Um digitale Teilhabe und einen selbstbestimmten Umgang mit digitalen Medien für Klient:innen mit unterschiedlichen Behinderungen zu ermöglichen, wurden im Stiftungsbereich Bethel.regional die Projekte „IfA“ (Internet für Alle – gefördert durch die Aktion Mensch) und „KaMp“ (Kompetenzen ausbauen: digitale Medienkompetenz partizipativ weiterentwickeln) initiiert. Mediale Ausstattung und Schulungen gefördert durch die Aktion Mensch sowie digitale Begleitung stehen dabei im Vordergrund.
Aktion Mensch fördert die Projekte für digitale Teilhabe und Medienkompetenz
Was sind eigentlich Cookies? Und wie genau setzt sich eine Mailadresse zusammen? Viele unterschiedliche Fragen hören und beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des PIKSL- Labors in ihren Schulungen für Medienkompetenz. Diese werden im Rahmen des Projekts „Internet für alle“ von Bethel.regional zur Förderung der digitalen Teilhabe angeboten und sind von der Aktion Mensch gefördert.
„Digitale Teilhabe bedeutet soziale Teilhabe, denn ein Großteil der Informationsbeschaffung, der Kommunikation und des Austauschs, findet heute online statt. Auch für unsere Klientinnen und Klienten bedeutet es, dass sie für ein selbstbestimmtes Leben in einer mehr und mehr digitalen Gesellschaft sowohl die technischen Zugänge und Ausstattungen benötigen, als auch Fähigkeiten und Kompetenzen im Umgang damit erlernen müssen“, erläutert Torben Beckmann vom Referat Unternehmensentwicklung und Projektleiter „IfA“ und „KaMp“.
Für digitale Teilhabe und Medienkompetenz führen die PIKSL-Labore Bielefeld, Dortmund und Düsseldorf Schulungen durch und sensibilisieren Klient:innen in den Bethel.regional- Angeboten für die digitale Welt.
„Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen ist jede Schulung sehr individuell. Wir schauen, wo welche Bedarfe sind und fragen auch Interessen ab“, sagt Andrea Gerards, Leiterin des PIKSL-Labors Dortmund. Nicht nur mit Wissen unterstützt das Projekt „Internet für alle“ die digitale Teilhabe.
Ziel ist es auch, eine Infrastruktur für Klient:innen zu schaffen, die es ihnen ermöglicht, datensicherheits- und datenschutzkonform Zugang zum Internet zu erhalten. Bislang wurden im Rahmen des Projekts iPads, barrierefreie Tastaturen, Laptops, Drucker und Beamer sowie WLAN-Erweiterungen in den Angeboten von Bethel.regional eingerichtet.
Sechs Monate dauert die Qualifizierung zur Digitalbegleiter:in
„Die Technik und die Programme bilden lediglich den Rahmen beziehungsweise die Grundvoraussetzung, um digitale Teilhabe überhaupt möglich zu machen“, sagt Projektleiter Torben Beckmann. Im Folgeprojekt KaMp werden deshalb seit Ende des vergangenen Jahres Digitalbegleiter:innen ausgebildet. KaMp ist die Abkürzung für „Kompetenzen ausbauen: digitale Medienkompetenz partizipativ weiterentwickeln“. Der Fokus in diesem Folgeprojekt liegt in dem Kompetenzausbau von Mitarbeiter:innen. Dies ist, aufbauend auf der Grundvoraussetzung durch Internet für alle, ein Schlüssel zur digitalen Teilhabe.
Zum ersten Projekt Kick-Off Ende letzten Jahres kamen 21 Mitarbeitende aus verschiedenen Wohnangeboten und Diensten von Bethel.regional zusammen. Sie sollen die Klient:innen mit kognitiven Beeinträchtigungen im selbstbestimmten Umgang mit digitalen Medien begleiten und unterstützen. Sechs Monate dauert die Qualifizierung zur Digitalbegleitung. Dafür erarbeiten alle Teilnehmenden ein praktisches, partizipatives Medienprojekt, das im eigenen Angebot umgesetzt wird. Parallel dazu werden Digital Coaches ausgebildet und befähigt, weitere Digitalbegleiter:innen auszubilden.
Weitere Infos: bethel-regional.de
Reader Comments
Margret Schilling
Liebe Redaktion, ein tolles Thema, danke! Wer schon wie ich mit Klassen einer Schule für geistige Entwicklung im „Computerraum“ war, weiß, wie wichtig es für das Selbstverständnis kognitiv beeinträchtigter Menschen ist, digitale Medien nutzen zu können. Entsprechend ist es unverzichtbar, die Mitarbeitenden für diese Arbeit zu qualifizieren. Ich hätte das auch gut brauchen können.
Viele Grüße von Margret Schilling
Samstags-Sprechstunde der Teilhabeberatung für Menschen mit Behinderung (PM)
Die „Teilhabeberatung Selbstbestimmt Leben Dortmund“ bietet jeden zweiten Samstag im Monat eine telefonische Sprechstunde an. Die nächste Sprechstunde findet am Samstag, den 14. Dezember 2024, von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Telefonnummer 0231/58 06 35 70 statt.
Die Teilhabeberatung informiert Menschen mit Behinderung jeden Alters zu Themen wie Pflege, Schwerbehindertenausweis, selbstbestimmtes Wohnen, Assistenz, Bildung und Arbeit, Freizeit sowie Persönliches Budget. Die Beratung ist kostenlos, unabhängig und orientiert sich an den Interessen der Ratsuchenden.
Die Beraterinnen und Berater haben selbst Behinderungserfahrung und nutzen diese im Sinne des Peer-Counseling. Dadurch sollen die Ratsuchenden ermutigt und bestärkt werden, ihre Selbstbestimmung umzusetzen. Die Wünsche und Vorstellungen der Ratsuchenden stehen im Mittelpunkt.
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es unter der Telefonnummer 0231/58 06 35 70 oder per E-Mail an info@eutb-dortmund.de.