe finanziert sich selbst, aber diese Kostenlawine muss sich die Dortmunder Kommune auch leisten können, da ist schnelles Handeln gefragt. Liebste Grüße BK
B.
Ich hoffe, Sie schämen sich ein bisschen für Ihre, mit gefährlichem Halbwissen garnierte, Selbstbeweihräucherung.
BK
B.
Nein ich schäme mich nicht. Möchten Sie ergänzen? Ich warte auf ihre Gegendarstellung.
E. B.
Ein Artikel, der dringend notwendig geworden ist, denn die ganze Not der Mitarbeiter wird auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen, die weiter in ihren Verhältnissen mit emotionaler Vernachlässigung, Gewalt gegen Familienmitglieder oder sich selbst, Misshandlung und Missbrauch ausharren müssen, ohne dass sie ausreichende Unterstützung bekommen können.
Was muss sich ändern, dass Kinder eine Lobby bekommen?
Was muss sich ändern, damit Kinder diese Demütigungen nicht mehr ertragen müssen?
Ich finde es beschämend, dass es in unserer Stadt keinen ausreichenden Schutz mehr für diese Kinder gibt.
MOST e.V.
Das spannende daran ist, dass wir von Trägerseite aus erleben, dass wir genau in solchen Situationen Lösungen anbieten, die von den Kolleginnen im Allgemeinen Sozialdienst erleichtert aufgenommen werden und dann irgendwo 2-3 Ebenen weiter oben mit einem „geht nicht !“ meist aus formalen Gründen abgelehnt werden. Man läßt dann lieber ein Kind in der gefärdenden Herkunftsfamilie oder eine Jugendliche auf der Straße, statt mal ein Angebot anzunehmen, für das man die Entgeltvereinbarung selbst machen muß – was rechtlich durchaus möglich wäre. Das ist auf keinen Fall jetzt gegen die Kollegen des ASD gerichtet, die sich wirklich mühen, aber zu oft ausgebremst werden, was den Frust sicher nicht kleiner macht. Da sitzen noch zu viele Leute in den Jugendämtern, die die freien Träger wie Bittsteller behandeln, was u.a. dazu führt, dass inzwischen schon schwarze Listen kursieren, mit welchen Jugendämtern man lieber nicht zusammenarbeiten sollte – was den betroffenen Kindern aber auch nicht weiterhilft.
D. F.
Ich beobachte die Situation schon seit Jahren was das Pflegekinderwesen im Allgemeinen betrifft, speziell aber aus Sicht einer erfahrenen Pflegemutter. Solange Pflegeeltern geradezu als Dienstleister behandelt werden, und so lange sich Jugendämter damit brüsten, dass sie für ihre Sparsamkeit (gegenüber Pflegefamilien) ausgelobt wurden, werden die fehlenden Plätze für Kinder und Jugendliche immer weniger. Es ist fast schon zum Lachen mit welchen Tricks und Umformulierungen, zum Beispiel der Pflegeform, Jugendämter Gelder für die Pflegefamilien einkürzen. Dann wundert man sich ernsthaft, dass es kaum noch neue Pflegefamilien gibt? Auch wir Erfahrenen haben langsam die Nase voll vom ewigen Kampf um unsere Rechte und werfen den Bettel hin. Im Kinder und Jugendhilfesystem ist gewaltig der Wurm drin, sowohl intern in den Jugendämtern als auch extern bei uns Pflegeeltern. So, wie es momentan gehandhabt wird, geht es nicht mehr lange gut. Und ja, es ist kein regionales Problem mehr sondern ein bundesweites!
Markus Wolf
Ein wichtiger Beitrag, der sich mit unseren Erfahrungen als Träger ebenfalls deckt!
Bundesweit gibt es eine ganze Reihe von Jugendämtern, die sich angesichts des Fachkräftemangels einer neuen Denkweise nicht verwehren und die ganz hervorragende Arbeit leisten. Das Dortmunder Jugendamt gehört wahrlich nicht dazu und, da man sich auf Trägerseite auch miteinander bespricht, muss man keinen Hehl daraus machen, dass mir eine ganze Reihe von Trägern bekannt sind, die aus Dortmund grundsätzlich keine Kinder und Jugendliche mehr aufnehmen.
Es gibt, auch für komplexe und schwere Betreuungsbedarfe, immer eine Lösung. Und auch ich habe es erlebt, dass sinnvolle und dem Kindeswohl dienliche Lösungen durch höhere Etagen konsequent verhindert werden. Man scheint davon auszugehen, dass man sich mit Anbietern alles erlauben kann. Mit den Mitarbeiter*innen vor Ort im ASD gab es immer wieder gute, sogar wunderbar von Fachlichkeit geprägte Gespräche und die Bereitschaft neue Wege zu gehen (Stichwort Ausbau der Hilfen nach § 33 Satz 2), die dann konsequent blockiert und verhindert werden. Das alles spricht sich natürlich herum. Träger sind einfach nicht mehr bereit sich die von einem Mitkommentator erwähnte Gängelung als Bittsteller gefallen zu lassen.
Die Probleme in Dortmund sind zu einem großen Teil hausgemacht und die logische Folge des Umganges mit betreuenden Trägern und Pflegestellen.
Wer es sich den Luxus erlauben kann, die angebotenen helfenden Hände auszuschlagen, der darf sich am Ende nicht wundern, wenn niemand mehr mit Dortmund kooperieren will.