Diskussionsveranstaltung: Boulevard Bornstraße – eine Zukunftsvision für ein noch lebenswerteres Dortmund

Einst weit vorne auf der Liste der Problemimmobilien, ist das Ensemble an der Bornstraße heute ein Schmuckstück.
Einst weit vorne auf der Liste der Problemimmobilien, ist das Ensemble an der Bornstraße heute ein Schmuckstück.

Von Gerd Wüsthoff

Die Bornstraße als Boulevard, ähnlich der Las Ramblas oder der Avenue des Champs-Élysées. Eine gewagte Vision von Nordwärts, Stadtplanung und beteiligten BürgerInnen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die Interessengemeinschaft Bornstraße, das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt und das Dekadenprojekt „Nordwärts“ luden zum Informations- und Ideensammel-Abend in das Hotel Esplanade – am Eingangstor zum zukünftigen Boulevard Bornstraße. Die Bornstraße ist eine der Magistralen von Dortmund und soll als solche erhalten bleiben. Jedoch ist geplant, diese Ein- und Ausfallstraße bürgerInnenfreundlicher zu gestalten.

Neuplanung für die Magistrale Bornstraße durch die Nordstadt – die Vorbilder und Ideen

BürgerInnen und AnwohnerInnen im Hotel Esplanade der Bornstrasse im Hotel Esplanade, begrüßt durch Claudia Balke
BürgerInnen und AnwohnerInnen im Hotel Esplanade, begrüßt durch Claudia Balke.

In früheren Zeiten hatte sich das öffentliche Leben auf den Straßen einer Stadt oder eines Dorfes abgespielt. Es war quasi ein zweites Wohnzimmer außerhalb der Häuer. Die gesellschaftliche Entwicklung immer mehr in das Private, und der Zuschnitt der Straßen auf den Autoverkehr – die autogerechte Stadt – in der Zeit des Wiederaufbaus, zeigte sich darin, dass der Lebensraum Straße immer „ungemütlicher“ wurde.

Die Muster für die Idee eines Boulevards sind die Champs-Élysées, mit ihren zehn Fahrspuren, aber exorbitant breiten Bürgersteigen und Las Ramblas in Barcelona, mit seinem breiten Mittelstreifen. Der Mittelstreifen in Barcelona und die breiten Trottoirs der Champs-Élysées sind Flaniermeilen und ein vom Autoverkehr abgetrennter Lebensbereich.

Bevor aber die Stadtverwaltung der Stadt Dortmund mit ihrer Planungsbehörde über die Köpfe Ihrer BürgerInnen und den AnwohnernInnen und Gewerbetreibenden der Bornstrasse entscheidet und Gegenwehr erwarten muss, lud sie zu einem Informations- und Ideensammel-Abend ein.

Rege Teilnahme der eingeladenen BürgerInnen und viele Ideen

Verlassene Schrottplätze wie dieser geben der Bornstraße ein wenig attraktives Erscheinungsbild.
Aktuell bietet die Bornstraße ein wenig attraktives Erscheinungsbild.

Das Planungsamt und das Straßenbauamt gaben nur ihre grundsätzliche Idee zur Umgestaltung der Bornstraße bekannt und ließen dann in Gruppen die AnwohnerInnen und Gewerbetreibenden ihre Ideen sammeln. BürgerInnen-Beteiligung vom Start weg – um Unwillen und heftige Reaktionen, wie zu Stuttgart24 zu vermeiden.

Drei Gruppen, jeweils moderiert von den TischpatInnen, erarbeiteten, sammelten und diskutierten lebhaft ihre Ideen. Die PatInnen waren – am ersten Tisch Winfried Sagolla und Sarah Stork, am zweiten Tisch: Susanne Schamp, Anette Herter und Claudia Balke, am dritten Tisch: Annette Kritzler und Julia Kuhmann.

