Offizielle Eröffnung das MIA-DO- Kommunales Integrationszentrum im alten Stadthaus. Gearbeitet wird in den ehemaligen Räumen des Kulturbüros schon seit Mitte Dezember vergangenen Jahres. Entstanden ist die neue Einrichtung aus der schon seit dreißig Jahren existierenden „Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ (RAA) und der später entstandenen „Migrations- und Integrationsagentur Dortmund“ (MIA-DO).
Integrationszentrum zusammen an einem Ort im Alten Stadthaus
Dortmund war eine der ersten Kommunen die mit der RAA über solch eine Organisation verfügte. „Wir sind Opfer der guten breiten Aufstellung geworden“ verweist Oberbürgermeister Ullrich Sierau in seiner Begrüßung auf das „Teilhabe und das Integrationsgesetz NRW aus dem Jahre 2012. Das Gesetz schreibt Kommunen und Kreise u. a. die Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrum vor. Nur 27 von 54 Gebietskörperschaften in NRW konnten so eine Stelle vorweisen.
Dortmund hatte gleich zwei Einrichtungen dieser Art, die sich in ihrer Arbeit ergänzten. Allerdings wollte das Land nur eine Förderstelle pro Kommune. So wurden MIA-DO und RAA zusammengelegt. Problematisch im Besonderen für die Regionale Arbeitsstelle, die ihre Räumlichkeiten in der Anne-Frank-Schule in Nordstadt aufgeben musste. Damit verbunden: Die räumliche Entfernung vom ihrem Klientel und den Schulungs- und Beratungsräume in der Nordstadt. Letzteres wurde durch einen Raum im Hause und fünf Räumen in der Hauptschule Innenstadt-West behoben.
„Die Wege ins Rathaus und zu anderen Verwaltungsstellen sind wesentlich kürzer geworden“ verweist Britta Zimmer die Vorteile des neuen Standorts. Der kleine Dienstweg sorgt für eine Beschleunigung der Verfahren. Gleich um die Ecke im Epsilon ist die übergeordnete Landeskoordinierungsstelle, die vormals ihren Sitz in Essen hatte, eingezogen. „Wir können uns auch mal zuwinken“ betont Sierau die nicht nur räumliche Nähe zum Integrationszentrum schräg gegenüber des Bürgermeisterbüros am Friedensplatz. „170 000 von 580 000 Bürgerinnen und Bürger haben eine Zuwanderungshintergrund.“ Die Einrichtung ist dem Amt des Oberbürgermeisters zugeordnet.
Integration durch Bildung ist Schwerpunkt des Zentrums
MIA-DO-KI übernimmt eine beratende und koordinierende Funktion für die städtischen Einrichtung, seien es Jugendamt, Wirtschaftsförderung oder Schulen. Ein Schwerpunkt ist die Integration durch Bildung. Zu den Programmen des Zentrums gehören sprachbildende Maßnahmen wie „Griffbereit“ für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren und ihre Eltern, das Projekt „Rucksack“ für Erzieherinnen , Eltern und Elternbegleiter und die Begleitung von „Schritt-Weise“, um nur einige zu nennen. Letzteres richtet sich an bulgarische Familien und wurde beim Integrationspreis der Stadt 2013 mit dem ersten Platz ausgezeichnet.
Auffangklassen als Schwerpunktthema
„In diesem Jahr wird uns das Thema Auffangklassen beschäftigen“ sieht Britta Zimmer einen Schwerpunkt der Arbeit in Beratung der Eltern und Zuweisung von Kindern aus Zuwanderer-Familien in die jeweiligen Schulformen. „ Auffangklassen hat es schon immer gegeben nur sind sie in der letzten Zeit immer mehr zum Thema in den Medien geworden und ihre Zahl nimmt zu“, erklärt die Pädagogin. Vierzig Klassen dieser Art wird es in Dortmund über alle Schulformen verteilt in 2014 geben.
Früher waren diese Klassen nur in Hauptschulen untergebracht. „Wir müssen die Potenziale der Schüler nutzen“, hofft Zimmer auf strukturelle Verbesserungen durch Auffangklassen auch in Gymnasien. Die Vorbereitung des Flüchtlingsforum im April und die Erstellung eines Bildungskompass für Flüchtlinge als praktische Hilfe, nennt sie weitere Aufgaben im noch jungen Jahr. Viel zu tun in Sachen Integration für die ambitionierten Mitarbeiter des Zentrums in den neuen Räumen am Friedensplatz.