Der Rat der Stadt hat den Vertrag bis zum Jahr 2030 verlängert

Dr. Raphael von Hoensbroech bleibt sechs weitere Jahre Intendant am Konzerthaus in Dortmund

Dr. Raphael von Hoensbroech  bleibt Intendant des Konzerthauses in Dortmund. Foto: Pascal-Amos Rest

Die Stadt Dortmund und Dr. Raphael von Hoensbroech setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort: Der Intendant und Geschäftsführer des Konzerthaus Dortmund hat seinen Vertrag bis 2030 um weitere sechs Jahre verlängert. Der Rat der Stadt Dortmund hat der Vertragsverlängerung in nicht-öffentlicher Sitzung zugestimmt. Der Musikwissenschaftler und Kulturmanager ist der vierte Intendant des 2002 eröffneten Konzerthauses und führt die Institution seit 2018. 

Ein Ort der Kultur und der Begegnung mit internationalem Renommee

„Die Verlängerung des Vertrages mit Raphael von Hoensbroech ist eine sehr gute Nachricht für das Konzerthaus und die Stadt Dortmund“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. 

„Das Konzerthaus ist ein Ort der Kultur und der Begegnung mit internationalem Renommee. Das ist ein Verdienst der Arbeit von Raphael von Hoensbroech und seines Teams, und ich freue mich, dass er diesen erfolgreichen Weg in den nächsten Jahren weitergehen kann“, so der OB. „Das Konzerthaus setzt wichtige Impulse für und in die Stadt. Seine Intendanz steht für diese Qualität und Publikumsnähe, und wir freuen uns auf die nächsten Jahre und auf ein facettenreiches Programm auf der Höhe der Zeit.“ 

„Ich freue mich sehr, meine Arbeit am Konzerthaus Dortmund fortsetzen zu können“, sagt Raphael von Hoensbroech. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis und eine Verpflichtung zugleich, aber auch Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit mit der Stadt – das hat sich besonders bei der Bewältigung der Corona-Krise gezeigt.“ 

„Wir gehören zur Champions League der Konzerthäuser in Europa“

Oberbürgermeister Thomas Westphal beglückwünscht Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech zur Vertragsverlängerung.
Oberbürgermeister Thomas Westphal beglückwünscht Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech zur Vertragsverlängerung. Foto: Alexander Völkel für die nordstadtblogger.de

„Seit 2018 haben wir das Profil des Hauses weiter geschärft – durch innovative Programme und Erlebnisformate und durch eine enge Verbindung zu unseren Besucherinnen und Besuchern“, macht er deutlich.

Die Bedeutung des Konzerthauses, das als Mitglied der European Concert Hall Organisation (ECHO) zu den wichtigsten Konzertstätten Europas gehöre, sei für Dortmund und die Region nicht hoch genug einzuschätzen. „Zur Attraktivität und Zukunftsfähigkeit Dortmunds liefern wir einen wesentlichen Beitrag. Für viele Menschen ist das Kulturangebot einer Stadt ein wesentliches Entscheidungskriterium“, so Hoensbroech. 

„Ich bin aber immer wieder erstaunt, wie das Konzerthaus unterschätzt word. Wir gehören zur Champions League der Konzerthäuser in Europa. Die Künstlerinnen und Künstler, die in Elbphilharmonie auftreten, kommen auch zu uns. Sie haben hier nur die bessere Akustik“, betont der neue und alte Konzerthaus-Chef selbstbewusst.

Begegnung auf Augenhöhe und gegenseitigen Respekt im Quartier als Wunsch

Nach Corona sei das Haus zügig wieder zu vollen Sälen zurückgekehrt. Das habe neben einer hohen Kundentreue an dem strategisch erarbeiteten Marketing gelegen. „Für mich ist Marketing unmittelbare Kulturförderung: Es geht dabei viel weniger darum, Tickets zu verkaufen, als Menschen für Kultur zu begeistern. Deshalb haben wir uns sehr strategisch mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir neues Publikum erreichen – die ersten Erfolge sehen wir schon jetzt.“ 

Die Brückstraße mit dem Konzerthaus (links) und der Reinoldikirche (im Hintergrund). Foto: Klaus Hartmann
Kein einfaches Pflaster: Die Brückstraße mit dem Konzerthaus (links) und der Reinoldikirche (im Hintergrund). Foto: Klaus Hartmann

Für die weitere Entwicklung des Konzerthaus möchte Hoensbroech nicht nur künstlerische Akzente setzen: „Es gibt viele Themen, die uns und die Stadt bewegen und die über unser klassisches Kern-Programm hinausgehen.“

Ein wichtiges ist ihm dabei die Teilhabe am kulturellen Angebot: „Unser Konzerthaus ist kein elitärer Musentempel, sondern verbindet den Kernauftrag eines Konzertangebots auf internationalem Top-Niveau mit vielfältigen Angeboten für Menschen, die nicht von selber den Weg in ein Konzerthaus finden – beispielsweise in unserer unmittelbaren Umgebung.“ 

Deshalb war das Konzerthaus im Brückstraßenviertel Klinkenputzen: „Wir haben alle 620 Wohnungen mit einer Ukulele abgeklappert und geklingelt.“ Der Intendant wünscht sich eine gute Nachbarschaft: „Das Konzerthaus ist eine Herausforderung fürs Umfeld und umgedreht. Wir wünschen und Begegnung auf Augenhöhe und gegenseitigen Respekt“, so Hoensbroech auf Nachfrage von Nordstadtblogger. Daher setzt er auch Hoffnungen auf das neue Citymanagement – insbesondere auf die Aufwertung der Aufenthaltsqualität im Quartier, sagte er mit Blick auf Wohnen und Gastronomie.

Das Projekt „Community Music“ hat mehr als 10.000 Menschen erreicht

Dass ihm die Allgemeinheit wichtig ist, wird auch beim Projekt „Community Music“ deutlich: Mit dem vom Konzerthaus seit 2019 intensiv entwickelten Projekt nimmt die Kultureinrichtung in Deutschland eine Vorreiterrolle ein: Mehr als 10.000 Menschen wurden inzwischen in fast 900 Workshops erreicht. 

„Auch beim Thema Nachhaltigkeit, das aktuell in der Green Culture Aktionswoche in Dortmund viel Aufmerksamkeit erfährt, haben wir schon vor Jahren einen klaren Kurs eingeschlagen – mit eigener CO2-Bilanz und dem Anspruch, unser Angebot mit Ressourceneffizienz zu verbinden. Wir lassen uns derzeit im Rahmen von Ökoprofit zertifizieren und planen, mit Photovoltaik unseren eigenen Strom zu erzeugen“, erklärt Hoensbroech. 

Wenn am 19. April die neue Saison vorgestellt wird, gebe es wieder viele bekannte und neue Namen im hochkarätigen Programm zu entdecken. „Das alles ist nur möglich, weil mir ein fantastisches Team zur Seite steht. Sie alle bilden das Rückgrat dieses Hauses.“ 

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