Sie stimmten sich gleichende Vorschläge aufeinander ab und zusammen, wie auch kanalisiert – d.h. vage Ideen in Worte gefasst. So schwang an allen drei Tischen mehr oder weniger deutlich das Thema Sicherheit mit. Dieses empfundene Fehlen von Sicherheit auf dieser Magistrale machte sich zum größten Teil an fehlender und/oder nicht ausreichender Beleuchtung und dem Straßenstrich fest. Der Tenor einiger AnliegerInnen: Das Problem des Straßenstrich hat sich nicht durch ein Verbot erledigt – es verlagerte sich nur.

Ergebnisse der Befragung der BürgerInnen, Anlieger- und AnwohnerInnen

Winfried Sagolla und Heike Lindenblatt verdeutlichen die gesammelten Ideen-Ergebnisse
Winfried Sagolla und Heike Lindenblatt verdeutlichen die gesammelten Ideen-Ergebnisse.
  • Ein Aspekt wurde aber von den beteiligten BürgerInnen übersehen – die Elektromobilität.

Anhand von Straßen- und Bebauungsplänen wurden die Ergebnisse der drei Gesprächsrunden präsentiert. In wie weit die Machbarkeit realistisch sein wird, wird auf Grund der gesammelten Ergebnisse im Rat besprochen. Was aber den Anwesenden mitgeteilt wurde, war die Verlautbarung, dass für den Etat 2019 der Stadt Dortmund erste Mittel bereit stehen werden.

Ein Teil dieser Mittel steht für ein Ingenieur Büro zur Planung zur Verfügung. Was am Ende dieser ersten Stufe herauskommen wird, wird ebenfalls den BürgerInnen in einer weiteren Veranstaltung präsentiert werden.

Vorschläge und Anliegen der BürgerInnen:

  • neues Licht oder Straßenbeleuchtungskonzept
  • Angstraumbeseitigung durch Beleuchtung unter den Brücken
  • Fassadenbeleuchtungen und neue Fassadengestaltungen
  • Auflösung des Mittelgrünstreifens und Verlegung zu den Bürgersteigen
  • einheitliche Baumbepflanzung der gesamten Bornstrasse
  • AnwohnerInnen-Parkhäuser
  • Öffentliche Toiletten
  • Café- und Restaurations-Ansiedlung mit Außengastronomie
  • Fahrradstationen und durchgängige Fahrradwege
  • Barrierefreiheit in der gesamten Bornstrasse
  • Begrünung und Urban-Gardening Plätze schaffen, inklusive neuer Hochbeete
  • mehr Straßenquerungsmöglichkeiten
  • Temporeduzierung auf 30 km/h
  • Entzerrung der Ampelschaltung, insbesondere im Bereich Bornstraße Kreuzung Mallinkrodtstraße
  • Fahrbahnverengung schaffen
  • höhere ÖPNV-Taktung

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  1. Leitungsarbeiten an der Bornstraße – 2. Bauabschnitt startet am Montag (PM DONETZ)

    Leitungsarbeiten an der Bornstraße – 2. Bauabschnitt startet am Montag

    Von Mitte August bis Ende Dezember vergangen Jahres verlegte die Dortmunder Netz GmbH (DONETZ) Mittelspannungskabel im 1 Bauabschnitt an der Bornstraße. Am 24. August startet jetzt der 2. Bauabschnitt.

    Insgesamt hat die Trasse eine Länge von 3 km und erstreckt sich von der Bornstraße Hausnummer 184 bis zum Ende der Feineisenstraße. Zum Baubeginn am 24. August wird der Verkehr auf der Bornstraße zwischen Oberevinger Straße und Bornstraße 184 stadteinwärts über eine Fahrspur geführt. Fuß- und Radfahrer werden an den Baufeldern vorbei- oder umgeleitet.

    DONETZ geht davon aus, das gesamte Projekt bis Mitte 2021 abschließen zu können und bittet Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für auftretende Beeinträchtigungen.

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